Dienstag, 29. April 2014

Filmrezension ~ Divergent - Die Bestimmung

Hallo Leute,
wie ihr vielleicht wisst, war ich letzte Woche in Irland. Unter anderem war ich auch einen Tag in Dublin und dort bin ich mit meiner besten Freundin ins Kino gegangen. Und welcher Film hätte sich da mehr angeboten als Divergent - Die Bestimmung?! Ich bin ein großer Fan der Reihe und auch meine beste Freundin mochte die ersten beiden Bände, die sie bisher gelesen hat, sehr. Da die Stimmungen zu dem Film bisher eher durchwachsen waren, gingen wir also ohne große Erwartungen in den Film, den wir dann natürlich im Originalton gesehen habe (was ein Glück war, da ich mit den deutschen Namen der Fraktionen überhaupt nicht zurecht komme o.O)

© CONCORDE FILMVERLEIH

Inhalt

Beatrice Prior lebt in einer Welt, in der die Menschen in Klassen unterteilt sind. Es gibt Dauntless, in der Mut und Stärke das oberste Gut sind, Amity, in der Freundschaft viel zählt, Candor, wo man immer die Wahrheit sagt, Erudite, in der nach Wissen gestrebt wird und Abnegation, der Beatrice angehört, in der man selbstlos ist und keine eigenen Wünsche hat. Doch mit 16 Jahren müssen alle Jugendlichen einen Simulationstest machen, bei dem überprüft wird, für welche Fraktion sie geeignet sind. Und danach können sie sich eine aussuchen, zu der sie gehen werden. Doch bei Beatrice Testergebnissen stimmt etwas nicht. Es können nur zwei Fraktionen ausgeschlossen werden, zu den anderen drei würde sie passen. Dies bedeutet, dass sie ein sogenannter Divergent ist, der in keine Klasse richtig gehört. Ihr wird geraten, das Ergebnis geheim zu halten, denn als Divergent lebt man gefährlich. Beatrice ist zunächst unsicher und weiß nicht, wie sie mit den Resultaten umgehen soll, beschließt aber, mit niemandem darüber zu reden. Bis schließlich doch eine gefährliche Organisation dahinter kommt und Beatrice nun zur Gejagten wird...

Meine Meinung

Trotz der eher durchwachsenden Meinungen zur Verfilmung des Weltbestsellers konnte ich es gar nicht erwarten, den Film zu sehen. Schon vorher fand ich die Wahl der Hauptdarsteller sehr gut, da es sich um relativ unbekannte Schauspieler handelt, die nicht das gängige Schönheitsideal erfüllen und sehr interessante Gesichter haben. Four habe ich mir zwar irgendwie immer anders vorgestellt (ich weiß nicht warum, aber ich dachte immer, er hätte schwarze Haare...), aber ich finde zum Beispiel, dass Theo James als Four sehr gut spielt. 

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich es gut finde, wie der Film eingeleitet wird. Beatrices Stimme kommt aus dem Off und erklärt, wie das System mit den Fraktionen funktioniert. Dabei erlebt man eine Kamerafahrt vom Außenbereich von Chicago über den Zaun, der die Stadt von der Außenwelt abschirmt, hinüber über die Stadt und in die Straßen rein. Dabei wird deutlich, dass Chicago zu großen Teilen zerstört ist und die Menschen in den Fraktionen sich nicht nur von ihren Ansichten, Lebensweisen und Aufgaben voneinander unterscheiden, sondern auch durch ihre Kleidung, da jede Fraktion nur bestimme Farben trägt. Beatrice wird eingeführt als junges Mädchen, das zwar in Abnegation lebt, aber eigentlich viel lieber zu Dauntless gehen würde. Beatrice und ihre Familie werden danach näher eingeführt und zwar genau so, wie im Buch, denn man beobachtet, wie Beatrice von ihrer Mutter die Haare geschnitten werden. Es ist der Tag des Tests und Beatrice und ihr Bruder Caleb sind aufgeregt. Die Emotionen wurden meiner Meinung nach gut rüber gebracht, besonders die Beziehung zwischen Beatrice und ihrer Mutter, die recht eng zu sein scheint. 

