Freitag, 5. April 2013

Rezension ~ Meister der Stimmen von Rachel Aaron

Hallo Leute,
der April ist ja nun nicht mehr ganz jung, immerhin ist nun ein sechstel rum, und ich habe noch keine Rezension geschrieben. Das soll sich nun heute ändern. Das Buch Meister der Stimmen von Rachel Aaron ist eigentlich ein Neuzugang, den ich euch noch nicht gezeigt habe, aber ich kann euch versprechen, dass in den nächsten Tagen ein Neuzugangspost kommen wird, nur haben drei Bücher ihren Weg zu mir noch nicht gefunden und wenn sie da sind, wird drauf los gepostet ;)

Inhalt

Eli Monpress ist ein Dieb. Und nicht nur irgendein Dieb. Nein, er ist der beste Dieb. Und daher ist es logisch, dass er sich nichts sehnlicher wünscht, unter allen Verbrechern im ganzen Land das höchste Kopfgeld zu erzielen. Daher stiehlt er kurzer Hand den König der Stadt Mellinor und setzt damit eine Kette von Reaktionen in Gang, die er so nicht geplant hat.
Miranda Lyonette ist eine Spiritstin und im Auftrag des Geisterhofes in Mellinor unterwegs, um eben jenen Eli Monpress zu fangen. Denn in den Augen des Geisterhofes ist Eli ein Verbrecher, da er auf ungeklärte Weise Geister manipulieren und für sich arbeiten lassen kann. Doch als aufgrund des Diebstahls des Königs ein grausamer Magier die Macht in Mellinor ergreift, bleiben Eli und Miranda nichts anderes übrig, als zusammen zu arbeiten.

Meine Meinung

Das Buch ist, soweit ich das abschätzen kann, in Deutschland anscheinend recht unbekannt, wobei es sich in Amerika großer Beliebtheit erfreut. Bisher ist hier auch nur der erste Band erschienen und der zweite wird unter dem Titel Herr des Windes bis jetzt nur als eBook für den 3. September 2013 (an dem Tag werde ich 22^^) angeboten. Auf Englisch sind bisher schon fünf Bände der Reihe um Eli Monpress erschienen und alle recht populär.

Allein schon der Anfang des Buches ist genial und regt sofort zum Weiterlesen an. Eli steht nämlich vor einer Tür in einem Kerker und fängt an, mit ihr zu sprechen. Denn das ist Elis Talent, oder eher gesagt, geheimnisvolle Gabe: Er kann mit allen Gegenständen kommunizieren und sie überzeugen, für ihn zu arbeiten. Und das alles, obwohl er nicht mal Magier oder Spiritist ist. Denn in der erdachten Welt der Autorin besitzen alle Lebewesen und Gegenstände einen Geist, der einen eigenen Willen besitzt. Während einfache Gegenstände wie Türen oder Steine recht simple Geister und leicht zu überzeugen oder zu versklaven sind, haben Feuer- und Wassergeister beispielsweise eine viel größere Eigenmacht. Normale Menschen können mit diesen Geistern nicht kommunizieren, aber Menschen mit magischen Fähigkeiten können mit Geistern entweder einen Vertrag eingehen, oder sie gewaltsam unterwerfen. Während Miranda als ausgebildete Spiritistin den Eid geschworen hat, mit Geistern immer nur ein Bündnis einzugehen, das auf gegenseitigem Geben und Nehmen beruht, droht Mellinor in Chaos zu versinken, da ein Versklaver sich auf den Königsthron gesetzt hat, der Geister gegen ihren Willen unterjocht.
Diese Idee hinter der Magie fand ich äußerst originell und habe ich bisher so nicht gelesen. Es kann durchaus sein, dass es auch in anderen Büchern diese Art von Magie gibt, ich kenne sie jedenfalls nicht.

Eli als Hauptperson hat mir gut gefallen, wobei ich gerne mehr Szenen mit ihm gehabt hätte. Tatsächlich gibt es nämlich mehrere Situationen, in denen die Geschichte aus der Sicht einer anderen Person erlebt wird - hauptsächlich aus der von Miranda. Eli umgeben viele Geheimnisse und beim Lesen wird deutlich, dass noch längst nicht alle gelöst sind. Woher er seine Macht bekommt wird klar, warum er sie aber bekommt, nicht. Und wer hinter dieser Macht steht wird ebenfalls nicht gelüftet. Begleitet wird Eli von dem Schwertkämpfer Josef und dem unheimlichen Mädchen Nico. Im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser auch einiges über diese beiden Charaktere, aber dennoch bleiben Fragen offen wie "Woher hat Josef sein Schwert?" oder "Warum hört Nico nur auf Josef?" und dergleichen. Ich bin jedenfalls gespannt, was es noch alles mit den Dreien auf sich hat und hoffe, dass ich die Antworten irgendwann mal erfahre.

