Sonntag, 13. April 2014

Rezension ~ The Seven Realms - The Demon King von Cinda Williams Chima

Hallo Leute,
eigentlich wollte ich die Rezension zu The Seven Realms - The Demon King von Cinda Williams Chima schon Freitag getippt haben, aber ich war nach der Arbeit so k.o. und habe dann noch mit meiner besten Freundin geskypt, sodass ich es nicht mehr geschafft habe. Und gestern war ich viel mit meiner Schwester unterwegs und danach auch zu müde :D Dafür kommt die Rezension zum ersten Band einer vierbändigen Fantasy-Reihe halt heute ;)

"I know your father is clan, but I don't understand why they insist that everything remain the same. It's like we're all frozen in time, paying for an ancient crime that nobody else remembers."
(Cinda Williams Chima // The Demon King (Hyperion) // S. 74)

Inhalt

Han Alister, ehemaliger Streetlord in Fellsmarch, hat dem Diebstahl und der Betrügereien abgeschworen, um seine Mutter und seine kleine Schwester zu schützen und sich um sie zu kümmern. Seit seiner Geburt trägt Han silberne Armreifen, die magisch sein müssen, da sie mit ihm mitwachsen und nicht entfernt werden können - dabei würden sie viel Geld einbringen. Als Han einem Zauberer ein seltsames Amulett abnimmt und bei seinen Besuchen bei den Clans, die in Einheit mit der Natur leben und grüne Magie wirken, erfährt, dass das Amulett von besonderer Bedeutung ist, ändert sich Hans Leben für immer. Er weiß, dass er es versteckt halten muss, denn der bestohlene Magier wird danach suchen - und über Leichen gehen, um das Amulett zu finden.
Raisa ana'Marianna, rechtmäßige Prinzessin und Erbin des Königinnenreiches Fells, muss derweil mit anderen Probleme kämpfen: ihr sechzehnter Namenstag steht kurz bevor und ihre Mutter, die Königin von Fells, setzt alle Hebel in Bewegung, um Rasia zu verheiraten. Gefangen im Schloss träumt sie von einem Leben wie das von Hanalea, die sagenhafte mächtige Königin und Vorfahrin von Rasia, die vor tausend Jahren den Demon King besiegt und das Auseinanderbrechen der Welt verhindert haben soll. Doch Rasias Mutter hat andere Pläne - sie will ihre Tochter unbedingt verheiraten. Auch an einen Bewerber, der für all das steht, wogegen das Königinnenreich kämpft...

Meine Meinung

Ich bin durch die Videos von PERUSEPROJECT auf die Buchreihe gestoßen und ich muss sagen, dass mich die überaus sympathische und quirlige BookTuberin richtig neugierig gemacht hat, weswegen ich mir damals unbedingt den Schuber zu The Seven Realms zulegen musste. Ich bin ein großer Fantasy Fan und war daher gespannt, ob diese Jugend-High-Fantasy mir zusagen würde.

Zunächst einmal muss ich erwähnen, dass ich das Weltbild, das die Autorin hier erschaffen hat, wirklich toll ist. Es gibt sieben König(innen)reiche (deswegen auch Seven Realms), wobei das Königinnenreich Fells das mächtigste ist. Umgeben wird Fells von vielen Bergen, die alle nach ehemaligen Königinnen benannt sind. In den Bergen leben die Clans, die mit der Natur im Einklang leben und über die Magier wachen, die für Fells zwar wichtig sind, aber kontrolliert werden müssen, da einst ein Zauberer, nur unter dem Namen Demon King bekannt, die Welt ins Chaos zu stürzen drohte. Seitdem haben Zauberer eingeschränkte Rechte und dürfen zum Beispiel niemals die Königin von Fells heiraten. Hanalea, die sagenumwobene Königin, die damals gegen den Demon King kämpfte, wird in Fells wie eine Gottheit verehrt und ihr Geschlecht gilt als stark und weise. Ich fand es sehr interessant, dass in der Welt, zumindest im Königinnenreich Fells, ein Matriarchat herrscht. Die Krone wird von Mutter an Tochter vererbt und der Gemahl ist nur Zierwerk (im Buch immer schön Consort gennant) und auch in den Clans haben die Frauen das Sagen, beziehungsweise gibt es eine Matriarchatin, die besonders weise und bewandert ist in grüner Magie. Die Spiritualität in dem Buch fand ich sehr faszinierend, besonders eben die der Clans. So gibt es Zauberkraft und man arbeitet mit Kräutern und betet zu Hanalea und dergleichen.
Einziges Manko: Es gibt im ersten Band keine Karte, wodurch es ein bisschen schwierig war, sich in Gedanken topografisch zu orientieren. Aber ich habe ja schon mit dem zweiten Band begonnen und da gibt es auch endlich eine Karte, sodass man sich genau vorstellen kann, wo welches  der sieben König(innen)reich liegt und so weiter.

