Sonntag, 3. November 2013

Rezension ~ Trix Solier - Odyssee im Orient von Sergej Lukianenko

Hallo Leute,
nachdem ich an Halloween den zweiten Band von Trix Solier beendet habe, komme ich nun endlich dazu, die Rezension zu schreiben. Eigentlich wollte ich das gestern schon getan haben, aber da war ich dann mit meiner besten Freundin in Thor 2 -> Chris Hemsworth bewundern :D Lange Rede, kurzer Sinn: Heute kommt endlich die Rezension.


Inhalt

Nach den zurückliegenden Ereignissen hat Trix Solier, Erbe des Co-Herzogtums Solier, eigentlich geglaubt, er hätte bewiesen, dass er ein starker und mächtiger Magier ist. Doch stattdessen muss er über den Neujahrstag im Tum seines Meistern Sauerampfer bleiben und sich in simpler Magie üben, während Sauerampfer selber auf einem wichtigen Magiertreffen ist. Da kommt der Besuch des Drachen Ilin doch sehr gelegen, der Trix mit nach Samarschan nimmt, damit dieser die Menschen und Drachen dort gegen den Mineralisierten Propheten beschützt, der kurz davor steht, Dachrian anzugreifen, die Hauptstadt Samarschan. Und der Mineralisierte Prophet gilt als der größte und mächtigste Magier seiner Zeit, niemand scheint sich mit ihm messen zu können und selbst der Sultan von Samarschan fürchtet ihn - und ausgerechnet der arme Trix soll ihn besiegen... 

Meine Meinung

Auch wenn es mittlerweile ein gutes Jahr her ist, seit ich den ersten Band, TRIX SOLIER - ZAUBERLEHRLING VOLLER FEHL UND ADEL gelesen habe, habe ich nur gute Erinnerungen an das Buch. Der Schreibstil, der Humor, die Story - alles konnte mich uneingeschränkt überzeugen. Daher war ich sehr gespannt, ob Sergej Lukianenko dieses Niveau auch im zweiten Band um Trix Solier halten kann - und wurde leider ein klein wenig enttäuscht...

Hauptproblematik in dem Buch war, ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der ausschweifende Schreibstil. Manche Beschreibungen zogen sich um mehrere Zeilen bis Seiten hin und hätten getrost weggelassen werden können. So führten sie aber dazu, dass man für das Buch länger brauchte, als eigentlich nötig, und man viel unnützes Wissen aufgeschnappt hat, das für den Rest der Handlung von keinerlei Relevanz war. Somit hätte das Buch auch sicherlich um hundert Seiten kürzer sein können und man hätte dabei nichts Wichtiges verpasst. Solch eine künstliche Streckung der Seiten mag ich nicht sehr gern und es kann durchaus sein, dass es das auch schon im ersten Band gab, da ist es mir aber nicht so negativ aufgefallen.

Am Schlimmsten im Buch war jedoch die verworrene Handlung. Irgendwann habe ich gar nicht mehr durchgeblickt, wer jetzt wie was mit wem zu tun hat. Also klar war, dass der Mineralisierte Prophet, im Buch oft kurz nur MP genannt, der Oberfiesling war, vor dem sich alle fürchteten. Der Sultan von Samarschan wollte eigentlich gegen ihn kämpfen und hat dafür die Hilfe der Drachen beansprucht, die noch einen Teil einer Schuld begleichen müssen. Die Drachen haben Trix gebeten, ihnen zu helfen. Gleichzeitig war auch Trix' Königreich mitsamt König Marcel in Gefahr, weil auch die Vitamanten, die Untoten, bekannt aus dem ersten Teil, ebenfalls gegen den MP in den Krieg ziehen sollten und dann Samarschan dazu verpflichtet gewesen wäre, den Vitamanten beizustehen, um das Königreich von Marcel anzugreifen. Aber die Drachen liefen auch Gefahr, Marcels Königreich anzugreifen. Und eigentlich will der Sultan von Samarschan ja gar nicht gegen den MP kämpfen. o.O Versteht ihr mein Problem? Irgendwann konnte ich da nicht mehr durchsteigen und habe gar nichts mehr kapiert. Immer, wenn es darum ging, wer jetzt für wen gegen wen kämpft, habe ich die Zeilen einfach schnell weggelesen, damit ich mir keine Gedanken mehr darüber machen musste. Wer das Buch also gelesen und vor allem verstanden hat, wie die Verhältnisse da funktioniert haben, könnte mir in einem Kommentar bitte erklären, was es damit auf sich hatte.

