Dienstag, 28. Mai 2013

Rezension ~ Taming the Scotsman von Kinley MacGregor

Hallo Leute,
direkt im Anschluss nach der Rezension zu IN DEN ARMEN DES HIGHLANDERS gibt es auch die Rezension zum vierten Band der MacAllister-Saga, nämlich Taming the Scotsman, was wörtlich übersetzt "Den Schotten zähmen/bändigen" heißt, auf Deutsch aber unter dem Titel Der widerspenstige Highlander erschienen ist. Diesen Band gibt es momentan nur für teuer Geld gebraucht zu kaufen, aber da ich die englische Ausgabe besitze, habe ich mich an der versucht. Ich hatte schon mal irgendwo gelesen, dass das Englisch in diesen Büchern sehr schwierig sein soll, da es recht altmodisch ist und viele schottische Begriffe vorkommen, aber tatsächlich hatte ich keinerlei Probleme und habe zwischendurch gar nicht gemerkt, dass ich englisch lese.

Inhalt

Als die junge Schottin Nora keinen Ausweg mehr sieht, der ungewollten Hochzeit mit dem ihr ungeliebten Verlobten zu entkommen, flüchtet sie Hals über Kopf zu dem zweitjüngsten Bruder der MacAllisters. Ewan, der ein Leben als Einsiedler führt, leidet stark unter seiner Vergangenheit. Nachdem er und sein älterer Bruder Kieran sich einst um die bildhübsche Isobail ingen Kaid stritten, floh Ewan kurzerhand mit ihr nach England, wo sie ihn für einen reichen Engländer sitzen ließ. Seit er daraufhin gedemütigt zurückkehrte und er erfahren musste, dass sich Kieran wegen des Verrats seines Bruders und der Trauer um die verlorene Liebe das Leben nahm, ist Ewan nicht mehr der selbe und haust in einer Höhle, fernab von seiner Familie. Und genau an eben jenem Todestag von Kieran taucht diese verrückte Nora bei ihm auf und will von ihm nach England gebracht werden und die Geschichte um die heuchlerische Isobail ingen Kaid scheint sich zu wiederholen. Zwar weigert sich Ewan, Nora nach England zu begleiten, bietet ihr jedoch an, sie zu seinem Bruder Lochlan zu bringen. Auf der Reise erleben die beiden allerhand Abenteuer und kommen sich mit der Zeit auch näher, da sich beide zueinander hingezogen fühlen. Doch Ewan schwor nach dem Tod von Kieran, niemals wieder eine Frau zu lieben, die einem anderen Mann versprochen ist und von diesem geliebt wird - und eben genau das trifft auf Nora zu.

Meine Meinung

Der vierte Band der MacAllister-Saga knüpft einige Monate nach seinem Vorgänger DIE SCHOTTISCHE BRAUT an, in dem Ewans älterer Halbbruder Sin sich verliebte und eine Frau fand. Ewan ist nun nach den ganzen Feierlichkeiten in seine einsame Höhle zurückgekehrt, die an dem Loch (schottisch für See) liegt, in dem sich Kieran einst das Leben nahm. Unbeobachtet von den anderen Familienmitgliedern kann er hier seiner Alkoholsucht frönen und den ganzen Tag in Selbsthass und Selbstmitleid zerfließen. Jeden Tag leidet er unter Kierans Tod und gibt sich die Schuld am gesamten Unglück, dass vor einigen Jahren um Isobail ingen Kaid Gestalt annahm. Er selber hat sich strenge und neue Grundsätze auferlegt und sich und seinem toten Bruder geschworen, niemals mehr etwas in seinem Leben zu genießen.

Als die hübsche Nora jedoch bei ihm Auftaucht, wird sein Entschluss auf eine harte Probe gestellt. Sie überrumpelt ihn im Schlaf und somit sind schon die ersten Seiten des Buches mehr als amüsant und man hat wirklich viel Spaß und Freude an der Zusammenkunft der beiden Protagonisten. Ewan und Nora könnten unterschiedlicher nicht sein: Er ist riesig, der größte der MacAllisters und wird gerne mal mit einem Bären verglichen. Er redet nicht viel und auch nicht gerne, hat am liebsten seine Ruhe und fast immer schlechte Laune. Sie quasselt wie ein Wasserfall ohne Punkt und Komma, will alles Wissen und muss alles hinterfragen, sieht nur die Sonnenseiten im Leben und hat allgemein eine sehr positive Sichtweise. Dass das anfangs zu Reibereien zwischen den beiden führt ist ja klar und Ewan kann einem fast schon leid tun, so viel wie Nora redet. Mit diesen Szenen beweist die Autorin mal wieder ihr ungetrübtes Geschick für lustige Situationen und ich musste in diesem Band wieder sehr viel lachen. Man kann sich einfach bildlich vorstellen, wie beide nebeneinander herreiten, Ewan mit grimmiger Miene auf seinem Pferd sitzt und Nora über Gott und die Welt schwafelt.

