Samstag, 29. September 2012

Rezension ~ Magierdämmerung - Für die Krone von Bernd Perplies

Hallo Leute,
nachdem ich schändlicher Weise seit dem Buch Erebos von Ursula Poznanski (Rezension findet ihr HIER) es nicht mehr geschafft habe, ein weiteres Buch zu lesen, kommt heute, Ende September, nun doch noch eine Rezension zu einem vierten Buch. Ja, immerhin habe ich noch vier Bücher geschafft. Aber Under the Never Sky von Veronica Rossi, was ich abgebrochen habe, hat mich sehr aufgehalten. Und dann hatte ich echt viel zu tun die letzten Wochen. Der Umzug, Stress wegen der Uni, Besuche von Freunden und besonders die Arbeit haben mich sehr vom Lesen abgehalten. Nun habe ich gestern Magierdämmerung - Für die Krone von Bernd Perplies beendet, schaffe es aber erst jetzt, die Rezension zu schreiben, da ich heute noch arbeiten musste und eben noch Besuch von zwei alten Freundinnen hatte. Nun, ich will mich nicht rechtfertigen oder entschuldigen, ich wollte nur kurz meine Situation darlegen und darüber zu schreiben nimmt etwas von dem Stress, der sich bei mir angestaut hat. Jetzt aber genug der Vorrede :)

Inhalt                                                                             

Als der Erste Lordmagier des Orden des Silbernen Kreises, Albert Dunholm, 1897 in London hinterrücks erschossen wird, kann er mit seinem letzten Atemzug seinen Ring und somit sein Vermächtnis an Jonathan Kentham weiter geben, einen jungen Reporter, der eher zufällig den sterbenden Mann findet. Jonathan wird somit in eine Welt hinein gezogen, von der er nie geglaubt hätte, dass sie existieren könnte.
Während Jonathan nun mit Randolph Brown, dem Kutscher von Dunholm, und Jupiter Holmes, einem äußerst exzentrischen Magier und Freund des Toten, versucht, den Mord an Dunholm zu lösen, befindet sich die junge Kendra McKellen, die ihre magischen Fähigkeiten gerade erst erwachen spürt, mit ihrem Großvater auf dem Weg von Schottland nach London, da dieser dringend mit Dunholm sprechen möchte: Wie es den Anschein hat, wurde eine starke Magiebarriere durchbrochen und die Welt droht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Doch irgendjemand scheint die beiden unbedingt aufhalten zu wollen und der Verdacht erhärtet sich, dass sich hinter allem der Neue Morgen befindet, eine radikale Gruppierung innerhalb des Ordens des Silbernen Kreises, der die Macht der Magier auf der Welt verstärken will.

Meine Meinung                              

Ich muss gestehen, dass ich den Einstieg in die Geschichte etwas schwierig und schleppend fand. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich erwartet und der Prolog hat mit nützlichen Informationen starkt gegeizt. Dennoch war allein schon die Tatsache an sich, dass Atlantis entdeckt wird und man schon direkt am Anfang alles aus der Sicht der "Böses" erfährt, sehr interessant.

Die gesamte Handlung spielt sich binnen drei Tagen ab und man erfährt von mehreren Handlungssträngen, die sich parallel an unterschiedlichen Orten abspielen. So wechselt die Sicht auch mehrmals und die Geschichte wird nicht nur aus Jonathans Perspektive erlebt, sondern auch aus der von Kendra oder Dunholm oder Randolph. Teilweise erlebt man ein Geschehen auch aus der Sicht einer absolut unwichtigen Person, die für die Handlung keinerlei Rolle spielt. Ich persönlich mochte es ganz gerne, so erfuhr man eine Menge "aus erster Hand".

Das Buch geizt nicht mit Action- und Kampfszenen und es wird doch eine ganz schöne Menge Blut vergossen und auch der ein oder andere Charakter, ob wichtig oder unwichtig, wird umgebracht. Perplies schafft es außerdem, eine Interessante Art von Magie zu entwickeln, die in dem Buche eindrucksvoll beschrieben wird: so besitzt alles und jeder magische Fäden, die von ihm ausgehen und jeder Magier kann seine eigenen Fäden mit denen des Gegenstanden oder der Person verknüpfen. Diese Idee finde ich sehr interessant und sehr gut umgesetzt.

