Hallo Leute,
heute habe ich wieder eine Buchrezension für euch. Das Buch heißt Und verführe uns nicht zum Bösen von Claus Cornelius Fischer und ist der zweite Teil der Commissaris Bruno van Leeuwen Reihe. Ich gebe zu, ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber das ist auch für das Verständnis des ersten Bandes nicht nötig. Das Buch habe ich damals als unverkäufliches Leseexemplar während meines Praktikums in einem Buchgeschäft bekommen, da es sonst weggeworfen worden wäre. Dieser Roman lag sehr lange auf meinem SUB und ist im Sinne des BÜCHERMORD endlich mal von mir gelesen worden.
Inhalt
Dieses Jahr ist der Sommer besonders heiß in Amsterdam und in diesem Sommer leidet Bruno van Leeuwen besonders an der Abwesenheit seiner an Alzheimer erkrankten Frau. Wegen dieser Einsamkeit ist er nachts auf der Straße, da er nicht schlafen kann. Auch in der Nacht, in der die Leiche eines jungen Inders in der Koje eines Hausbootes gefunden wird. Als erster Commissaris am Tatort übernimmt er die Leitung des Falles und kann bald feststellen, dass der Mord mit äußerster Gewalt stattfand. Doch was trieb den Täter dazu, den jungen Inder so brutal niederzustrecken? Kurze Zeit später kann van Leeuwen die schwangere Frau des Toten ausfindig machen und erfährt von ihr, dass Amir, der junge Inder, kurz vor seinem Tod von einem Mann aufgesucht wurde, der ihn scheinbar zu einem Job zwang, der mit Drogenschmugglerei zu tun hat. Doch irgendwas muss schief gelaufen sein und nun fürchtet auch Amirs Frau um ihr Leben. Die Spuren führen van Leeuwen und sein Team zu der Gewürzfabrik der Familie Shamra, bei der Amir das letzte Mal offiziell gearbeitet hat. Hat diese Familie etwas mit dem vermeintlichen Drogenhandel zu tun? Oder vielleicht sogar mit dem Mord an Amir? Und wer war der Mann, der den jungen Mann dazu zwang, den Job anzunehmen? Bald stellt Commissaris van Leeuwen fest, dass dieser Fall mit mehr zu tun hat, als nur mit Zimt.Meine Meinung
Wie schon bereits erwähnt liegt dieses Buch schon lange auf meinem SUB. Genauer gesagt seit Dezember 2009. Damals hatte ich mein Praktikum in dem Bücherladen und kam eines Tages mit einer riesigen Kiste voll unverkäuflicher Leseexemplare über den Schnee und das Eis geschlittert (und es ist sehr deprimierend, wenn man die Kiste über zwei Kilometer ohne Sturz trägt und dann fünf Meter vor der eigenen Haustür dann doch ausrutscht und auf dem Allerwertesten landet... -.-). Jedenfalls war auch dieses Buch dabei, weil mich der Titel und das Cover extrem angesprochen haben.
Die Inhaltsangabe verrät ja, dass es sich um einen holländischen Krimi handelt. Von einem deutschen Autor. Ich habe vorher noch nie einen niederländischen Krimi gelesen und war mir nicht sicher, was mich erwartet. Ich kenne englische, amerikanische, italienische und deutsche Krimis. Aber niederländische? Was mich zuerst vom Lesen abschreckte, war der Hinweis, dass es sich bei dem Buch um den zweiten Fall von dem Commissaris handelt. Manche Krimi Reihen kann man durchaus zerstückelt und in ungeordneter Reihenfolge lesen, ohne dass man Verständnisprobleme hat, aber es gibt auch immer wieder Reihen, bei der man die chronologische Reihenfolge einhalten sollte. Zum Glück scheint hier dies ersterer Fall zu sein, ich hatte nämlich keine Verständnisprobleme.
Was ich unbedingt loswerden möchte: Ich habe selten mal einen Roman gelesen, in dem ich den Hauptcharakter dermaßen unsympathisch fand. Commissaris Bruno van Leeuwen ist einfach unglaublich unhöflich, launisch und unfreundlich, wie ich es selten mal erlebt habe. Man könnte es vielleicht darauf schieben, dass seine Frau an Alzheimer erkrankt ist und im Sterben liegt, aber durch seine Art fällt es mir schwer, mit ihm mitzufühlen. Möglicherweise mag man das auch als starken Charakterzug sehen, ich fand es nervig.
Das Buch aber an sich ist ganz gut. Abgesehen davon, dass van Leeuwen viel zu unsympathisch ist, trinkt er mir zu viel und ist mir auch eine Spur zu interlektuell (ganz wie Commissario Brunetti von Donna Leon). Dennoch ist der Fall sehr interessant und man merkt deutlich, dass der Autor gut recherchiert hat. Die Länge des Thrillers ist auch in Ordnung, ich hatte das Buch nach zwei Tagen durch.
Die Charaktere hatten alle eigene Charakterzüge und wirkten nicht so, als wären sie kopiert. Nur das Ende, das konnte ich schon etwa 150 Seiten vorher absehen, bzw. wusste ich da schon, wer der Mörder war. Dies trübte aber nicht unbedingt das Lesevergnügen.
Ich würde sagen, dass ich das Buch nicht für eine Zeitverschwendung halte, aber den ersten Band und mögliche Nachfolger (ich weiß jetzt gar nicht, ob es schon einen dritten Fall von van Leeuwen gibt) würde ich nicht lesen wollen.
Daher sage ich abschließend:
Erschienen bei Ehrenwirth in der Verlagsgruppe Lübbe, Hardcover, 345 Seiten, 19,95€.
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