Hallo Leute,
diesen Monat habe ich ja erst DIE VERRATENEN von Ursula Poznanski gelesen, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich war sehr neugierig, wie die Handlung im zweiten Band, Die Verschworenen, weiter fortgeführt werden würde. Also habe ich nicht lang gefackelt und mir den zweiten Band gekauft. Hierbei handelt es sich jetzt um das fünfte Buch von Ursula Poznanski, das ich gelesen habe.
!Achtung, hierbei handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Diese Rezension wird Spoiler zu dem vorherigen Band enthalten!
Inhalt
Der Schock über den Verrat sitzt immer noch tief, doch Ria weiß, dass sie sich davon nicht entmutigen lassen darf. In der Stadt unter der Stadt herrscht eingeschränkte Bewegungsfreiheit, denn die meisten der Dornen dürfen nicht wissen, dass die Lieblinge noch im Territorium weilen. Um sich die Zeit zu vertreiben beginnt Ria damit, die unterirdische Bibliothek aufzusuchen und die Bücher zu sortieren, bis sie einen wichtigen und entscheidenden Fund macht. Gleichzeitig sind Aureljo und Dantorian immer noch mit der Planung beschäftigt, sich in die Sphäre Vienna 2 einzuschleusen und Informationen über die angebliche Verschwörung zu erhalten, deren Bestandteil Ria und die anderen geflohenen Studenten sein sollen. Während der Clan der Schwarzdornen sich immer häufiger gegen Angriffe der Feindclans wehren muss, bemerkt Ria, dass auch der Clan Geheimnisse vor ihr hat - und so fasst sie einen folgenschweren Entschluss...
Meine Meinung
Die Ereignisse aus Band eins sitzen noch tief und noch immer fragt man sich als Leser, welche Rolle Fleming bei der Verschwörung gespielt hat. Hat er die anderen Studenten wirklich verraten oder am Ende doch versucht, sie zu schützen? Da die Erinnerung an Fleming schmerzt, begibt sich Ria vermehrt in die Bibliothek, da sie dort der Enge ihrer Schlafkammer entfliehen kann. Ich fand die Szenen zu Beginn des Buches sehr eindrucksvoll beschrieben, der Zwiespalt, der in Ria herrscht und ihr Wille, mehr über alles herauszufinden. Während man schon im ersten Band erfahren hat, dass ein Buch namens Jordans Chronik existiert und dies maßgeblich etwas mit der Verschwörung zu tun hat, setzt Ria alles daran, dieses Buch zu finden. Das Buch selber findet sie nicht, aber einige sehr wichtige Anhaltspunkte, die ihr nach und nach verraten, was es mit Jordans Chronik auf sich hat. Diese Szenen mochte ich sehr gerne, da man als Leser, ebenso wie Ria, endlich das Gefühl hatte, der Wahrheit nach und nach einen Schritt näher zu kommen.
Anfangs dachte ich, es könnte ein bisschen langweilig werden, wenn sich Ria die ganze Zeit in der Stadt unter der Stadt aufhält, aber bald wird klar, dass Ria die Sonne und den freien Himmel nicht mehr vermissen möchte, nachdem sie endlich von der Freiheit gekostet hat. So schleicht sie sich immer wieder verbotener Weise an die Oberfläche und beobachtet dabei auch das Ritual des Schwarzdorn-Clans. Eindrücklich wird beschrieben, wie die Kinder durch die schwarze Dornenhecke geschickt werden und schon auf den ersten Seiten hatte ich Beklemmungen, war aber so gebannt, dass ich gar nicht aufhören konnte, zu lesen. Doch auch nicht nur die Ausflüge an die Oberfläche, ob alleine oder in Begleitung, sorgen für Abwechslung, sondern einige dramatische Ereignisse, bei denen das Leben einiger wichtiger Personen gefährdet ist. Wiedermal muss Ria erkennen, dass sie und ihre Freunde auch in der Stadt unter der Stadt nicht sicher sind und die kleinsten Veränderungen ihre Situation ändern können.
