Dienstag, 7. Mai 2013

Rezension ~ A Christmas Carol von Charles Dickens

Hallo Leute,
oh man, mich hat's erwischt. Ich bin in der Nacht von Sonntag auf Montag ziemlich krank geworden. "Unpässlich", wie man so schön sagt und wie wir es bei How I Met Your Mother gelernt haben. Heute geht es mir schon wieder ein bisschen besser, aber so richtig fit bin ich auch noch nicht. Aber genug vom Rumgejammere. Ich habe in den letzten Tagen A Christmas Carol von Charles Dickens gelesen, um mit diesem Buch gleich zwei Challenge Aufgaben zu erfüllen. Einmal die LET'S READ IT IN ENGLISH CHALLENGE von Books&Senses, und dann natürlich meine eigene OLDIE BUT GOLDIE CHALLENGE.

Inhalt

Der Geschäftsmann Ebenezer Scrooge ist ein wahrer Geizhals und nicht einmal das Weihnachtsfest kann sein kaltes Herz erwärmen und erweichen. Sein einziger Freund war sein Geschäftspartner Jacob Marley, der vor sieben Jahren am Weihnachtstag verstarb. Dieses Jahr Weihnachten beginnt alles für Ebenezer Scrooge  wie immer. So sieht er nicht ein, für die Armen zu spenden oder seinem Neffen Weihnachtsgrüße zu entgegnen. Lieber bleibt er allein in der Kälte und verbreitet Kälte. Doch als er abends in seine Wohnung heimkehrt, blickt ihm Marleys Gesicht als Türklopfer entgegen. Dies als eine Sinnestäuschung abtuend legt sich Scrooge zu Bett, wo ihm bald der Geist von Marley begegnet und ihn auf die seltsamste und prägendste Nacht in Scrooges bisherigem Leben vorbereitet.


Meine Meinung

Die berühmte Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens kennt wohl wirklich jeder. Schon mehrfach ist das Buch verfilmt und immer wieder neu interpretiert worden. Ich muss gestehen, dass ich das Buch selber noch nie gelesen, aber mehrere Verfilmungen gesehen habe. Ich mag die Geschichte und ich hatte, auch wenn momentan kein Weihnachten ist, gerade Lust, das Büchlein zu lesen.

Zugegeben, der Einstieg in die Geschichte fiel mir leider sehr schwer. Vermutlich lag das am etwas altmodischen englisch, aber ich hatte wirklich große Probleme, der Handlung zu folgen und überhaupt mitzubekommen, was vor sich geht. Mehrmals ertappte ich mich dabei, wie ich Sätze einfach las, ohne den Inhalt zu erfassen und mehrere Textpassagen wiederholt lesen musste, weil ich einfach nicht wusste, was da passiert ist. Besonders auf den ersten fünfzehn Seiten ging es mir so und zuerst überlegte ich tatsächlich, ob ich das Buch nicht abbrechen sollte. Für gewöhnlich habe ich keine sonderlichen Schwierigkeiten mit englisch, aber hier bereitete es mir anfänglich großen Ärger, sodass ich zwei Tage überhaupt nicht weiterlesen wollte. Doch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit fiel es mir immer leichter.

Ironischer Weise war es gerade der Anfang, der mir inhaltlich am besten gefiel, obwohl ich dort die meisten Verständnisprobleme hatte. Dennoch hat mir dieser erzählerische Aspekt und die Einleitung des Charakters Ebenezer Scrooge sehr gut gefallen. Insbesondere der Beginn, der nüchtern berichtet, dass Marley tot ist, war in meinen Augen sehr gelungen. Scrooge ist natürlich zu Anfang ein richtig unsympathischer Charakter, der sehr anschaulich geläutert wird. Nachdem er zunächst seinen Neffen und dann die Spendensammler abgewiesen hat, begegnet ihm zu Hause der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners. Marley, der zu Lebzeiten ebenso wie Scrooge sehr geizig und geldgierig war, muss nun ein Dasein als an Ketten gebundener Geist fristen und warnt Scrooge vor drei Geistern, die ihn in der Weihnachtsnacht heimsuchen werden. Gleichzeitig weist er seinen alten Freund darauf hin, dass diese Geister die einzige Möglichkeit für Scrooge darstellen, sein Seelenheil zu erlangen, da seine Ketten, Symbole für die Kaltherzigkeit und Geldgier, mittlerweile länger sind als die Marleys. Das Erlebte als Unsinn verwerfend wird er kurz darauf von den Geistern der vergangenen, der diesjährigen und der zukünftigen Weihnacht besucht. 

Das Buch ist in fünf Strophen, staves, unterteilt. Während die erste Strophe sich mit Marleys geistlicher Erscheinung befasst, handeln die Strophen zwei, drei und vier von Scrooges Begegnungen mit den Weihnachtsgeistern. Während der erste Geist eine recht seltsame Erscheinung, Kind und alter Mann zugleich, ist, handelt es sich bei dem zweiten Geist um einen Mann in der Blüte seiner Jahre. Gleichzeitig wird deutlich, dass es jedes Weihnachtsfest einen neuen Geist der diesjährigen Weihnacht gibt, da der Geist angibt, schon über 1800 Brüder gehabt zu haben.

