Samstag, 30. März 2013

Rezension ~ Die Chroniken der Nebelkriege - Das unendliche Licht von Thomas Finn

Hallo Leute,
vor einigen Tagen habe ich euch in einem Neuzugänge-Post das Buch Das Unendliche Licht - Die Chroniken der Nebelkriege von Thomas Finn vorgestellt. Weil mich der Klappentext so angesprochen hat und ich fast ausschließlich sehr positive Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, musste es als meine nächste Lektüre herhalten. Und jetzt stehe ich vor einem riesigen Problem: Band zwei und drei sind nur gebraucht für teuer Geld zu bekommen... :( Und ich will wissen wie es weiter geeeeeht :( Ich entschuldige mich für meinen emotionalen Ausbruch, aber er musste sein.

Inhalt

Kurz nachdem Kai seine Prüfung zum Irrlichtjäger bestanden hat, überfallen Geisterpiraten sein Heimatdorf, stehlen alle Irrlichter und töten zudem auch noch seine Großmutter. Nur Dank der Hilfe des Elfen Fi und der unheimlichen Schattengestalt Dystariel kommt Kai mit seinem Leben davon. Fi nimmt ihn daraufhin mit in die große Stadt Hammaburg, wo Kai bald auf den mächtigen Wettermagier Thadäus Eulertin trifft, der ihn schließlich als Zauberlehrling aufnimmt. Doch auch in Hammaburg tauchen die gefährlichen Geisterpiraten auf und scheinen es auf Kai abgesehen zu haben. Kai versucht der Sache auf den Grund zu gehen und kommt bald dahinter, dass hinter den Schrecken, die von der Insel Albion ausgehen, von der die Geisterpiraten kommen, die böse Nebelhexe Morgoya steckt. Als sich bei der Zauberweihe offenbart, dass Kai der letzte Feuermagier ist, wird bald deutlich, dass es sein Schicksal ist, sich gegen Morgoya zu stellen und Albion zu befreien.

Meine Meinung

Als das Buch vor einer Woche bei mir ankam und ich es auspackte, erinnerte ich mich, dass meine frühere beste Freundin die Buchreihe um den jungen Zauberlehrling Kai besessen hat. Ich kann mich damals noch erinnern, dass sie die Bücher recht spontan kaufte, aber im Grunde nicht sehr interessiert an dem Inhalt war. Ich fand die Cover einfach nur grottenhässlich. Damals. Heute gefallen sie mir wirklich gut. Wie die Zeit sich verändert. Jetzt ärgere ich mich, dass ich die Bücher damals nicht gelesen habe und ich mit meiner früheren besten Freundin nichts mehr zu tun habe, sonst könnte ich mir die Bücher von ihr wenigstens ausleihen. Trotz der guten Kritiken auf Amazon und wegen der verhaltenen Begeisterung meiner besten Freundin bin ich nicht mit allzu großen Erwartungen an das Buch gegangen. Nicht zuletzt auch wegen meiner jüngsten schlechten Erfahrung, die ich mit MYSTERIA - DAS TOR DES FEUERS gemacht habe, was in meinen Augen ein Paradebeispiel von schlechter Jugend-Fantasy darstellt.

Doch der Anfang von Das Unendliche Feuer konnte mich gleich begeistern und fesseln. Man begleitet Kai und seine Großmutter auf Irrlichtjagd und sofort fühlte ich mich in die Situation der beiden hineinversetzt und tauchte in die Welt von Kai ein. Die Beschreibungen der Umgebungen und dessen, was geschieht, sind detailliert, aber nicht zu ausschweifend und die Szenerie ist im allgemeinen gelungen. Und auch schon recht bald setzen die ersten spannenden Momente nach einer kurzen ruhigen Einführung ein und man merkt gleich, dass es sich bei dem Buch um kein einfaches Kinder-, sondern eher um ein Jugendbuch handelt.

Das Auftauchen der Geisterpiraten wird anschaulich und spannend geschildert und auch wenn mich die Beschreibungen der Figuren nicht gruselte, saß ich wie gebannt vorm Buch und blätterte eine Seite nach der anderen um. Tatsächlich schaffte es der Autor, dass ich das Fiepen der Ratten, die mit den Piraten angreifen, fast hören und die Panik, die in Kai aufstieg, fühlen konnte. Zu dieser Zeit setzen auch die beiden interessanten Charaktere Fi und Dystariel auf, die Kai das Leben retten. Um beide ranken sich einige Geheimnisse und wenn auch im ersten Band schon einige angelüftet werden, so bleiben sie dennoch zunächst recht undurchsichtig und mysteriös.