Die Charaktere waren auch allesamt sehr sympathisch und gefällig. Han Alister und Rasia ana'Marianna sind die beiden Protagonisten, die sich mit ihrer Sicht immer gegenseitig abwechseln. Die Leben der beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: Han lebt mit seiner Mutter und kleinen Schwester in einer kleinen Wohnung über einem Stall im schmutzigsten Ortsteil Ragmarket von Fellsmarch und muss sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten. Als er jünger war, war er Streetlord von den Raggers, einer Gang, die den Ragmarket tyrannisiert hat und mit den Southies, der Gang von Southbridge, verfeindet war. Somit muss er immer noch fürchten, dass ihn Southies und Raggers erkennen, aber auch die Garde der Königin, die immer wieder nach ihm sucht. Als Streetlord war Han unter dem Namen Cuff Alister bekannt, da die silbernen Armreifen (die wie Handschellen aussehen und auf englisch cuff heißen), sein Erkennungszeichen waren. Rasia ist Prinzessin und rechtmäßige Erbin der Krone von Fells, wenn ihre Mutter mal nicht mehr leben sollte. Sie wird hofiert, bekommt die teuersten Kleider, den schönsten Schmuck und ihr Profil ist sogar auf eine Münze geprägt. Ich fand es toll, dass trotz des "schlechten" Lebens von Han und des "tollen" von Rasia immer darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Han dafür aber immer frei ist, während Rasia eine Gefangene ihrer Pflicht und Zukunft. So kann sie nicht heiraten, wen sie liebt und ist an das Leben im Schloss gebunden. Interessant fand ich, dass die beiden Protagonisten erst nach der Hälfte des Buches aufeinander treffen, dafür aber auch nur für ein paar Seiten und sich dann des Rest des Buches nicht mehr sehen. Normalerweise verschmelzen die Leben von solchen Protagonisten doch meistens viel schneller miteinander und sind danach für den Rest der Geschichte miteinander verknüpft. Natürlich erkennt man auch hier die Verbindung, doch die ist unterschwelliger.

Auch die anderen Charaktere fand ich sehr authentisch und mochte ich, beziehungsweise mochte ich sie nicht, wenn sie unsympathisch waren, weil sie unsympathisch sein sollten. Besonders nennen möchte ich Amon Byrne, der zur königlichen Leibgarde gehört und ein Freund aus Kindertagen von Rasia ist und Micah Bayar, der der Sohn des obersten Magiers am Königinnenhof ist und trotz Verbot eine heimliche Beziehung zu Raisa führt. Micah war auch ein Charakter, der zwar irgendwie unsympathisch ist und den man nicht mag, gleichzeitig hatte ich aber auch Mitleid mit ihm, da man merkt, dass er nicht unbedingt freiwillig so ist, wie er ist.