Geist eins und zwei sind sehr gesprächig und zeigen Scrooge wichtige Ereignisse, die bereits beginnen, ihn nachdenklich und schuldig zu stimmen. Der Geist der vergangenen Weihnacht macht deutlich, dass Scrooge schon als Kind keine schönen Weihnachtsfeste erleben durfte und von seiner Familie ignoriert und nicht geliebt wurde. Gleichzeitig muss Scrooge erkennen, dass er seine große Jugendliebe des Geldes wegen nicht heiratete und zerbricht beinahe an den Erinnerungen. Dies hilft dem Leser, Scrooge und seine Entwicklung ein wenig zu verstehen. Der Geist der diesjährigen Weihnacht zeigt das Weihnachtsfest der Familie Cratchit. Robert Cratchit ist Scrooges Angestellter, der von ihm respektlos behandelt wird. Trotz schlechter Bezahlung und widriger Arbeitsbedingungen will Cratchit seinen Job nicht aufgeben, da er seine Frau und seine sieben Kinder durchbringen muss. Scrooge erfährt durch den Geist erstmals von Cratchits angespannter Situation und der Tatsache, dass der jüngste Sohn von Cratchit, Tim, an einer Gehbehinderung und Mangelernährung leidet. Zum ersten Mal empfindet Scrooge etwas wie Mitleid und schlechtes Gewissen. Gleichzeitig wird deutlich, dass sein Angestellter Cratchit weitaus mehr Charakter besitzt als Scrooge.

In Strophe vier begegnet Scrooge der Geist der zukünftigen Weihnacht. Während die anderen beiden Geister noch irgendwie freundlich und gesprächig waren, so redet dieser Geist kein Wort und ist in einen schwarzen Umhang gehüllt. Der Geist führt Scrooge zu zwei Männern, die sich über den Tod eines sehr reichen, aber auch sehr unbeliebten Mannes unterhalten. Schnell wird dem Leser klar, dass nur Scrooge damit gemeint sein kann. Scrooge selber will die Wahrheit zunächst nicht erkennen und muss mit ansehen, dass niemand um den toten Mann trauert. Als der Geist ihm zeigt, dass er der Tote ist, erleidet Scrooge beinahe einen Zusammenbruch und der Geist verschwindet.

Mir haben diese Ereignisse ziemlich gut gefallen, besonders um Einblick in Scrooges Charakter zu erhalten. Es wird deutlich, warum er zu dem Mann geworden ist, der er ist und was ihn dazu bewogen hat, so kalt zu sein. Gleichzeitig verspürt man auch Mitleid, denn so etwas wie Liebe hat er nicht erlebt oder sogar abgewiesen. Besonders nah geht einem die Geschichte von Robert Cratchit und seinem Sohn Tom, der augenscheinlich nicht mehr lange zu leben hat. Bewundernswert ist, dass Cratchit dennoch friedlich seinem Chef Scrooge gegenüber eingestellt ist, obwohl dieser ihn ausbeutet und nicht fair behandelt. Insgesamt war die Harmonie in der Familie sehr anschaulich beschrieben. Neben der Handlung an sich wird natürlich auch die Gesellschaftskritik deutlich, die Dickens in seinem Roman ausübt. Ganz klar erkennt man hier die Kritik an der immer größeren und gravierenderen Spaltung zwischen Arm und Reich und die Verrohung der Menschen.

Fazit

Auch wenn ich große Einstiegsschwierigkeiten in die Geschichte hatte, so konnte sie mich später dann doch gut unterhalten. Zwar war mir der Inhalt schon vorher bekannt, aber es war mal eine tolle Erfahrung, die Geschichte im Original zu lesen. Die Geister und auch die anderen Charaktere sind für so wenige Seiten erstaunlich authentisch und man konnte ihre Beweggründe gut nachvollziehen. Wegen des schwierigen Einstiges bekommt das Buch von mir 


Sonstige Infos
Titel: A Christmas Carol
Dt. Titel: Eine Weihnachtsgeschichte
Reihe: /
Verlag: hier Velhagen & Klafing, gebunden
Seiten: 128
Preis: ab 0€ (eBook)



Dieses Buch habe ich im Rahmen der
und der
Challenges gelesen.

3 Kommentare:

  1. Gute Besserung! A Christmas Carol wollte ich auch schon immer mal lesen. Werd ich mir aber für den Winter aufheben. :)

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  2. Ohje, gute Besserung, liebe KQ!! <3

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  3. Gute Besserung^^ Die beste Verfilmung, die es jemals von dem Buch gab und geben wird, ist für mich eindeutig die Weihnachtsgeschichte der Muppets :)

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