Kai als Hauptcharakter hat mir ganz gut gefallen. Ich gebe zu, dass ich nicht genau weiß, wie alt er sein soll und ich befürchte, dass ich es überlesen habe, aber ich schätze, dass er um die 14 oder 15 Jahre alt sein wird. Zwar legt er mit seiner Art noch einige Kinderkrankheiten an den Tag wie Trotz oder ungesunde Neugierde, dennoch ist sein Charakter insgesamt sehr authentisch und glaubhaft. Obwohl er ja noch recht jung ist hatte ich diesmal kaum Probleme mit seinem Alter, wobei auch er ein paar Mal sehenden Auges in missliche Situationen geraten ist, die ein älterer Charakter vielleicht anders gehandhabt hätte. Die Zeit bei Magister Thadäus Eulertin hat mir auch gut gefallen, denn auch wenn sie nicht spannend im eigentlichen Sinne war, war sie sehr interessant. Eulertin ist ein Däumling, was ich als Fantasy-Figur in heutiger genretypischer Literatur bisher so nicht gesehen habe und als angenehme Abwechslung empfinde. Sein Charakter ist vielleicht ein wenig wankelmütig und er lässt sich schnell von Emotionen leiten, so ist er seinem Schüler Kai jedoch nicht ganz unähnlich. Dennoch fand ich es ein wenig schade, dass die Charaktere sehr schwarz/weiß gezeichnet waren und die Bösen einfach abgrundtief böse und die Guten überaus gut sind. Einzige Ausnahme bildet da Dystariel, von der ich hoffe, noch viel mehr zu erfahren. Sie ist der einzige Charakter, der wirklich sehr schwer einzuschätzen ist.

Die Welt, in der diese Buchreihe spielt, ist kartographisch an Deutschland angelehnt, denn Hammaburg steht ganz klar für Hamburg und es werden auch Städte wie Colona oder das Harzener Gebirge erwähnt. Auch wenn der Autor sich dort bekannten Orten und Namen bedient hat, so schafft er es doch, eine ganz eigene Welt zu erschaffen mit eigenen Gesetzmäßigkeiten. Zudem haben mich die Beschreibungen immer ein wenig an SteamPunk erinnert, was ich auch immer wieder gerne lese und mich gerne von beeindrucken lasse. Auch die Magie, die in dieser Welt herrscht, ist einfallsreich und gelungen. Sicherlich nicht neu, aber auch nicht unendlich oft wiederverwertet. Hier beruhen die Kräfte der Magie auf die Elemente und Kai muss einiges durchmachen, bevor er wirklich Magie bewusst wirken kann.

Auch wenn der Mittelteil eher ein wenig seicht war, so wurde das letzte Drittel des Buches wieder sehr spannend und ich fieberte richtig mit. Einige Informationen werden zudem geliefert, die erahnen lassen, dass sie für die Folgebände noch von großer Bedeutung sein werden. Gegen Ende gibt es auch eine Art Showdown, aber der etwas anderes Sorte als gewöhnlich, was mir ganz gut gefallen hat, da es keinen körperlichen Kampf zwischen Kai und seinem Gegner im eigentlichen Sinne gab. Übrigens ist die Idee hinter dem Bösen in diesem Buch einfach unglaublich originell und gut umgesetzt!

Fazit

Der Auftakt dieser Fantasy-Reihe konnte mich schwer begeistern und mitreißen. Die Charaktere waren mir sympathisch und die gesamte Szenerie war mehr als gelungen. Auch wenn meine Rezension sich an Lobeshymnen fast überschlägt, werde ich dennoch nicht die volle Punktzahl vergeben, da mich doch ein wenig die schwarz/weiß-Zeichnung der Charaktere gestört hat und ich noch ein bisschen... mehr will! Ich kann es nicht genau beschreiben, aber es fehlte noch der Hauch von einem Tüpfelchen auf dem I. Daher vergebe ich dem Buch abschließend, mit einer starken Tendenz nach oben


Sonstige Infos
Autor: THOMAS FINN
Titel: Das Unendliche Licht - Die Chroniken der Nebelkriege
Reihe: 01/04
Verlag: Ravensburger Buchverlag, gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 445
Preis: gebunden "out of print", als Taschenbuch für 8,99€ 

1 Kommentar:

  1. Ich habe gerade mit Erschrecken festgestellt, dass diese Rezi keinen Kommentar hat und ich bisher nichts dazu gesagt habe ._. das ändere ich direkt mal!

    Ich kann dir in allem eigentlich zustimmen! Und ich musste ein bisschen schmunzeln, denn mir fiel das gar nicht so sehr auf, dass eine starre Gut-Böse-Einteilung vorhanden war. Deswegen hat mich das eigentlich gar nicht so sehr gestört. (ich denke, hier muss man aber wirklich das Zielpublikum im Auge haben, die das sonst schwer haben würden, vollständig zu verstehen, schätze ich)

    Ich freu mich schon auf nachher, wenn ich Band weiterlesen kann :D

    Liebe Grüße,
    Lyrica

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