Doch natürlich verläuft die Reise nicht ganz ohne Zwischenfälle und beide werden von Zigeunern entführt, mit denen sie sich aber schon bald verbünden, denn Ewan ist kein angenehmer Feind. Es wird ganz schnell deutlich, dass die Zigeuner nicht einfach nur Zigeuner sind und dass hinter dieser Bande weitaus mehr steckt. Nach und nach kommen auch immer mehr Geheimnisse von ihnen ans Tageslicht. Ebenso trifft man auf die Brüder von Isobail ingen Kaid, die in Ewan ihren Todfeind sehen und schwören, sich an ihm zu rächen für das, was er ihrer Schwester angetan haben soll. Dass es Isobail war, die das Unglück aller herbei geführt hat und sie aus purer Berechnung handelte, ignorieren ihre Brüder gekonnt. So sorgen sie für allerhand Ärger und setzen Ewan schwer zu, indem sie unter Anderem Nora bedrohen.

Im Gegensatz zu seinen Brüdern Braden und Sin oder zu Draven of Ravenswood aus In den Armen des Highlanders muss Ewan nicht ganz so lange leiden, bis es zwischen ihm und Nora zu Intimitäten und schließlich auch zum Geschlechtsakt kommt. Für beide ist dies etwas ganz Besonderes, da Ewan seit Isobail nicht mehr mit einer Frau zusammen war, und Nora noch Jungfrau und eigentlich einem anderen Mann versprochen ist. Da sie diesen aber nicht liebt und die Vorstellung schrecklich findet, ihr erstes Mal mit diesem Mann zu verbringen, erlebt sie dies lieber mit Ewan, zu dem sie sich hingezogen fühlt und der sie respektiert. Besonders eindrücklich fand ich, dass Nora sich immer wieder der Tatsache bewusst ist, dass Ewan eigentlich alles verkörpert, was sie an Männern nicht mag und abstoßend findet, es sie bei ihm aber in keinster Weise stört. Ewan währenddessen leidet unter der Tatsache, sich wieder in eine Frau verliebt zu haben, die einem anderen versprochen ist und befürchtet eine erneute Fehde, sollte dies jemals rauskommen. Denn wer HIGHLANDER MEINES HERZENS gelesen hat, der weiß, dass die Fehde zwischen dem MacAllister Clan und dem MacDouglas Clan nur deswegen herrschte, da Ewan mit Isobail fortlief, die die Verlobte von Robby MacDouglas war.

Als Nora und Ewan später auch noch auf eben jenen Verlobten von Nora treffen, droht die Sache aus dem Ruder zu laufen und Ewan kommt mit der Situation gar nicht zurecht, auch wenn er sich nichts sehnlicher wünscht, als Nora zu heiraten. Denn auch wenn er sich und seinem Bruder Kieran einst geschworen hat, niemals Annehmlichkeiten in seinem Leben zuzulassen, beginnt er mit der Zeit und dank der Unterstützung von Nora einzusehen, dass es Kierans eigene Entscheidung war, sich das Leben zu nehmen und Ewan der Stärkere von beiden war.

Kurz vor Schluss überschlagen sich nochmal die Ereignisse und Ewan liegt sogar im Sterben. Aufgrund seiner Eifersucht auf Noras Verlobten und wegen der Kränkung seiner Gefühle und seines Stolzes weist er Nora ab, was zu einem Spiel gegen die Zeit ausartet, denn Nora steht somit kurz davor, ihren Verlobten zu heiraten, was Ewan dann doch noch ganz gerne verhindern möchte. Natürlich endet auch dieser Band mit einem - wie könnte man was anderes erwarten? - Happy End und alles scheint perfekt zu sein. Doch im Gegensatz zu den vorherigen Bänden erfährt man als Leser und aus der Sicht von Ewans Bruder Lochlan noch ein unglaubliches Geheimnis, das einem mit einem riesigen Fragezeichen im Kopf zurück lässt und man sich sicher sein kann, dass dieses Geheimnis die folgenden Bände stark beeinflussen wird. 

Fazit

Auch dieser Band der MacAllister-Saga hat mir sehr gut gefallen, wobei er gleichzeitig auch in die Brotherhood of Sword-Reihe dazu gezählt wird. Beide Reihen verflechten sich nämlich miteinander. Ewan als Hauptcharakter hat mir gut gefallen, da er in den anderen Bänden bisher ein wenig untergegangen ist und auch sonst so ganz anders ist als seine Brüder, was schön rüber kommt. Nora als Quasseltante war ebenfalls mehr als sympathisch und dazu auch noch höchst amüsant, so wie die ganze Geschichte, die natürlich auch ihren ernsten Unterton hatte. Besonders das Ende lässt einen ziemlich verblüfft zurück und man fragt sich sofort, was das alles noch zu bedeuten hat. Ich vergebe dem Buch abschließend gute


Sonstige Infos
Titel: Taming the Scotsman
Dt. Titel: Der widerspenstige Highlander
Reihe: 4/5 (7)
Verlag: Avon Books, Taschenbuch
Seiten: 374
Preis: 6,20€



Dieses Buch wurde im Rahmen der
Challenge gelesen.

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