Montag, 31. Dezember 2012

Rezension ~ Queenie von Doris Bühler

Hallo Leute,
vor einiger Zeit bekam ich von der Autorin Doris Bühler eine Email geschickt, in der sie mich fragte, ob ich Interesse hätte, ihren Roman Queenie zu lesen. Ich erkundigte mich bei Amazon, worum es bei dem Buch geht. Ich fand, dass es interessant klang und sagte dankend zu. Vom Cover her war ich ein wenig skeptisch, aber inhaltlich sehr neugierig.

Inhalt                                                                             

Oliver Brandström kennt die Familie seiner Mutter nicht. Das einzige, was er weiß, ist, dass seine Großmutter 16-jährig bei der Geburt ihrer Tochter - Olivers Mutter - starb. Nachdem nun auch seine Großmutter väterlicherseits verstorben ist und sonst keiner mehr aus seiner Familie lebt, beschließt er, mehr über die junge Britta Warrings aus Wilhelmshaven zu erfahren. Seine Suche führt ihn zu einer Stadt, von der er nie gedacht hätte, sich ihr jemals so nahe zu fühlen und als ein verschollenes Tagebuch von Britta, auch genannt Queenie, auftaucht, fügt sich für Oliver langsam ein klares und trauriges Bild zusammen. Nicht zuletzt die Unterstützung der flippigen Sandra kann Oliver helfen, die Wahrheit zu verarbeiten.

Meine Meinung                                                                        

Dieses Buch habe ich von der Autorin persönlich zugeschickt bekommen und ich schäme mich, dass ich erst jetzt die Rezension schreibe, wo ich doch schon seit einem halben Monat mit dem Buch durch bin. Ich kann natürlich jetzt mal wieder unzählige (und berechtigte) Entschuldigungen anführen, aber die wollt ihr doch eigentlich gar nicht lesen, oder? ;) Daher sage ich einfach nur: Es tut mir leid, liebe Leser und Frau Bühler, nun werde ich meine Pflicht erfüllen.
Ich ging ohne große Erwartungen an das Buch, aber grundsätzlich kann ich mich für Familien-Geheimnisse immer gut begeistern. Deswegen sagte ich auch bei der Anfrage von Frau Bühler gerne zu, denn ich habe beschlossen, nur Rezensionsexemplare anzunehmen, die mich auch interessieren.

Oliver Brandström hat mir als Hauptcharakter gut gefallen, denn er war sympathisch und man konnte seine Absichten verstehen und nachvollziehen. Mit 25 Jahren war er zwar ein wenig jünger als zu Anfang vermutet, aber dadurch konnte ich mich gut mit ihm identifizieren. Zwar hatte er einige Skepsis der etwa 18- bis 19-jährigen Sandra gegenüber, da sie sehr flippig und punkig ist, aber diese konnte er sehr schnell beiseite legen, nachdem er sie näher kennen lernte und sehr offensiv ihre Hilfe und Unterstützung anbot.

Die Hälfte der Handlung ist aus Olivers Sicht erzählt, die andere aus der von Britta "Queenie"  Warrings in Form von Tagebucheinträgen. Zu Beginn dieser Einträge ist sie erst 13 Jahre alt und lernt den Rockabilly Freddy kennen, welcher der Sohn vom Chef ihres Vaters ist. Freddy ist schon erwachsen und fährt ein zur damaligen Zeit modernes und teures Auto und verkörpert für Britta das Sinnbild eines jungen Mannes. Anfangs hat sie ihn nur gern, bis sie sich mit der Zeit eingestehen muss, dass sie ihn wohl liebt, auch wenn sie sich nicht sicher ist, wie sich Liebe anfühlt. Diese Szenen sind sehr schön beschrieben und man kann Brittas Entwicklung und Verwandlung zur jungen Frau nachvollziehen und authentisch miterleben.
Aber auch die Geschichte aus Olivers Sicht war interessant und Informativ, denn der junge Mann findet und besucht alte Bekannte von Britta, von denen ihr manche nicht so wohlgesonnen sind und ziemlich erschütternde Sachen über sie erzählen. Traurig war, dass manche noch nicht mal wussten, dass sie damals starb. Zwischenzeitlich wird Oliver auf die falsche Fährte gelockt und muss mit der Zeit erkennen, dass er voreilig geurteilt hat.

Der Schreibstil von Doris Bühler hat mir während des gesamten Buches gut gefallen. Die Tagebucheinträge waren passender Weise in einem etwas altmodischeren Stil geschrieben als die Szenen, die in der Gegenwart spielten. Definitiv hat die Autorin es geschafft, mich besonders während Brittas Szenen begeistert zu fesseln, sodass ich es kaum erwarten konnte, wie es weiter geht. Vor allem, weil mir das Mädchen einfach die ganze zeit nur Leid tat, wenn ich an sein Ende dachte. Aber diese Stellen waren an sich so fröhlich und hoffnungsvoll und teilweise so romantisch, dass sie mich nur begeistern konnten.

Dieses Buch hat mich sehr gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Beim Lesen der Tagebucheinträge von Queenie war ich immer sehr traurig, da sie so glücklich war, aber man gleichzeitig die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, dass sie nur kurze Zeit später sterben würde. Man fiebert mir Oliver der Auflösung dieses Todes hinterher und fragt sich, wie es soweit kommen konnte. Während die Handlung voran schreitet und man immer mehr Informationen bekommt, bildet sich zwar ein Gesamtbild und man kann schon grob erahnen, was wohl passiert ist, aber dennoch war die Tatsache, es zu lesen, sehr bewegend und erschütternd für mich.

Fazit                                                                                             

Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar für das Buch und kann es jedem empfehlen, der gerne Geschichten über Familien-Geheimnisse und -Tragödien liest. Leider war das Buch an sich etwas kurz, ich hätte es mir gerne noch ein wenig länger gewünscht. Ebenso gab es ein paar kleine Rechtschreib- und Grammatikfehler und - ganz ehrlich - das Cover passt leider überhaupt nicht. ABER: Beurteile ein Buch niemals anhand seines Covers. Und hier trifft dieser Spruch auf jeden Fall zu. Ich vergebe dem Buch abschließend


Sonstige Infos
Autor: Doris Bühler
Titel: Queenie
Reihe: /
Verlag: United p.c., Taschenbuch
Seiten: 224
Preis: 19,40€

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