Viele Szenen des Films waren sehr nah am Buch, die Genauigkeit war wirklich überzeugend. Ich habe vieles wiedererkannt, obwohl es bei mir schon fast zwei Jahre her ist, seit ich das Buch gelesen habe. Trotz der doch größtenteils starken Ähnlichkeit zum Buch gab es auch einige Dinge, die leider etwas zu kurz kamen und der Buchvorlage nicht gerecht wurden. So war die ganze Geschichte rund um Al bei Weitem nicht so bewegend, wie ich sie im Buch damals empfunden habe und auch Beatrices Feindschaft mit Peter wurde nicht ausreichend genug ausgearbeitet. Dafür mochte ich Christina und Will sehr gerne, wobei die Beziehung zwischen den beiden auch nur ein einziges Mal ganz kurz angedeutet wurde, was ich auch ein wenig schade fand, da ich Will immer sehr mochte.

Ein Großteil der Kritik richtete sich erstaunlicherweise hauptsächlich gegen Kate Winslet, die als blass und wenig überzeugend bezeichnet wurde. Ich persönlich muss sagen, dass ich Kate Winslet als Jeanine Matthews gut fand, nur war die Rolle von Jeanine einfach nicht ausreichend genug ausgearbeitet. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich mich nicht mehr hundertprozentig daran erinnere, wie Jeanine im Buch rüber kam. Ich fand sie im Film okay, aber nicht ganz überzeugend, was auf keinen Fall an Kate Winslets Leistung lag, die wie gewohnt sehr gut war. Überzeugender als Antagonist war dafür Eric, der wirklich ein richtiges Arschloch war und den man einfach hassen musste. Ihn "mochte" ich als Gegner wirklich sehr gerne.

Was ich als sehr großen Pluspunkt des Filmes verbuchen kann sind die Emotionen, die jederzeit sehr überzeugend sind und immer gut rüberkommen. Die Schauspieler, allen voran Shailene Woodley und Theo James haben sehr gute Arbeit geleistet, ich hatte beim Ansehen kein einziges Mal das Gefühl, sie würden "spielen". Da möchte ich besonders die Szenen zu Beginn ansprechen, bei der Auswahlzeremonie, aber auch am Ende, beim Kampf. Als Beatrice, die sich zu diesem Zeitpunkt nur noch Tris nennt, Will erschießt (←Spoiler, zum Lesen markieren), fand ich ihre Panik im Film beispielsweise authentischer und nachvollziehbarer als im Buch. Im Buch macht sie es einfach und denkt dann im ersten Moment kaum darüber nach, aber im Film warnt sie ihn mehrmals und befindet sich danach kurz im Schockzustand. Auch die Szenen nach dem Ereignis waren sehr emotional und haben mich gefesselt und berührt. So war auch die Beziehung zwischen Tris und Four in meinen Augen auch sehr gut umgesetzt, nicht zu kitschig, aber auch nicht zu langweilig. Die beiden Schauspieler haben gut miteinander harmoniert und man nahm ihnen ihre Gefühle ab, zumindest ging es mir so. Da muss ich auch loben, dass ich es gut fand, dass sich Tris und Four in der letzten Szene des Films nicht küssen, sondern nur umarmen, da ein Kuss viel zu dramatisch gewesen wäre.

Neben den gut rübergebrachten Emotionen fand ich auch die Filmmusik sehr passend, die erstaunlicherweise aus moderner Popmusik bestand. So lief an einer Stelle im Hintergrund Run Boy Run von Woodkid, nur instrumental, was sehr gut zur Szene gepasst hat.

