falls ihr DIESEN POST gelesen haben solltet, wisst ihr, dass ich mir das Buch Legend von Marie Lu vor einem knappen Monat gekauft habe. Das Buch ist ja momentan in aller Munde und erscheint Mitte September dann auch endlich in Deutschland. Da ich aber nicht so lange warten wollte, habe ich mir dann schon mal die englische Ausgabe bestellt und nun auch gelesen. Zudem habe ich das Buch auch im Rahmen der "LET'S READ IT IN ENGLISCH... ONCE MORE!" Challenge von BOOKS&SENSES gelesen und mein Stand klettert nun auf 4/10.
Inhalt
Der 15jährige Day ist ein gesuchter Verbrecher. Doch die Republik hat ihn in den fünf Jahren seiner kriminellen Laufbahn noch nicht geschnappt; sie weiß noch nicht einmal, wie er aussieht. Als die Pest die ärmeren Zonen der Stadt Los Angeles niederrafft und auch Days kleiner Bruder an ihr erkrankt, sieht er keine andere Möglichkeit, als die Impfung, die nur den Reichen verabreicht wird, aus dem Krankenhaus zu stehlen.
Die 15jährige June gilt als die neue Hoffnungsträgerin der Republik. In dem Trial, einem Test, den alle 10jährigen absolvieren müssen, hat sie als einzige überhaupt 1500 von 1500 Punkten erreicht. Dadurch hat sie das Privileg, eine erstklassige Ausbildung zum Soldaten zu durchlaufen, die gut trainiert sein müssen für den schon Jahre andauernden Krieg gegen die Kolonien. Nachdem im Krankenhaus eingebrochen wurde mit dem Versuch, Impfungen zu stehlen, wird June dazu beauftragt, sich der Suche nach Day zu widmen und ihn endlich dingfest zu machen. Durch ihre überragende Intelligenz und ihre unglaublichen Fähigkeiten schafft sie es sogar, Day aufzuspüren. Doch nach und nach erfährt sie einige Dinge, die ihre Loyalität und ihren Glauben an die Republik schwer ins Wanken geraten lassen und schließlich sieht sie nur noch eine Möglichkeit, ihren Überzeugungen zu folgen: sie muss sich mit Day verbünden.
Meine Meinung
Nun ja, was soll ich sagen? Ich habe von dem Buch ein wenig mehr erwartet. Also erst einmal habe ich es binnen eines Tages durch gehabt (habe gestern spät abends die ersten 60 Seiten gelesen und war heute vor 15 Uhr mit dem Buch fertig), da es doch recht dünn war und die Seiten nicht unbedingt voll beschriftet. Dies ist jetzt kein Kritikpunkt, aber für READY PLAYER ONE, was gerade mal 70 Seiten mehr hat, habe ich eine Woche gebraucht, einfach, weil das Seitenlayout ein ganz anderes war.
Deutsches Cover ©Loewe |
Die Aufmachung des Buches ist wirklich sehr schön. Die Seiten, die aus Days Sicht geschrieben sind, sind mit goldener Schrift bedruckt und auch der Schutzumschlag glänzt schön silbern und golden. Das Cover und der Titel lassen zunächst nicht wirklich erahnen, was es mit dem Inhalt auf sich hat und auch nur auf einer Seite gibt es eine Anspielung zu dem Buchtitel. Das deutsche Cover sieht dem englischen sehr ähnlich, ist aber in weiß und gold. Zudem gibt es auch noch ein anderen englisches Cover, das mir persönlich leider gar nicht gefällt (deswegen habe ich mich auch für diese Ausgabe entschieden). Die Situation in dem Buch ist folgende: Die Vereinigten Staaten von Amerika gibt es schon lange nicht mehr. Man weiß sogar nichts mehr von den ehemaligen USA und wenn doch mal eine Vermutung aufkommt, ist es verboten, sie laut auszusprechen. Jetzt gibt es die Republik, geführt vom Elector Primo, die sich im ständigen Krieg mit den umliegenden Kolonien befindet. Diese Situation ist ziemlich gut umgesetzt, da es für den Leser so dargestellt wird, als sei es normal, dass es die Republik gibt und dass niemand von den USA weiß. Der Leser wird als "Mitwisser" angeredet, man erklärt ihm die Umstände nicht sofort, sondern sie werden als selbstverständlich hingenommen.