Leider waren einige Rätsellösungen von Trix (nicht die Rätsel zu Anfang, sondern zum Ende hin, wenn Trix das Rätsel um den MP löst) in meinen Augen nicht nachvollziehbar und ich habe auch beim mehrmaligen lesen nicht erkennen können, wie Trix nun auf die Lösung von manchem Problem gekommen ist. Dennoch mochte ich, dass man ein wenig mehr über die Art der Magie in dem Buch lernte, da ich das System dahinter sehr interessant und einfallsreich finde, doch auch hier gab es die ein oder andere Stelle, die vielleicht nicht ganz so gut durchdacht war.

Neben der negativen Kritik kann ich aber dennoch auch einige positiven Aspekte des Buches nennen, allen voran der Humor. Mehrmals musste ich beim Lesen lachen oder schmunzeln und die Art und Weise, wie die Witze eingebaut waren, hat mir gut gefallen. Es gibt immer wieder Anspielungen auch bekannte Romane, in diesem Band zum Beispiel auch auf Harry Potter, dessen Anspielungen mir besonders gut gefallen haben, und auch sonst war der Großteil des Buches sehr amüsant und unterhaltsam. An manchen Stellen vielleicht etwas kindisch und albern, dennoch war der Humor insgesamt sehr überzeugend. 

Neben einigen neuen Figuren tauchen in dem Buch auch viele alte Bekannte auf, wie zum Beispiel Derrick Gris, Trix neidischer Cousin, die Schauspieltruppe um Maichel und Hort und allen voran natürlich Fürstin Tiana, für die Trix eine Schwäche hat. Tiana und Trix sind ein sympathisches Gespann und es macht immer wieder Spaß, beide zu begleiten. Vor allem Tiana ist, auf amüsante Weise, sehr widersprüchlich, denn einerseits mag sie es nicht, wenn man in ihr nur ein einfaches Mädchen sieht, denn schließlich ist sie mutig und kann kämpfen, andererseits ist sie ein richtiges MädchenMädchen, das Glitzer, Blumen und Kleider liebt. Die sympathischen Figuren, auch wenn einige eindeutig zu wenig vorkamen, wie zum Beispiel Sauerampfer oder Klaro, haben mich auf jeden Fall über die verworrene und zuweilen unlogische Handlung hinwegtrösten können.

Fazit

Die Idee hinter Trix Solier - Odyssee im Orient war gut und hätte ein gutes Buch ergeben können, was sicherlich genau so begeistert hätte wie sein Vorgänger, wenn die Handlung nicht so komplett kompliziert und der Schreibstil nicht so ausladend gewesen wäre. Dadurch verliert das Buch einige Sympathiepunkte, was wirklich schade ist. Ein großer Pluspunkt ist jedoch, wie schon zuvor, der Humor, der mich immer wieder zum Lachen gebracht hat, ebenso wie die Charaktere, die einfach allesamt einmalig sind. Mit der Hoffnung auf Besserung im nächsten Band (falls es einen geben soll, bisher wird Trix Solier als Dilogie gehandelt) vergebe ich


Sonstige Infos
Titel: Trix Solier - Odyssee im Orient
Orig. Titel: Neposeda (Непоседа)
Reihe: 2/2 (mehr in Planung?)
Verlag: Gulliver/Beltz & Gelberg-Verlag, Taschenbuch
Seiten: 589
Preis: 9,95€

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