Fazit

Bei Die Bestimmung - Divergent handelt es sich meiner Meinung nach um eine ziemlich gut gelungene Buchverfilmung, die mich gut unterhalten konnte und viel Spaß machte. Sie wies stellenweise sehr große Ähnlichkeit zum Buch auf und konnte viele Emotionen, Stimmungen und Gefühle authentisch rüberbringen. Die schauspielerische Leistung war in meinen Augen durchweg sehr gut, nur fehlte mir an manchen Stellen dann doch das gewisse Etwas, insbesondere im Hinblick auf einige Nebencharaktere. Alles in allem kann ich den Film weiterempfehlen und vergebe sehr gute



4 Kommentare:

  1. Ich fand "Divergent" als Film eigentlich auch echt gut, obwohl ich mit dem Ende gar nicht klar kam. Meiner Meinung nach hatte es nicht viel mit dem Buch gemeinsam und Jeanine wirkte im Film für mich eher wie eine fürsorgliche Frau (zumindest am Anfang), während sich doch im Buch viel früher ihre Boshaftigkeit zeigt. Ich hätte mir Caleb etwas anders gewünscht, aber das sind Kleinigekeiten, an denen ich mich nicht hochziehen will^^
    Ich finde auch, dass Theo James die Rolle des Four wirklich gut spielt, auch wenn er sich wahrscheinlich wirklich von den meisten Vorstellungen unterscheidet. Auch mein "Fantasie - Four" sah etwas anders aus ... Aber Theo James kann ALLES mit seinem Aussehen wieder wegmachen *-* :D Ich find die Liebesgeschichte zwischen den beiden im Film dafür viel besser als im Buch. Und Eric - auch er sieht anders aus wie in meiner Vorstellung - passt einfach wie Faust auf Auge und irgendwie mochte ich ihn auch. Für mich ist er ein riesengroßes Arsch ... aber trotzdem irgendwie eine coole Socke :DD
    Schöne Rezension, ich würde wahrscheinlich wie du so um die vier Punkte vergeben - naja, 3,5 mit einem Lächeln :D Ich bin gespannt, wie "Insurgent" umgesetzt sein wird!

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  2. Hallo liebe KQ,

    eine schöne Rezension! Gefällt mir sehr gut! :)
    Ich fand den Film einfach richtig spitze!! Klar, nicht alle Charaktere entsprachen meiner Vorstellung von ihnen und ich fand auch, dass Jeanine nocht nicht ihre wahre Boshaftigkeit gezeigt hat, aber das sind nur Kleinigkeiten, die ich gerne verzeihe (vor allem, weil ich glaube, dass Jeanine sich noch sehr steigern wird).
    Als der erste Teil der Panem-Verfilmung erschien, war ich relativ enttäuscht, weil man viel mehr hätte machen können aus dem Buch und die Umsetzung hat mir einfach nicht gereicht. Weil ich wahrscheinlich mit so einer eher skeptischen Haltung ins Kino zu Divergent gegangen bin, bin ich nun total begeistert! :D
    Ich fand aber auch, dass die Schauspieler unglaublich gute Arbeit geleistet haben und man die Verbindung zwischen Tris und Four sofort spürt. Außerdem kam es mir sehr entgegen, dass sie die Liebesgeschichte, die ich im Buch als zwar elementar, aber nicht zu aufdringlich empfand, auch im Film nicht zu kitschig war (das war auch eine Befürchtung von mir).
    Für mich war es einfach ein Film, den ich mir gerne öfters ansehe! :D
    Auf Insurgent bin ich auch schon gespannt und hoffe, dass sich alles noch steigert (bei Panem fand ich den zweiten Teil dann besser als den ersten, mal sehen, ob das hier auch der Fall sein wird)!

    Liebste Grüße,
    Anne

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  3. Na das hört sich ja nach einem alles in allem zufriedenen Kinobesuch an ;) Ich bin generell nicht so der Fan von Verfilmungen und werde wohl abwarten bis die Blue-ray kommt und mir in der Videothek ausleihen. Vielleicht sollte ich es dann auch lieber auf Englisch schauen, von den deutschen Fraktionen hab ich auch keinen Plan ;P

    Danke dir für die schöne ausführliche Filmrezi!

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