Dienstag, 28. Mai 2013

Rezension ~ In den Armen des Highlanders von Kinley MacGregor

Hallo Leute,
ich habe, nachdem ich HIGHLANDER MEINES HERZENS und DIE SCHOTTISCHE BRAUT gelesen habe, wirklich lange mit mir gerungen, ob ich die Bücher auf dem Blog rezensiere, geschweige denn überhaupt in meine Lesestatistik aufnehme. Denn Bücher aus solch einem Genre lese ich ja für gewöhnlich gar nicht und ich gebe zu, dass es mir doch ein bisschen peinlich ist, offen dazu zu stehen, dass mir die besagten zwei Bücher unheimlich gut gefallen. Da ich euch aber nichts verheimlichen möchte und ich finde, dass auch diese Bücher es verdient haben, gelesen zu werden, habe ich mich dann dafür entschieden. Als ich mit meiner Arbeitskollegin über die beiden Bücher sprach, sagte sie mir, dass sie auch eins von Kinley MacGregor hätte und begeistert wie kleine Mädchen kreischten wir herum und beschlossen, dass sie mir In den Armen des Highlanders ausleihen würde, was der eigentliche erste Band der MacAllister-Saga ist, und ich ihr Highlander meines Herzens und Die schottische Braut.

Inhalt

Als die Fehde zwischen dem Baron of Warwick und dem Lord of Ravenswood zu eskalieren droht, sieht König Henry II. keine andere Möglichkeit, für Frieden zu sorgen: er verlangt von Warwick, dass er seine jüngste Tochter Emily als politische Geisel ein Jahr lang in die Obhut des undurchsichtigen und gefürchteten Lord Draven of Ravenswood gibt. Diesen wiederum zwingt der König zu dem Versprechen, Lady Emily unter keinen Umständen anzurühren, geschweige denn sie zu entjungfern. Sollte es doch dazu kommen, so wäre Draven des Todes. Nicht sonderlich beeindruckt von dieser Drohung stimmt Draven dem Handel zu, sieht er sich nicht sonderlich gefährdet, dem Charme einer x-beliebigen Frau zu erliegen - bis er Lady Emily of Warwick persönlich kennen lernt. Sofort fühlt er sich zu ihr hingezogen und verteufelt den Eid, den er dem König geleistet hat. Emily selber ist heilfroh, für ein Jahr der Obhut ihres gestrengen Vaters zu entkommen und als sie Lord Draven das erste Mal sieht, ist es um sie geschehen: Sie setzt alles daran, ihn für sich zu gewinnen und seine Frau zu werden, doch weiß sie nichts von der Strafe, die Draven erwartet, sollte er ihren Annäherungsversuchen erliegen.

Meine Meinung

Immer, wenn ich diesen Titel lese und das Cover sehe, überkommt mich Gänsehaut. Ich finde es schrecklich, dass diese Bücher im Deutschen so verschandelt werden. Warum kann man ihnen kein neutrales Cover oder ein neutrales Aussehen verpassen? Warum muss man als Außenstehender sofort wissen, dass diese Bücher einem einschlägigen Genre zugeordnet werden können? Ich verstehe es nicht. Wobei ich gestehen muss, dass in diesem Fall der englische Titel Master of Desire nicht unbedingt unauffälliger ist. Dennoch bin ich mir sicher, dass In den Armen des Highlanders ziemlich falsch ist, denn soviel ich weiß ich Draven kein Highlander und somit kein Schotte, sondern ein Engländer.

Da ich Die schottische Braut schon vorher gelesen habe, auch wenn In den Armen des Highlanders chronologisch vor diesem Teil spielt und der erste Band der MacAllister-Saga ist, sind Draven und Emily für mich keine Unbekannten mehr. In Die schottische Braut haben sie einen kurzen Auftritt und kamen mir dort schon sehr sympathisch rüber. Ebenso wird in dem Band erwähnt, dass Sin MacAllister, Draven und sein jüngerer Bruder Simon eine bewegende gemeinsame Vergangenheit haben, sich sehr nahe stehen und vieles durchgemacht haben.

