Hallo Leute,
ja es ist schon fast einen ganzen Monat her, seit ich The Bitter Kingdom von Rea Carson gelesen habe. Normalerweise brauche ich nie so lange, um eine Rezension zu schreiben und jetzt weiß ich nicht, ob ich in dieser Rezension dem Buch gerecht werden kann, da ich mich natürlich nicht mehr an alles, was mir damals beim Lesen aufgefallen ist, erinnern kann. Daher bitte ich um Rücksicht und Verständnis :)
!Achtung, hierbei handelt es sich um den letzten Band einer Trilogie. Diese Rezensionen wird Spoiler zu den beiden vorherigen Bänden enthalten!
The walls press tight around us. The roch above me feels heavier than ever. Surley it will give away any moment, tumbling around us, crushing us to death. In this tight space, it would be impossible to run from danger.
(Rea Carson // The Bitter Kingdom (Greenwillow Books) // S. 284)
Inhalt
Der Mann, den Elisa über alles liebt, wurde entführt. Entführt, um sie dazu zu bringen, nach Invierne zu kommen und ihre Macht zu opfern. Entführt, damit sie nicht mehr Königin sein kann. Wütend und zu allem entschlossen macht sich Elisa gemeinsam mit ihren engsten Vertrauten Mara und Belén und dem Invierno Storm, der wie ein Freund für sie geworden ist, auf den Weg in das mysthische und unbekannte Land Invierne, um Hector aus den Klauen des Attentäters Franco zu retten. Gleichzeitig droht ein Bürgerkrieg in Joya d'Arena auszubrechen und Elisa weiß, dass sie das Schlimmste nur verhindern kann, wenn sie in das Land der Inviernos geht und das Gate of Darkness zerstört, das über ihr Schicksal und das Schicksal aller entscheiden soll.
Meine Meinung
Nach dem Cliffhanger in The Crown of Embers war ich natürlich gespannt, wie es um Elisa und Hector im letzten Band der Fire and Thorns-Reihe weitergehen würde. Der zweite Band hat mir ja wirklich sehr gut gefallen und ich habe gehofft, dass der dritte an das Niveau anschließen könnte. Bis auf kleine Ausnahmen hat der letzte Band dies auch mit Bravour geschafft, weswegen ich sagen kann, dass ich die Buchreihe sehr gerne an alle weiterempfehle, die mal eine Jugendbuch-Reihe mit ungewöhnlichem Hintergrund und einer mehr als ungewöhnlichen Protagonistin lesen wollen.
Neu in diesem Band ist, dass die Geschichte nicht nur aus Elisas Sicht erzählt wird, sondern auch aus Hectors. Dieser wurde ja entführt und man erhält einige interessante Einblicke in seine Situation, die zunächst ausweglos erscheint. Gleichzeitig sorgte ich mich wegen der zusätzlichen Sicht Hectors, denn damals hat uns Allegiant von Veronica Roth gelehrt, dass das Hinzukommen eines zweiten Ich-Erzählers negative Folgen haben kann. Daher hatte ich ein bisschen Angst, das Buch zu lesen, denn ich wusste nicht, was auf mich zukommen würde. Doch ich kann sagen, dass ich die Szenen aus Hectors Sicht sehr mochte, denn seine Gedanken kennenzulernen war wirklich eine Bereicherung für das Buch.
Obwohl Elisa im vorherigen Band das zafira, die göttliche Macht, in sich erwecken konnte und gelernt hat, es zu kontrollieren und durch ihren Godstone fließen zu lassen, tauchen in The Bitter Kingdom neue Probleme auf, bei denen ihr das zafira nicht helfen kann. Der Bürgerkrieg in ihrem eigenen Land droht zu eskalieren und auch die Menschen aus Invierne stellen eine allgegenwärtige Bedrohung dar. Ein Usurpator scheint in Joya d'Arena die Macht an sich zu reißen und Elisa kann nichts dagegen tun, da sie Hector retten muss - nicht nur aus Liebe zu ihm, sondern auch, um das Gate of Darkness zu erreichen, welches in Invierne steht und in einer bedeutsamen Prophezeiung erwähnt wird. Elisa weiß, dass sie dieses Tor erreichen und durchschreiten muss, denn es ist ihre Bestimmung. Doch mit welchem Ausgang, das weiß sie nicht. Erschwert wird alles durch die Tatsache, dass in ihrem Königreich der Usurpator immer mehr Macht gewinnt und ihre eigenen Soldaten erhalten den Auftrag, sie sofort zu töten, sollte sie entdeckt werden. Dadurch ist die Suche nach Hector und dem Gate of Darkness gleichzeitig auch eine Flucht nach vorn.