Anderes englisches Cover ©Amazon.de |
Das gesamte Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, wobei es nicht nur einen Protagonisten gibt, sondern zwei. Day und June wechseln sich Kapitel für Kapitel mit ihrer Sicht ab und einige Szenen bekommt man so aus zwei verschiedenen Blickwinkeln geboten (wenn Day und June zusammen etwas erleben). Dennoch ist es so sehr schwierig, beiden Charakteren die gerechte Aufmerksamkeit zu widmen, da jedem nur etwa 150 Seiten zur Verfügung stehen. Zudem sind mir beide Protagonisten zum Einen zu jung (sie sind gerade mal 15 Jahre alt) und zum Anderen zu perfekt. Beide sind wunderschön und werden von anderen begehrt (und sind sich dessen bewusst) und beide haben außerordentliche Talente und sich hochintelligent. Natürlich liest man im Grunde lieber Bücher, in denen die Protagonisten toll sind und kaum Fehler machen, aber andererseits fällt es dadurch schwerer, sich mit ihnen zu identifizieren. Natürlich haben beide gewisse Voraussetzungen für ihr Können: Day lebt seit Jahren auf der Straße und ist ein gesuchter Verbrecher, June wurde in den besten Schulen und für das Militär ausgebildet. Dennoch scheinen mir ihre Fähigkeiten mit 15 Jahren etwas sehr extrem und ich hätte es begrüßt, wenn die beiden möglicherweise 20 gewesen wären. Dann wäre auch ihre Liebesgeschichte, die sich bei zwei solch perfekten Menschen unweigerlich anbahnt, etwas realistischer gewesen. 15jährige, egal, wie intelligent sie sind, denken nicht so über Liebe wie die beiden. Wenn ich daran denke, wie ich mit 15 war, oder meine Freunde, da waren wir höchstens mal in jemanden verschossen oder verknallt, aber gewiss nie verliebt.
Dieses Problem lässt sich aber leider nicht nur in Legend finden, es ist sehr beliebt, Jugendlichen in Romanen eine sehr erwachsene Liebe auf die Leiber zu schneidern. Trotzdem ist die Liebesgeschichte an sich sehr schön und bewegend und die Zweifel, die beide gegen den anderen hegen, nachdem sie über ihre wahren Identitäten und Absichten wissen, sind realistisch beschrieben. Denn sowohl June als auch Day haben ihre Gründe für ihre Ansichten und Taten und beide haben auch schon viel Schmerz in ihren Leben durchleiden müssen. Dennoch merkt man schnell, dass Day der tiefgründigere Charakter von beiden ist und auch schwerwiegendere Geheimnisse mit sich trägt, von denen er teilweise selber gar nichts weiß. Daher ist für mich Day auch eindeutig der interessantere Charakter von den beiden, auch wenn June natürlich nicht uninteressant bleibt. Vor allem über Junes Kühle möchte man mehr erfahren.
Dieses Problem lässt sich aber leider nicht nur in Legend finden, es ist sehr beliebt, Jugendlichen in Romanen eine sehr erwachsene Liebe auf die Leiber zu schneidern. Trotzdem ist die Liebesgeschichte an sich sehr schön und bewegend und die Zweifel, die beide gegen den anderen hegen, nachdem sie über ihre wahren Identitäten und Absichten wissen, sind realistisch beschrieben. Denn sowohl June als auch Day haben ihre Gründe für ihre Ansichten und Taten und beide haben auch schon viel Schmerz in ihren Leben durchleiden müssen. Dennoch merkt man schnell, dass Day der tiefgründigere Charakter von beiden ist und auch schwerwiegendere Geheimnisse mit sich trägt, von denen er teilweise selber gar nichts weiß. Daher ist für mich Day auch eindeutig der interessantere Charakter von den beiden, auch wenn June natürlich nicht uninteressant bleibt. Vor allem über Junes Kühle möchte man mehr erfahren.
Die Geschehnisse wechseln sich Gegenseitig ab und auf den 305 Seiten passiert auch verhältnismäßig viel, teilweise überstürzen sich auch die Ereignisse, vor allem gegen Ende wirkt alles ein wenig gehetzt und der Showdown, der an sich spannend war, hätte noch besser ausgebaut werden können. Zu Gute halten kann man aber dem ganzen Buch, dass es nicht langweilig ist, da auf jeder Seite etwas passiert und teilweise so viel, dass nicht nur eine Person ihr Leben verliert. Dies wirkt teilweise ein wenig wie "Hmm, wen lasse ich jetzt sterben?", manche Tode scheinen rein aus einer Laune der Autorin heraus passiert zu sein und waren in meinen Augen ziemlich unnötig (vor allem im ersten Band. Man hätte manche davon durchaus auch noch in Folgebände verlegen können, um den Personen noch etwas mehr Entwicklung zu ermöglichen). Die Nebencharaktere bleiben teilweise etwas blass und man erfährt nicht viel über sie und schnell weiß man, wer gut und wer böse ist. Leider sind die Personen in Schubladen gesteckt und selbst wenn sie anfangs nett und sympathisch erscheinen, spürt man sofort, dass sie nicht so sind, wie sie am Anfang wirken.
