Dienstag, 24. Juni 2014

Rezension ~ A Ministry of Peculiar Occurrences - Dawn's Early Light von Pip Ballantine & Tee Morris

Hallo Leute,
leider saß ich ein wenig länger am dritten Band von A Ministry of Peculiar Occurrences, als ich es geplant hatte, aber einerseits kam ich teilweise nicht zum Lesen, andererseits kam ich wirklich nur sehr schleppend voran. Woran das lag? Das werde ich nun in der Rezension erläutern.

!Achtung, hierbei handelt es sich um den dritten Band einer Reihe. Diese Rezension wird Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten!

Many times while on assignment Eliza had (...) discovered there was a certain point where waiting bedan to eat at the confidence: ears began to hear things that weren't really there, and nerves began to fray.
(Pip Ballantine & Tee Morris // Dawn's Early Light (Ace by Penguins) // S. 157)

Inhalt

Eliza Braun und Wellington Books wurden von Doctor Sound im Auftrag des Ministry of Peculiar Occurrences nach Amerika versetzt, um dem Office of the Supernatural and the Metaphysical bei merkwürdigen Luftschiff-Abstürzen und dem Verschwinden von eben jenen zu helfen. Doch anstatt die Aufmerksamkeit des House of Usher vom Ministry of Peculiar Occurrences abzuwenden, sorgen Eliza und Wellington dafür, dass nicht nur die Erzfeinde hinter ihnen her sind. Mit der Hilfe von zwei amerikanischen Agenten gerät das explosive Duo schnell in einen Krieg zwischen Erfindern, Geld und Macht...

Meine Meinung

Wie man vielleicht schon an meiner Post-Einleitung erkennen konnte, hat mich das Buch leider Gottes doch etwas geschlaucht. Die rasante und amüsante Leichtigkeit der anderen beiden Bände kam in den ersten zwei Dritteln von Dawn's Early Light meiner Meinung nach leider ziemlich abhanden, was dafür sorgte, dass ich so lange an dem Buch gesessen habe.

Wellington, der sich seiner Gefühle für Eliza schon im letzten Band bewusst war, hatte am Ende von The Janus-Affair all seinen Mut zusammen genommen und seiner Partnerin mehr oder weniger gesagt, was er für sie empfindet. Zumindest haben sie sich geküsst und diese Szene fand ich damals im letzten Band sehr sehr schön. Es war mir schon klar, dass die Beiden in Dawn's Early Light sicherlich nicht sofort ein Paar sind und sich die ganze Zeit gegenseitig Verliebtheiten in ihre Ohren säuseln, aber das, was ich dann geboten bekam, machte mich sprachlos und auch ein kleines bisschen Wütend. Anstatt, dass beide miteinander reden, gehen sie sich ständig aus dem Weg. Und immer, wenn der eine reden will, ist der andere nicht da oder hat keine Zeit oder wird abgelenkt oder Sonstiges. Dass die beiden amerikanischen Kollegen ein Mann und eine Frau sind, Bill Wheatley und Felicity Lovelace, macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher. Bill ist ein Cowboy, eine richtig coole Sau und extrem männlich und macht sich mit Freude und Eifer an Eliza ran, die sich übrigens von einem früheren Fall her schon kannten. Wellington reagiert dementsprechend eifersüchtig und empfindlich, macht aber nicht wirklich was dagegen. Felicity, eine hübsche junge Frau, die dazu auch noch Bibliothekarin ist, was Wellys Job als Archivist ja unheimlich ähnlich ist, hat einen Narren an ihn gefressen und klammert sich bei jeder Gelegenheit an ihn, was Eliza ordentlich auf die Palme bringt. Aber auch sie macht nichts dagegen. Die Geschichte wird, mit einigen eingeschobenen Interludes, immer abwechselnd aus der Sicht von Eliza und Wellington erzählt. In dem einen Kapitel denkt Eliza, dass sie mal mit Wellington über alles reden sollte und nimmt Anlauf für ein Gespräch, doch irgendwie kommt immer etwas dazwischen - sei es das Auto, an dem Welly seit ihrer Überfahrt nach Amerika bastelt oder Felicity oder die Wichtigkeit des aktuellen Falles. Im nächsten Kapitel denkt sich dann Wellington, dass er mal mit Eliza über alles reden sollte und dann blockt sie ab und ist genervt (obwohl sie ja eigentlich vorher selbst das Gespräch gesucht hat wohlgemerkt) oder es kommt irgendwas anderes dazwischen. Das ist einfach so konstruiert, dass es mir beim Lesen keinen Spaß gemacht hat. Ich dachte eigentlich, es hier mit einem Buch für eine eher erwachsende Leserschaft zu tun zu haben, aber dieses Liebesdrama und -hickhack kann gut und gerne mit Twilight Konkurrenz machen. Es ging mir wirklich tierisch auf die Nerven und war in meinen Augen absolut unnötig. Da hätte ich es zum Beispiel viel besser gefunden, wenn sie die ganze Zeit getrennt voneinander gewesen wären und wieder zueinander hätten finden müssen, weil zum Beispiel einer entführt wurde oder sie sich bei einem Scharmützel verloren haben oder etwas Ähnliches.