Neben Eli ist Miranda die zweite Hauptperson. Auch sie war mir sehr sympatisch und legt einen großen Einfallsreichtum an den Tag. Zwar ist sie sehr auf ihre Geister angewiesen, mit denen sie einen Pakt geschlossen hat, aber dennoch sollte man sie nicht unterschätzen. Ihr wichtigster Begleiter ist ihr riesiger Geisterhund Gin, auf dem sie reitet und der sich auch freiwillig in ihren Dienst gestellt hat. Bei Miranda wird ganz deutlich, dass auch Geister, egal wie schwach und wie gering, eine Seele und Gefühle haben, und das Versklaven von Geistern ist in ihren Augen das größte Verbrechen. Zwar ist ihre eigentliche Aufgabe, Eli zu fangen - was bei weitem nicht so einfach ist - aber sie erkennt auch, wer eine größere Gefahr für die Menschen ist und arbeitet daraufhin mit ihm zusammen. Unter Elis Führung erlebt sie neue Formen der Magie, von denen sie nie geträumt hat und beginnt, ihn ein wenig mit anderen Augen zu sehen - was in diesem Falle zunächst keine anbahnende Liebesbeziehung andeuten soll. Tatsächlich gibt es so eine in diesem Band nicht.

Was neben der einfallsreichen Geschichte und den tollen Charakteren noch auffällt ist der humorvolle Schreibstil. Eli hat immer einen kessen Spruch auf den Lippen und hat mich mehrmals zum Lachen gebracht. Ich liebe es, wenn Bücher zwar spannend und actionreich, aber auch lustig und ein wenig sarkastisch sind - und das trifft genau auf dieses Buch zu. Neben dem Humor kommt aber auch die Action nicht zu kurz und tatsächlich kann man sagen, dass die komplette zweite Hälfte des Buches den Showdown darstellt, in dem mehr als nur Fenster eingeschlagen werden. Nebenbei wird die Burg des entführten Königs beinahe auf seine Grundmauern niedergeätzt und die Schatzkammer komplett eingeschmolzen. Und wenn Miranda und Eli glauben den einen Gegner besiegt zu haben, steht schon der nächste bereit.

Ein wenig schade fand ich, dass man, abgesehen von den offenen Fragen, den Band als abgeschlossen betrachten kann. Die Gegner sind besiegt und alle ziehen ihrer Wege. Natürlich weiß ich nicht, was noch auf den Leser in den nächsten Bänden zukommt, aber ich hätte jetzt erwartet, dass ein paar der Gegner sich durch die Geschichte ziehen und nicht schon im ersten Band erledigt werden. Aber da heißt es wohl erstmal abwarten und schauen, was die Autorin sich sonst noch so hat einfallen lassen.

Fazit

Meister der Stimmen ist ein Buch, das zu Unrecht in Deutschland viel zu unbekannt ist. Spannende Handlungen, authentische Charaktere und eine faszinierende Fantasy-Welt machen dieses Buch auf jeden Fall zu einem gelungenen Auftakt einer mehrbändigen Reihe. Ich kann das Buch jedenfalls allen empfehlen, die gerne Fantasy lesen und sich von einem humorvollen Schreibstil mitreißen lassen wollen. Ich vergebe dem Buch abschließend


Sonstige Infos
Autorin: RACHEL AARON
Titel: Meister der Stimmen
Orig. Titel: The Spirit Thief
Reihe: 01/bisher 05
Verlag: Knaur, Taschenbuch
Seiten: 350
Preis: 8,99€



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1 Kommentar:

  1. Tolle Rezi! Wenn ich mich doch auch nur so Fanrasy begeistern könnte -.-
    Mag nur so Dinge wie Götter oder Zeitreise, leider nicht so Dinge wie Zauberei oder Monster. Aber trotzdem klingt das Buch ziemlich spannend. Werde es im Auge behalten :)

    LG, Fina

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