Natürlich möchte ich das Buch nicht nur kritisieren. Es hatte wirklich auch seine positiven Seiten. Es ist viel passiert und noch nicht alles wurde geklärt. Man fragt sich, was es wirklich mit der Pest auf sich hat, wobei man am Ende des Buches schon einiges mehr weiß als am Anfang. Die beiden Protagonisten sind grundsätzlich sympathisch und das gesamte Szenario ist gut dargestellt, man kann sich alles bildlich vorstellen.
Fazit
Der Auftakt der Legend-Trilogie ist sicherlich kein schlechtes Buch, aber es gibt durchaus bessere (vielleicht ist das Setting Dystopie einfach mittlerweile verbraucht?). Probleme hatte ich einfach mit dem Alter der Protagonisten, was es mir einfach unglaublich schwer gemacht hat, mich mit ihnen zu identifizieren oder ihre Personen an sich realistisch zu finden. Die Liebesgeschichte war nett, aber wieder zu sehr "sie sahen sich an und spürten sofort...." und außerdem ist auch hier wieder das Alter der Protagonisten ein Problem. Ich kann solche Liebesbeziehungen zwischen 15jährigen einfach nicht ernst nehmen. Zudem waren sie mir für ihr Alter einfach zu selbstlos und haben erstaunlicherweise Dinge ausgehalten, was ich älteren Personen nicht mal zutrauen würde. Dennoch möchte ich das Buch nicht nur schlecht machen. Die Story an sich war sehr interessant und auch die Sichtwechsel waren spannend. Day und June waren (wenn auch recht jung) beide auf ihre Art und Weise sympathisch und man konnte mit ihnen mitfühlen. Natürlich bin ich auch gespannt, wie die Geschichte weiter gehen wird und es sind ja auch noch einige Fragen unbeantwortet geblieben (zum Beispiel der Tod von Days Vater und das Ergebnis von Days Trial). Zwar fand ich Ready Player One doch ein wenig besser als Legend (einfach, weil es im Genre Dystopie mal was Neues war und auch sonst nicht ganz so klischeehaft), aber da ich keine halben Sachen mache (würde dem Buch 2½ Punkte geben) und mir 2 Punkte doch zu schlecht erscheinen, vergebe ich abschließend:
Sonstige Infos
Autor: Marie Lu
Titel: Legend 01
Reihe: Band 01 von 03 (02 und 03 noch nicht erschienen)
Verlag: G. P. Putnam's Sons (Penguin Young Readers Group), Gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 305
Preis: 14,30€
Für alle, die es interessiert, habe ich hier nochmal den Buchtrailer:
Heyho :D
AntwortenLöschenDas Buch hab ich jetzt schon so oft gesehen. Ich will es mir vielleicht holen, aber in Deutsch :D
Übrigends ich hab dir einen Award verliehen:
http://wunderlandbuecher.blogspot.de/2012/08/off-topic-blog-awards.html
lg <3
Bin auch nicht vollends überzeugt von dem Buch. Hat von mir auch ca. 3,5 Punkte bekommen, ich weiß es nicht mehr genau.
AntwortenLöschenJa, das ist halt schade, weil es mal wieder so gehyped wurde und man dadurch natürlich hohe Ansprüche an das Buch hat...
LöschenGrüße, KQ
Hallo Kaugummiqueen!
AntwortenLöschenEine schöne Rezi hast du da zu dem Buch :) Ich lese es gerade und bin erst am Anfang und weiß schon jetzt, dass das Buch keine 6 Punkte wert sein kann.. leider :( Es wurde halt jetzt oft gehyped und so, da dachte ich mir, es sei das neue "Panem", habe mich aber doch getäuscht :(
Liebe Grüße!
Auf einen Gegenbesuch würde ich mich freuen: www.buechernixe.blogspot.com !
Deine Büchernixe :)
Hört sich ganz toll an...vielleicht kauf ich es mir auch...
AntwortenLöschenIch würde dich gerne Taggen...wär cool wenn du mitmachen würdest...
http://mybloglilifeen.blogspot.co.at/2012/11/getaggt.html