So gibt es tatsächlich ein Wiedersehen mit den Sphären und diese Szenen mochte ich besonders. Ich könnte mir vorstellen, dass manch ein Leser sie ziemlich langweilig finden könnte, doch in meinen Augen waren diese wieder sehr gelungen. Zwar ist Ria ein äußerst intelligenter und auch mächtiger Charakter, doch wiedereinmal wurden ihre paranoiden Züge verdeutlicht, denn überall sieht sie Gefahren. Ständig glaubt sie, sich mit kleinsten Gesten und Mimiken verraten zu haben und spinnt sich die abstrusesten Szenarien zusammen. Das mochte ich schon im Vorgänger sehr, da Ria dadurch menschlicher und nicht zu perfekt wirkt. Außerdem finde ich es sehr authentisch, sich solche Gedanken zu machen, wenn man partout nicht erkannt werden darf. In der Spähre kommen die alles entscheidenden Erkenntnisse ans Tageslicht und einmal mehr muss Ria zweifeln, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Manche Sachen hatte ich schon ansatzweise selbst vermutet, andere wiederum überraschten und erschütterten mich völlig. Noch einmal konnte Ursula Poznanski beweisen, dass sie die Meisterin des "Großen Knalls in Büchern" ist und immer wieder mit ihren Wendungen und Twists überrascht, schockiert und fesselt.
Ein wenig schade fand ich die Lösung mit Tomma. Nach ihrem unerträglichen Verhalten im vorherigen Band habe ich eigentlich erwartet, dass Tomma Ria und dem Leser noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten und nur nach ihrer Pfeife tanzen wird. So, wie es dann am Ende kam, war es vielleicht authentisch oder gut, aber ich dachte, dass mehr hinter Tomma stecken würde. Ebenso hat mich manchmal, ganz ganz selten, ein klein wenig der Schreibstil an der ein oder anderen Stelle gestört, wenn Ria in Ein-Wort-Sätzen dachte. Ich fand es sehr untypisch für sie und habe auch nicht das Gefühl, dass es im ersten Band auch schon so war, wobei ich mich da freilich auch irren kann.
Neben ihrem Zwiespalt den Sphären und den Clans gegenüber ist auch der Zwiespalt zwischen ihren Gefühlen für Aureljo und den aufkeimenden Gefühlen für Sandor ein wichtiges Element im Buch. Schon im Band davor konnte man eine Dreiecksgeschichte erahnen, in diesem Band bekommt sie klarere Ausmaße. Wobei man hier ganz klar sagen muss, dass es sich nicht um eine übliche Dreiecksgeschichte handelt, in der das Mädchen sich nicht entscheiden kann, wen sie lieber will und in der die beiden Typen sich um sie streiten. Tatsächlich ist sich Ria ihrer endgültigen Gefühle recht schnell sicher und bewusst, dennoch ist es nicht leicht für sie, damit umzugehen. Ich werde zwar nie Fan von Dreiecksbeziehungen sein, aber in diesem Buch ist sie erstaunlich gut verpackt. Zwar gab es das ein oder andere Mal die Situation, in der ich Ria gerne gepackt hätte, aber im Großen und Ganzen war die Tatsache für mich nicht störend. Ich mochte es jedenfalls, dass alle Beteiligten ein gewisses Alter haben und man es in dem Buch nicht mit der Pseudo-Liebe von fünfzehnjährigen Teenies zu tun hat. Die Gefühle und Empfindungen waren allseits für mich nachvollziehbar und authentisch, ich hatte kein einziges Mal das Gefühl, die Charaktere würden entgegen ihrer Rollen handeln. Mir viel es dadurch sehr leicht, mich mit Ria und vielen anderen Charakteren zu identifizieren, beziehungsweise sie zu mögen.
Fazit
Der zweite Band der Reihe Die Verratenen von Ursula Poznanski geizt nicht mit neuen Informationen, Geheimnissen und Ereignissen, bleibt durchweg spannend und gut geschrieben. Man erkennt eine deutliche Entwicklung der Charaktere und fiebert regelrecht der Auflösung mit. Wie die neuen Erkenntnisse im nächsten Band eingebaut werden, darauf bin ich schon sehr gespannt. Die kleinen Kritikpunkte, die ich geäußert habe, wiegen so wenig, dass ich getrost gerne wieder die volle Punktzahl vergebe!
Sonstige Infos
Autorin: URSULA POZNANSKI
Titel: Die Verschworenen
Reihe: 2/3
Verlag: Loewe Verlag, gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 464
Preis: 18,95€
P.S.: Ach ja, bevor ich es vergesse... :D
Was es damit auf sich hat? Morgen gibt es mehr dazu :)
Manno, jetzt bin ich neugierig!!!!
AntwortenLöschen(Ich hab nur das Fazit gelesen, wegen Spoilergefahr und so) aber ich will wissen, was es mit dem Bild auf sich hat!!!!
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