Wie Sin MacAllister ist auch Draven of Ravenswood ein "Tortured Hero", der sein ganzes Leben lang nur gelitten hat und dem nichts geschenkt wurde. Für alles musste er kämpfen und niemals hat er erfahren, was tiefe Liebe ist. Seine Leidenschaft gilt dem Schlachtfeld, seine Ehre ist sein Leben. So leistet er bereitwillig den Eid, den ihm König Henry II. auferlegt, da er sich sicher ist, niemals etwas wichtigeres im Leben zu besitzen als seine Ehre. Auch wenn Draven und Sin viel gemeinsam haben und eine schwere Kindheit durchleben mussten, so ist Draven durchaus noch ein wenig umgänglicher und menschlicher. Aber insgesamt ist er ein düsterer und pessimistischer Geselle, der nur sich selbst und dem König verpflichtet ist und niemals lacht. Von Baron Warwick wird er sogar als Teufel bezeichnet. Mit seinem jüngeren Halbbruder Simon, der ebenfalls in Die schottische Braut vorkommt und dort auch eine etwas größere Rolle spielt, hat er ein enges Verhältnis, auch wenn sich die beiden ständig streiten. Simon ist das komplette Gegenteil von Draven: fröhlich, aufgeschlossen und rothaarig, während Draven ernst, in sich gekehrt und schwarzhaarig ist. Warum Draven so ist, wie er ist, kommt nach und nach im Laufe der Geschichte raus und man erfährt einiges über Dravens Vater, der auch schon Sin MacAllister aufs Übelste misshandelte.

Emily wuchs ihr ganzes Leben wohlbehütet bei ihrem Vater auf, der sie wie einen Augapfel bewacht. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als zu heiraten und Kinder zu kriegen, doch nachdem ihre Mutter und auch einige ihrer Schwestern am Kindbett starben, will ihr Vater nichts davon wissen. Ihre ältere Schwester Joanne jedoch steht kurz vor ihrer Heirat, aber das nur, da sie von ihrem Vater erwischt wurde, als sie mit einem Mann intim war. Daher sieht Emily ihre Chance gekommen, als sie für ein Jahr alt Unterpfand zu Lord Draven soll. Unterstützt von ihrer frivolen Kammerzofe Alys heckt sie einen Plan nach dem anderen aus, um Draven für sich zu gewinnen, was für die ein oder andere lustige Begebenheit sorgt. Als sanftmütig und zart von ihrem Vater beschrieben ist sie jedoch stur, aufmüpfig und gewiss nicht auf den Mund gefallen, was sie zu einer sehr sympathischen Protagonistin macht, mit der man sich sehr gut identifizieren kann und die man einfach ins Herz schließt. Zwar ist sie als Jungfrau freilich unerfahren in Liebesdingen, besonders da ihr Vater jede mögliche Liebe sofort im Keim erstickte, dennoch ist sie gewillt, Draven mit allen Mitteln der Kunst zu verführen.

Natürlich sind auch in diesem Band die beiden sofort Feuer und Flamme zueinander und können sich ihrer Anziehungskraft nur schwer entziehen. Doch während Emily sich ihrer Zuneigung recht offen hingibt, was wieder im amüsanten Gegensatz dazu steht, wie ihr Vater sie beschrieben hat, bleibt Draven lange reserviert und leidet still vor sich hin. Wie auch in den anderen Büchern sind die intimen Szenen zwischen den beiden zwar sehr leidenschaftlich und ausführlich beschrieben, doch wie immer nie billig oder obszön. Man merkt, dass beide sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch zueinander hingezogen fühlen und eine tiefe Liebe herrscht, besonders beim Geschlechtsakt.

Kurz vor dem Ende, wenn man als Leser schon glaubt, dass alles überstanden wurde, muss man dennoch kurz um ein Happy End bangen (auch wenn man natürlich weiß, dass diese Bücher alle ein Happy End haben) und die Liebenden werden auf eine harte Probe gestellt. Denn die Folgen der Liebesnacht bleiben natürlich nicht unbemerkt und Draven muss dafür büßen, dass er den Eid gebrochen hat, den er dem König geleistet hat. Somit werden die letzten Seiten auch noch ein wenig spannend und fliegen nur so dahin, wobei das gesamte Buch sehr kurzweilig und an einem Tag gelesen ist. Es ist fesselnd und sehr unterhalten und wie auch in den anderen Büchern kommt der Witz nicht zu kurz, besonders wenn Dravens jüngerer Bruder Simon mit von der Partie ist.