Elisa macht in diesem Band weiterhin große Entwicklungen durch, was mir wirklich gut gefallen hat. Mit jedem Schritt wird sie mutiger, kräftiger und stärker. Die Macht, die in ihr und in ihrem Godstone schlummert, ist nun endgültig erwacht und sorgt dafür, dass Elisa eine mächtige Persönlichkeit wird. Auch über die anderen Charaktere wie Mara, Belén, Storm oder Hector erfährt man mehr. Besonders Storm ist mir ans Herz gewachsen, da er als Invierno völlig anders ist als erwartet. Außerdem sorgen seine sarkastischen Sprüche immer wieder für ein paar herzliche Lacher. Gleichzeitig ist er aber wirklich herzensgut und man merkt, dass er Elisa mittlerweile wirklich ehrlich mag und schätzt, auch wenn er gerne so tut, als wäre das nicht der Fall. Zudem erfährt man endlich noch mehr über die Menschen aus Invierne, ihre Vergangenheit und ihren Grund, gegen die Menschen aus Joya d'Arena zu kämpfen. Wieder spielt daher mal die Religion eine sehr wichtige Rolle, was mir ja bisher immer sehr gut gefallen hat, da ich das ungewöhnlich für ein Fantasy-Jugendbuch finde. Man merkt einfach, dass die Autorin sich wirklich richtig viele Gedanken in Bezug auf Mythologie und Volksgeschichte gemacht hat und alles wirkt logisch und nicht an den Haaren herbeigezogen. Dabei gibt es auch ein paar Elemente in dem Buch, die sehr erschreckend und verstörend sind, besonders wenn es darum geht, als Elisa das Gate of Darkness erreicht. Mit dem, was sie da vorfindet, hätte ich jedenfalls nichts gerechnet.
Das Ende des Buches und damit der gesamten Reihe ist, bis auf wenige Ausnahmen (dazu gleich mehr), sehr zufriedenstellend. Es wird auch endlich deutlich, was Elisas Auftrag ist, den sie für Gott erledigen soll und ich muss sagen, dass mir die Lösung sehr gut gefallen hat. Ich denke mal, dass niemand damit gerechnet hat und die Eröffnung wirft ein ganz neues Licht auf alles, was bisher in den Büchern passiert ist. Auf jeden Fall halte ich das für eine sehr gelungene Idee von der Autorin, denn ich war wirklich positiv überrascht. Was ich ein bisschen schade fand war, dass einige Sachen nicht mehr ausreichend behandelt wurden und manche Fragen offen geblieben sind. Darunter ist auch eine Frage aus dem ersten Band. Humberto berichtete Elisa kurz vor seinem Tod davon, dass er eine Möglichkeit gefunden habe, wie Elisa der Ehe mit Alejandro entkommen könnte. Doch er kam nicht mehr dazu, ihr diese Möglichkeit zu verraten. Mich hat es wirklich die ganze Reihe über gewurmt, dass man nie erfährt, was diese Möglichkeit nun war. Allgemein denkt mir Elisa ein bisschen zu selten an Humberto, was ich ein wenig schade fand. Und auch das Aufeinandertreffen von Cosmé und Elisas Schwester Alodia war auch ein wenig zu kurz geraten, da hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Das Ende ist teilweise auch ein bisschen schnell, da war ich wirklich überrascht, dass es zu Ende war, da in meinen Augen noch ein paar Dinge ungeklärt waren. Aber vielleicht will sich Rea Carson diese Sachen für ein Spin-Off, ein weiteres Sequel oder für die Fantasie der Leser offen lassen.
Fazit
Bei The Bitter Kingdom handelt es sich in meinen Augen um einen sehr gelungenen Abschluss einer tollen Trilogie, die mir beim Lesen wirklich Spaß gemacht hat. Die Charaktere sind durchweg authentisch und sympathisch, die Story ist gut durchdacht und der Hintergrund ist für ein Fantasy-Jugendbuch sehr ungewöhnlich. Im dritten Band kann die Autorin tatsächlich noch mit einigen Überraschungen aufwarten, was mir sehr gut gefallen hat. Ich schätze mal, dass mir die Charaktere nun auch ein bisschen fehlen werden. Ich vergebe, mit kleinen Abzügen, noch sehr gute
Autorin: REA CARSON
Titel: The Bitter Kingdom
Dt. Titel: noch nichts bekannt
Reihe: 03 von 03
Verlag: GREENWILLOW BOOKS BY HARPERCOLLINS, Hardcover mit Schutzumschlag
Seiten: 433
Preis: 13,10€ HC | 7,30€ TB
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