Mittwoch, 6. Juni 2012

Rezension ~ Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist

Hallo Leute,
heute habe ich es endlich geschafft, Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist zu lesen. Nun kann ich es von meinem SUB streichen und habe ein weiteres Buch im Plane meines BÜCHERMORDES geschafft.
 
 

Inhalt

Miss Celeste Temple könnte es nicht besser treffen. Sie ist wohlhabend, gut erzogen und dazu mit dem schneidigen Roger Bascombe glücklich verlobt. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer, als Mr Bascombe ohne Grund per Brief plötzlich die Verlobung löst und wünscht, Miss Temple nie wieder zu sehen. Nach anfänglicher Bestürzung und vielen Tränen beschließt die stolze junge Frau, dies nicht auf sich sitzen zu lassen. Daher versucht sie, ihren - nun ehemaligen - Verlobten zu beschatten und zu erfahren, was er treibt; was ihn zu der Trennung bewogen haben könnte. Dabei folgt sie ihm bis zu einem Bahnhof in London und steigt, kurz entschlossen, in den gleichen Zug, den Mr Bascombe nimmt. Dabei fallen ihr allerhand erstaunliche und verdächtige Personen auf, die, so scheint es, alle das gleiche Ziel haben: Harschmort Manor, wie Miss Temple bald erfahren soll. Dort angekommen schafft sie es, sich unter der Menge zu mischen und wird Zeugin eines grausamen Rituals, welches von einer Clique, bestehend aus mächtigen und einflussreichen Persönlichkeiten, inszeniert wird. Schockiert will sie wieder fliehen, doch da ist längst ihre Anwesenheit aufgefallen. Nur knapp kann sie dem Tod entkommen und zurück nach London flüchten. Dieser Abend in Harschmort Manor soll von nun an ihr Leben komplett ändern, doch sie stellt fest, dass sie nicht nur Feinde hat. Denn zufälligerweise geraten auch ein deutscher Stabsarzt, der den mecklenburgischen Prinzen nach England begleitete, und ein Auftragskiller in den Strudel der Gefahren und Intrigen und müssen sich zusammen mit Miss Temple der Clique gegenüber behaupten. Und dabei entsteht eine Freundschaft zwischen den Dreien, die keiner zuvor für möglich gehalten hätte.
 

Meine Meinung

Was für ein Roman! Ich bin immer noch zwiegespalten. Einerseits habe ich wirklich sehr lange für dieses Buch gebraucht (wobei ich sagen muss, dass ich mehrere Monate nicht weiter gelesen habe, weil ich knapp vor der Hälfte die Lust verlor), andererseits war es aber wirklich spannend und fesselnd.

Zum einen mag ich gerne das Setting: Steam Punk. Und wenn nicht Steam Punk, dann wenigstens gerne, wenn Romane im Viktorianischen England spielen. Und wenn dann noch ein bisschen Fanatsy und Industrialisierung dabei ist, wie in diesem Fall, dann ist es guter, ordentlicher Steam Punk. Zum anderen mochte ich die Charaktere alle sehr gerne. Und das trifft nicht nur auf die drei Protagonisten zu, sondern auch auf ihre zahlreichen Gegner, die alle sehr gut ausgearbeitet waren und von Tiefe zeugten. Dies führte aber zum Hauptproblem des Romanes: Es gab zu viele. Zu viele Gegner und sonstige Charaktere und zu viele Namen, dass ich zwischendurch echt Probleme hatte, eine Miss Poole von einer Margret Hooke zu unterscheiden. Und welcher von den Xonck-Brüdern war nochmal der gefährlichere? 

Der Schreibstil ist sehr ordentlich und stringent, wobei stringent meint, dass der Schreibstil sich ändert, wenn aus einer anderen Sicht erzählt wird. Denn nach jedem Kapitel wechselt die Erzählerperspektive zwischen den drei Protagonisten. Jeder von ihnen hat andere Ansichten über verschiedene Dinge und jeder echauffiert sich über unterschiedliche Sachen anders.
Zudem muss ich gestehen, dass der gesamte Roman sehr gut durchdacht war, vor allem die letzten vier bis fünf Kapitel, die eigentlich den gesamten Showdown umfassen. Dennoch gingen die Gedankenzüge des Autors manchmal in dem Wirrwarr und der Menge der Ereignisse unter. 
Ein weiterer Kritikpunkt, neben den vielen Personen und Namen, ist die Masse an Handlung. Es passiert so unglaublich viel in dem Buch, was im Grunde nur wenige Tage umfassen soll. Da verliert man als Leser ab und an mal den Überblick.

Dennoch hatte ich nach mehreren Monaten Pause nicht viele Probleme, wieder in das Geschehen einzusteigen und konnte schnell wieder anknüpfen.
Was ich auch noch erwähnen sollte: Für alle, die etwas zarter besaitet sind, könnte dieses Buch möglicherweise nichts sein. Mehr als einmal wird eine Person auf unschöne Weise getötet und auch das Ritual, um was das Buch hauptsächlich geht, ist nicht unbedingt angenehm beschrieben. Wer anrüchige Beschreibungen und die Existenz von nackter Haut in Büchern komplett ablehnt, sollte sich vielleicht auch eher etwas zurück halten, denn es geht teilweise - ja, anders kann man es nicht sagen - echt zur Sache. Und auch Miss Temple muss mehrmals um ihre Unschuld und Ehrbarkeit fürchten.

Alles in allem kann ich sagen, dass dieses Buch durchaus gelungen ist, auch wenn es doch noch einige Schwächen aufweist und für meinen Geschmack vielleicht auch einfach ein wenig zu lang ist. Es ist ja auch schon der Folgeband Das Dunkelbuch erschienen, aber ich bin noch unentschlossen, ob ich das Buch lesen soll. Denn für mich ist dieser Roman abgeschlossen (wobei... ohne Leiche, kein Beweis? ;)) und ich weiß nicht, ob ich nochmal Lust habe, in nächster Zeit einen solchen Schinken zu lesen. Dies werde ich wohl aus einer Laune heraus entscheiden.
Ich kann das Buch auf jeden Fall allen empfehlen, die das Genre Steam Punk mögen und auch längeren Büchern nicht abgeneigt sind. Vielleicht sollte man sich beim Lesen nebenher eine Liste mit allen Namen und deren Zugehörigkeit anfertigen :D
 

Fazit

Aber ich sage (trotz der Mängel) wegen der äußerst gelungenen Geschichte an sich und den tollen, individuellen Charakteren abschließend:






Erschienen im blanvalet Verlag, Klappbroschüre, 925 Seiten, 9,95€.



1 Kommentar:

  1. Huhu ,
    Einen schönen Blog hast du :) Ich bin gleich mal deine Leserin geworden und werde mal öfter vorbei schauen ! Sehr hilfreiche Rezi . Würde mich freuen wenn du mal bei mir vorbei schauen würdest , läuft auch grade ein Gewinnspiel ! =)

    Liebste Grüße
    Jenny

    http://jemasija8.blogspot.de/

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