Ein wenig irritierend fand ich jedoch, dass die Protagonisten und sowieso die meisten Charaktere in dem Buch gerade mal zwischen 15 und 17 Jahre alt sind. Rasia ist zum Beispiel erst 15 Jahre alt und sie und auch Han benehmen sich nicht so, als wären sie noch so jung. Sie agieren oft wie Erwachsene, was ich ja eigentlich auch begrüße, aber wenn sie ja so jung sein sollen, finde ich das ein bisschen... inkonsequent. Gleichzeitig sind sowohl Han als auch Rasia sehr... frühreif. Sie knutschen viel rum, mit vielen verschiedenen Personen. Dass die beiden nicht so prüde sind und ihren ersten Kuss nicht für ihre "große Liebe" aufsparen wollen, finde ich ja grundsätzlich auch gut, dann störe ich mich aber wieder ein bisschen am Alter der beiden. Wenn die Protagonisten zwischen 18 und 20 Jahre alt gewesen wären oder sie sich ein wenig mehr ihrem Alter entsprechend benommen hätten, hätte ich das den Charakteren auf jeden Fall eher abgenommen. So blieb das ein bisschen als Wermutstropfen zurück, denn das hätte man besser, beziehungsweise realistischer machen können. Rasia ist definitiv kein Kind von Traurigkeit. Sie hat zwar keinen Sex, schließlich muss sie als Jungfrau in die Ehe gehen, aber berichtet immer wieder von ihren Erfahrungen und knutscht immer abwechselnd mit ihren Verehrern rum. Versteht mich nicht falsch, ich mochte Raisa, aber ein bisschen weniger hätte ihr auch gut getan.

Die Spannung und Action kommt in dem Buch auch nicht zu kurz, vor allem Han muss häufig fliehen und sein Leben ist bedroht, da ihm Morde unterstellt werden, die er nicht begangen hat. Dass in dem Buch nichts beschönigt wird mochte ich sehr gerne, so bekommt die Geschichte, die oftmals locker leicht ist, einen ernsten und gefährlichen Unterton. Auch Rasias Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein und auch sie muss lernen, dass nicht alles gold ist, was glänzt und dass sie die Macht hat, Dinge zu ändern, die bisher falsch gelaufen sind. So geht es in dem Buch auch ein wenig um Politik, was ich sehr interessant fand, da man einen kleinen Einblick in die politischen Ränkespiele von verschiedenen Parteien erhaschen konnte. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und sowohl Han als auch Rasia müssen schwerwiegende Entscheidungen treffen. Zudem kommen ein paar Geheimnisse ans Tageslicht, von denen ich jetzt zwar nicht sonderlich überrascht war (tatsächlich hatte ich schon auf den ersten 50 Seiten diese Vermutungen, die sich erst auf den letzten 50 Seiten bewahrheitet haben), die aber durchaus dazu anregen, die Reihe weiterzulesen, da ich neugierig bin, welche Konsequenzen diese Aufdeckungen noch mit sich bringen.

Das Sprachniveau des Buches ist auf jeden Fall recht hoch, zu Beginn auf den ersten zehn Seiten hatte ich ein paar Probleme, in das Buch einzusteigen, da das Englisch etwas anspruchsvoller ist. Zudem wird hier zwischendurch auch Dialekt verwendet, was das Lesen sicherlich erschweren kann. Nach einigen Seiten aber hatte ich keine Verständisprobleme mehr, ich brauchte nur ein bisschen länger als gewöhnlich, um den Text fließend lesen zu können.

Fazit

Der erste Band der The Seven Realms-Reihe hat mir wirklich gut gefallen, da das Weltbild sehr faszinierend ist und die Charaktere sympathisch sind. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und sorgt dafür, dass man von der Story richtig gepackt wird. Vor allem das Ende war nochmal sehr fesselnd und regt sehr zum Weiterlesen an. Mein einziges Problem hatte ich mit dem Alter der Protagonisten, da sie sich nicht altersgemäß verhalten haben. Die Autorin hätte sie durchaus älter machen können. Abschließend gebe ich dem Buch, mit starker Tendenz nach oben, sehr gute


Sonstige Infos
Titel: The Demon King
Dt. Titel: Der Dämonenkönig
Reihe: 01 von 04
Verlag: Hyperion, Taschenbuch
Seiten: 506
Preis: 7,30€ TB | 13,10€ HC | 26€ BOX | 12€ DT TB

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