Mittwoch, 4. Mai 2016

Vom Vergeben, Vergessen und Wegwerfen

Wir alle werfen Sachen weg. Den leeren Joghurt Becher zum Beispiel, oder den Flyer, den uns irgendjemand auf der Straße in die Hand gedrückt hat. Vielleicht werfen wir auch mal Dinge weg, die auf den ersten Blick einen sentimentalen Wert zu haben scheinen: Den ersten Liebesbrief vom Exfreund, die letzte Eins in einer Mathearbeit. Manchmal muss man einfach Platz schaffen.

Andere Menschen werfen aber etwas viel wertvolleres weg: Freundschaften. Als sei der Mensch, mit dem man diese Freundschaft geführt hat, plötzlich weniger Wert als die Bananenschale, die auf dem Boden liegt. Man wirft die Freundschaft, und damit auch den Menschen, einfach weg. Mir nichts, dir nichts.

Vielleicht ist dem Ganzen Akt ein Streit vorausgegangen. Oder ein Missverständnis. Doch während die eine Hälfte versucht, die Freundschaft zu retten, gibt die andere Hälfte sie ohne viel federlesen auf. Als wären all die Erinnerungen, Gemeinsamkeiten, Erlebnisse - und alles, was man mit dieser Person geteilt hat - plötzlich nichts mehr wert.

Freundschaften können zu Bruch gehen. Das passiert ständig, ist deswegen aber nie weniger schade. Freundschaften können auch einschlafen oder im Sande verlaufen. Auch das passiert.

Aber es gibt Menschen, die Freundschaften beenden wie andere ihre Zähne putzen - ein Automatismus, an den man keinen zweiten Gedanken verschwendet. Weil mal eine Lappalie vorgefallen ist. Weil mal ein Monat Funkstille war. Weil dieser Mensch unnachgiebig ist und nachtragend. Nicht vergeben und nicht vergessen kann. Dann wirft dieser Mensch etwas wertvolles weg, weil es für ihn plötzlich nicht mehr wertvoller als ein leerer Joghurt Becher ist.

Und was macht man dann, wenn man wie ein Stück Dreck weggeschmissen wurde? Manche Menschen sind es wert, dass man diese Entscheidung nicht hinnimmt, dass man weiter um diese Freundschaft kämpft. Andere wiederrum... Ja andere, da nimmt man es einfach hin, weil man einsieht, dass sie die Energie eben nicht wert sind. Dann heißt es: Kopf hoch und nach vorne blicken. Und dennoch fragt man sich, warum es diesen Menschen so leicht fällt, Bande zu kappen, wenn man selber immer bereit wäre, daran zu arbeiten.

Freunde kommen und gehen. Und solange man zwei drei Freunde im Leben hat, mit denen man durch Dick und Dünn gehen kann, kann man auch getrost auf so einen negativen Menschen verzichten. Schönes Leben noch!

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