Was mich auch ein wenig gestört hat war, dass ich teilweise sehr schlecht durch die Story durchsteigen konnte. Eliza und Wellington werden ja nach Amerika geschickt, um zum Einen die Aufmerksamkeit nicht mehr auf das Ministry of Peculiar Occurrences zu richten, und zum Anderen, um dem nicht ganz so gut ausgestatteten und ausgebildeten Office of the Supernatural and the Metaphysical bei dem Verschwinden der Luftschiffe zu helfen. Dieses Phänomen weist erstaunliche Ähnlichkeiten zu den Entführungen der Janus-Affäre auf, da auch die Luftschiffe irgendwie durch elektrische Entladungen zu verschwinden scheinen - wenn ich das richtig verstanden habe. Denn zwischendurch wusste ich echt nicht mehr, was Sache ist. Okay, ich habe das Buch auf Englisch gelesen, da geht sowieso schon mal ein bisschen Inhalt verloren. Dann ist das Englisch auch nicht das simpelste, sodass man eh konzentrierter lesen muss. Aber dennoch hatte ich dieses Problem bei den anderen beiden Bänden überhaupt nicht. Immer wieder dachte ich: "Häh, habe ich hier was überlesen? Oder missverstanden? Und was hat das jetzt damit zu tun?" Denn viele unterschiedliche Fälle und Begebenheiten scheinen irgendwie miteinander verstrickt zu sein. Aber wer da mit wem oder gegen wen und für wen arbeitet, hat mir teilweise wirklich Kopfzerbrechen bereitet. Da gibt es zum Einen das House of Usher, das unbedingt an Wellington ran will - warum wird immer noch nicht ganz verraten, aber ich bin gespannt. Zum Anderen ist da Thomas Alva Edison, der mit dem House of Usher zusammenarbeiten, aber gleichzeitig noch seine eigenen Ziele verfolgt. Und dann ist da der Maestro, der unbedingt an das Geheimnis des Ministry of Peculiar Occurrences gelangen möchte und irgendwie mit und gegen das House of Usher arbeitet und häh? Und er will irgendwie an den Sohn von Queen Victoria gelangen, die auch nicht so ganz koscher ist. Und dann ist da noch der Duke of Sussex, der auch seine Pläne verfolgt und am Ende kam dann noch ein ziemlich krasses Geheimnis raus, was für mich die Verwirrung komplett gemacht hat.
America was a strange creature (...); always talking about liberty for all, and yet failing so miserably to provide it.
(Pip Ballantine & Tee Morris // Dawn's Early Light (Ace by Penguins) // S. 261)
Ich glaube, ein großes Problem für mich war, dass die Story in den USA und nicht mehr in England spielte. Einige lieb gewonnene und sympathische Charaktere aus den Vorgängern fehlten mir hier doch schmerzlich. Dennoch gibt es auch einige Positive Aspekte anzusprechen. Der Humor war die meiste Zeit noch da und dann auch eigentlich immer sehr nach meinem Geschmack. Vor allem Elizas Verwünschungen in Richtung Felicity haben mich zum Lachen gebracht. Auch die Action ist in einem ordentlichen Ausmaß vorhanden, sodass unsere Helden kaum einmal die Zeit für eine Verschnaufpause haben. Aber richtig gut gefallen hat mir dann das letzte Drittel.

Da fiel es mir zum Einen leichter, der Story wieder zu folgen (bis auf kleine Ausnahmen gegen Ende hin) und zum Anderen konnten innerhalb der Agentengruppe endlich (!!!) alle Fronten geklärt werden. Das hat mir das Lesen doch ziemlich erleichtert, vor allem weil ich die Szene zwischen Eliza und Wellington wirklich sehr schön fand. Davon im nächsten Band bitte mehr. Es war in meinen Augen nicht kitschig, sondern einfach nur schön. Außerdem verbinden sich alle Fäden zu einem großen Strang und die Ausmaße und die meisten Pläne der Feinde kommen ans Tageslicht, beziehungsweise werden allmählich deutlicher. Es ist auf jeden Fall deutlich, dass der dritte Band die Reihe noch lange nicht abschließt und dass noch Einiges auf das Agenten-Duo zukommen wird. Ich bin jedenfalls gespannt, was Eliza und Wellington alles erwartet, wenn sie England zurückkehren.

Fazit

Obwohl ich wirklich viel an dem Buch zu kritisieren habe und mir die ersten zwei Drittel von Dawn's Early Light, bis auf wenige Ausnahmen, nicht so gut gefallen haben, möchte ich die Reihe auf jeden Fall weiter lesen. Das letzte Drittel konnte mich dann endlich wieder überzeugen, da es an die Vorgänger anknüpfen konnte. Auf weiteres Liebesdrama kann ich im nächsten Band aber bitte verzichten. Ich erwartete kein eitel Sonnenschein, aber die ersten zwei Drittel des Buches waren einfach nur ein großer unangenehmer und unnötiger Moment. Daher vergebe ich dem dritten Band noch knappe


Infos
Titel: Dawn's Early Light
Dt. Titel: Noch nichts bekannt
Reihe: 03 von bisher 03
Verlag: ACE BY PENGUINS, Taschenbuch
Seiten: 374
Preis: 5,80€

3 Kommentare:

  1. Ohje, so ein Hin und Her, obwohl es eigentlich offensichtlich ist, dass der eine was vom anderen will und irgendwie auch umgekehrt... nervig :/ kann ich verstehen, dass du da nicht so Lust hattest, ratzfatz durchs Buch zu lesen.
    Ich hoffe, der nächste Band wird besser! :)

    Liebe Grüße,
    Lyrica

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    1. Hallo Lyrica,
      oh ja, dieses Hin und Her war wirklich mehr als nervig. Vor allem, da dieses Verhalten überhaupt nicht zu Eliza gepasst hat, da sie sonst immer frank und frei ihre Meinung sagt. So ein Drama passt einfach nicht ein Buch für eine ältere Leserschaft... :/ Ich hoffe auch sehr, dass der vierte Band, wenn er dann nächstes Jahr erscheinen soll, mir wieder gut gefallen wird.
      Liebe Grüße, KQ

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    2. Ich drück dir die Daumen! :)

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