Fazit

Der erste Band der MacAllister-Saga ist eine sehr schöne und ergreifende Liebesgeschichte, auch wenn ich nicht ganz verstehe, dass sie zur MacAllister-Saga zählt, da kein einziger MacAllister auftaucht. Wer eine äußerst innovative Geschichte erwartet, der wird sicherlich enttäuscht und wer es nicht mag, dass die Geschichten sich sehr ähneln, der sollte keins dieser Bücher anfassen. Wer aber auf nette, romantische und erotische Unterhaltung steht und sehr kitschige Happy Ends liebt, der macht mit diesem Buch nichts verkehrt. Man kann es durchaus als Einzelband lesen, aber im Rahmen der gesamten Saga macht es natürlich einfach mehr Spaß. Ich vergebe dem Buch abschließend gute


Sonstige Infos
Titel: In den Armen des Highlanders
Orig. Titel: Master of Desire
Reihe: 1/5 (7)
Verlag: Blanvalet, Taschenbuch
Seiten: 416
Preis: gebraucht zu bekommen

4 Kommentare:

  1. Haallo KQ,

    ich finde es gut, dass du Rezensionen auch zu diesen Büchern schreibst! Ich bin mittlerweile auch schon am überlegen, ob ich mir nicht probehalber ein solches Buch hole, einfach nur aus Neugier und irgendwie sollte man doch gerade als Vielleser für alle Genres offen sein, oder nicht? ;)

    Liebste Grüße,
    Anne
    That's me!

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    1. Hallo Anne,
      danke für deine netten Worte. Ich habe wirklich lange mit mir gerungen und bin froh, dass es einige so sehen :)
      Wenn du jemals solch ein Buch lesen solltest, würde ich dir auf jeden Fall die von Kinley MacGregor ans Herz legen. Gut, ich habe jetzt keine Vergleichsmöglichkeiten, aber die begeistern mich einfach restlos. Tatsächlich würde ich dann auch mit dem Band hier beginnen, damit man die Saga von Anfang an begleiten kann. Wobei der zweite und der dritte Band meine Lieblingsbände bisher sind, was sicherlich daran liegt, dass es die ersten waren, die ich gelesen habe (und das mittlerweile fünf mal^^).
      Ja ich denke auch, dass man allem eine Chance geben sollte.
      Liebe Grüße, KQ

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  2. Eigentlich schade, dass man überlegt, ob man sich traut offen zuzugeben, dass man solche Bücher liest. Vor einem Jahr hätte ich auch nie gedacht, dass so etwas was für mich ist. Ich kann mir auch den ein oder anderen Spruch anhören, wenn Leute meine Susan Carroll und Kat Martin Bücher im Regal sehen. Das sind die beiden Autorinnen von denen ich die hist. Liebesromane liebe. Ich denke so lange man nicht wenigsten mal hineingelesen hat, kann man gar nicht wissen was diese Bücher eigentlich sind. Ich habe nur durch ein falsches Cover (naja, nicht wirklich falsch aber irreführend - ich dachte nämlich es sei ein Fantasybuch) zu diesem Genre gefunden.
    Ich finde es wirklich gut, dass du auch die Rezis zu diesen Büchern auf deinen Blog gestellt hast.
    Lg
    Sunny

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    1. Hallo Sunny,
      das habe ich mir auch gedacht, dass es wirklich schade ist, dass man sich nicht traut, zu solchen Büchern zu stehen und es sich dreimal überlegt, ob man diese Bücher vorstellt. Ich bin damals sehr skeptisch an die Bücher rangegangen und habe nichts erwartet, vielleicht noch etwas, worüber ich mich im Nachhinein lustig machen kann, aber dass sie mich dann so begeistern hätte ich nie geglaubt. Wobei es trotzdem niemals mein Genre wird.
      Ich denke einfach, dass es wirklich in erster Linie die Cover sind, die einen davor zurückschrecken lassen, diese Bücher zu lesen. Und du hast ja auch eher unabsichtlich dazu gegriffen, weil du dachtest, dass es Fantasy sei.
      Aber ich bin wirklich froh und beruhigt, dass diese Rezensionen nicht total auf Ablehnung stoßen.
      Liebe Grüße, KQ

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