Witzig fand ich auch die Idee von dem Autor, es so darzustellen, als hätte der Autor Arthur Conan Doyle seine Romanfigur Sherlock Holmes von eben jenem Jupiter Holmes abgekupfert, der übrigens zu meinen Lieblingscharakteren gehört, da er meiner Meinung nach viel Tiefgang und Charakter besitzt. Insgesamt sind aber alle Figuren und Personen schön und individuell geformt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Charaktere flach oder kopiert waren. Es gab dennoch auch bei den Charakteren ein Problem: zu viele hatten zu ähnliche Namen (vorzugsweise begannen viele Namen mit einem C) und sowieso gab es insgesamt vielleicht ein wenig zu viele Personen, so dass ich ab und an echt überlegen musste, mit wem ich es jetzt zu tun habe und ob die Figur schon mal vorkam. Dankenswerter Weise gibt es hinten im Buch ein Dramatis Personae, ein Personenregister, bei dem ich dann doch ein paar mal spinksen musste.

Der Schreibstil von dem Autor ist sehr bildhaft und man kann sich das, was beschrieben wird, immer sehr gut vorstellen. Zudem haben seine Charaktere, besonders Jonathan, eine Ausdrucksweise, wie man sie sich zu dieser Zeit vorstellt. Das Setting spielt im Viktorianischen England und auf Grund der Tatsache, dass Magie gewirkt werden kann und schon zu Beginn ein Gefährt beschrieben wird, das ganz aus Jule Vernes 1000 Meilen unter dem Meer zu stammen scheint, kann man den Roman in das Genre SteamPunk einordnen, gleichzeitig ist es aber auch ein Krimi, denn es heißt immer noch, den Mord an Dunholm zu lösen und sicherlich kann man auch ein wenig Modern Fantasy darin erkennen. So ist der Spektrum weit verstreckt und sicherlich ist für viele etwas dabei.

Die Aufmachung des Buches ist auch sehr schön. Hinter dem vorderen Umschlag befindet sich eine Europakarte zur Zeit um 1897 und hinter dem hinteren Umschlag befindet sich eine Londoner Stadtkarte. Zudem wird jedes Kapitel mit einem Ausschnitt aus einer Zeitung eingeleitet und das Gefährt, das auch vorne auf dem Cover zu sehen ist, eröffnet ebenfalls jedes Kapitel. Zudem sind die Kapitel immer wieder in Sinnabschnitte unterteilt, die mit einer Orts-, Datums- und Zeitangabe angegeben werden. Das Buch endet mit einem sehr fiesen Cliffhanger, sodass ich es kaum erwarten kann, mir in naher Zukunft den zweiten Band zu kaufen, denn ich möchte unbedingt weiter lesen. Einige Begebenheiten sind zwar durchaus gelöst, dafür tauchen kurz vor Ende noch viele Andere wichtige Handlungsstränge auf, die einen leicht unbefriedigt zurück lassen.

Fazit                                              

Abschließend kann ich sagen, dass Magierdämmerung - Für die Krone auf jeden Fall Lust auf Mehr macht. Ich möchte auf jeden Fall wissen, wie es mit dem Orden des Silbernen Kreises weiter geht und ob Jonathan, Randolph und Holmes es schaffen werden, die Bedrohung zu stoppen.
Dennoch war es zwischenzeitlich anstrengend, den Charakteren zu folgen und sie auseinander zu halten. Es gab doch tatsächlich sechs Charaktere, deren Namen mit einem C begannen. Fünf davon gehören allein schon im Orden des Silbernen Kreises. Da war es manchmal schwierig, einen Crowly von einem Carlyle zu unterscheiden. Das die Sicht häufig gewechselt wurde fand ich persönlich nicht schlimm, so erfuhr man immer eine Menge, auch, was bei den "Bösen" so vor sich geht, ohne zu viel zu verraten.
Daher vergebe ich:


Sonstige Infos
Autor: Bernd Perplies
Titel: Magierdämmerung - Für die Krone
Reihe: Teil #1 von #3: Für die Krone 01 | Gegen die Zeit 02 | In den Abgrund 03
Verlag: Egmont-LYX
Seiten: 439
Preis: 12,95€

1 Kommentar:

  1. Oh, hier ist ja noch gar kein Kommi...

    Hm... ich weiß nicht, ob das ein Buch für mich ist. Ich bin nicht so auf der Sherlock Welle mitgefahren und auch Krimis reizen mich eher nicht so sehr. Ich finde aber Perplies' Schreibstil wirklich toll und er hat eine ganz eigene Art, Geschichten zu erzählen, die ich sehr mag.
    Alles in allem klingt der Rahmen wirklich gut, aber ob die Handlung (die teilweise auch echt verwirrend klingt oO) so meins ist, das weiß ich nicht. Aber ich werd das Buch mal im Hinterkopf behalten! :)

    Liebe Grüße,
    Lyrica

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