Samstag, 1. Juni 2013

Rezension ~ Magical von Alex Flinn

Hallo Leute,
wie ich euch ja schon in meinem MONATSRÜCKBLICK ankündigte, so habe ich vor, diesen Monat die MÄRCHENHAFTE-SIEBEN-CHALLENGE von Zwischen den Zeilen zu beenden. Bisher habe ich nur drei von sieben Büchern für diese Challenge gelesen, doch heute kann ich ein viertes Buch dafür verbuchen, nämlich Magical von Alex Flinn, was ich mir aus der Bibliothek ausgeliehen habe (weswegen das Cover auf dem Foto auch so glänzt). Von dieser Autorin habe ich dieses Jahr auch schon BEASTLY gelesen. So fehlen mir nur noch drei Bücher, damit ich diesen Monat die Challenge noch erfolgreich abschließen kann.

Inhalt

Emma ist grundsätzlich mit ihren Leben zufrieden. Sie hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, ein noch besseres zu ihrem Stiefvater, ist gut in der Schule und wächst wohlbehütet auf. Als eines Tages Lisette auftaucht, welche die leibliche Tochter von Emmas Stiefvater ist, und bei ihnen wohnen soll, stellt sich Emmas Leben auf den Kopf. Zunächst ist sie sehr eifersüchtig auf die bildhübsche Lisette, die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, und nun um die Gunst ihres Vaters buhlt, doch bald freunden sich die beiden an und werden wie echte Schwestern. Bis zu dem Tag, an dem Lisette ihr wahres Gesicht zeigt: sie zwingt Emma dazu, die Beziehung zu ihrem Stiefvater zu unterbinden und nimmt ihr nach und nach alles weg, was ihr im Leben etwas bedeutet. Zwei Jahre lässt sie sich das stillschweigend gefallen, bis Emma endlich mit ihrem Jugendschwarm zusammen kommt. Doch als Lisette sich an Warner ranmacht, obwohl sie ihn nicht will, und das nur, um Emma zu ärgern, sieht diese rot. Da ist es natürlich von Vorteil mit einem Mädchen befreundet zu sein, das sich als Hexe entpuppt...

Meine Meinung

Da ich von Beastly damals so begeistert war, wollte ich unbedingt auch noch die anderen Bücher von Alex Flinn lesen, besonders da ihr Buch Kissed, der dritte Band der Kendra Chronicles, bei sehr vielen Leuten sehr gut angekommen ist. Erstaunlicherweise tauchen Beastly und Kissed auf allen möglichen Blogs eher auf als Magical und ich wusste zunächst gar nicht, dass es diesen Band gibt, bis er mir in der Bücherei in die Hände fiel.

Wider alle Erwartungen beginnt das Buch gar nicht mit Emma, sondern im Jahr 1666 in England mit Kendra als Hauptperson, die gerade ihre ganze Familie, bis auf ihren Bruder Charlie, an die Pest verloren hat. Die Atmosphäre ist sehr drückend und erschreckend und man fühlt richtig mit Kendra mit, die nicht auch noch Charlie, den letzten, der ihr geblieben war, an die Pest verlieren möchte. Eher zufällig entdeckt sie ihre magischen Fähigkeiten und kann so ihren Bruder retten. Die Idee, das Schicksal der beiden Geschwister in das Märchen von Hänsel und Gretel einzubetten, fand ich sehr gelungen, denn Kendra und Charlie sind wie Hänsel und Gretel zwei vertriebene, verschreckte, einsame Kinder, die nach Nahrung und Geborgenheit suchen.

Erst nach dieser einleitenden Geschichte fängt man an, Emma als Hauptperson zu begleiten und man erlebt alles von dem Augenblick an mit, in dem sie erfährt, dass die Mutter von Lisette gestorben ist und sie nun bei ihnen wohnen würde. Eindrucksvoll wird Emmas Zwiespalt beschrieben: Einerseits ist sie natürlich und verständlicherweise Eifersüchtig, da sie Angst hat, Lisette könnte sich zwischen sie und ihren Stiefvater drängen, den sie wirklich über alles liebt, der ja aber der leibliche Vater von Lisette ist. Andererseits weiß sie natürlich, dass Lisette mit dem Tod der Mutter ihre wichtigste Bezugsperson verloren hat und erst jetzt ihren Vater kennen lernt, der sich lieber um Emma als um seine leibliche Tochter kümmert.

Emma als Hauptperson ist sympathisch, aber doch ein wenig stereotypisch. Sie ist schüchtern, strebsam und überhaupt nicht mädchenhaft, was auf viele Buchheldinnen zutrifft, weil man sich mit ihnen als Ottonormalverbraucher am besten identifizieren kann. Statt sich mit Schminke oder Klamotten oder Diäten zu befassen versinkt sie lieber in Romanen und fiebert mit den Buchcharakteren mit. Als sie sich mit Lisette anfreundet schwelt sie kurz in dem Genuss, mit beliebten Mädchen befreundet zu sein und eine gewisse Aufmerksamkeit zu bekommen, doch ihr wird schnell klar, dass sowas immer nur von kurzer Dauer ist. Trotz ihrer stereotypischen Darstellung konnte ich Emma schnell ins Herz schließen und hatte unendlich Mitleid mit ihr, auch wenn ich sie gerne mal gepackt und ordentlich geschüttelt hätte, damit sie sich von Lisette nicht so umherschubsen lässt. Jeder glückliche Moment, den sie erlebt, wird ihr binnen kürzester Zeit von Lisette zerstört und anfangs fragt man sich, warum Emma die Anzeichen nicht sieht. Natürlich tut einem Lisette auch leid, wenn man bedenkt, dass sie ihren Vater nie kennen gelernt und er sie und ihre Mutter im Stich gelassen hat, um sich um eine andere Frau und ein anderes Kind zu sorgen. Dennoch verspürt man beim Lesen eine unbändige Wut, dass sie Emma dafür büßen lässt, die als Kind nun wirklich nichts dafür konnte und sofort alles bereitwillig mit Lisette teilen wollte. Doch besonders Mitleid hat man mit Lisette, wenn man sieht, wie sie von Emmas Mutter behandelt wird. Freilich hat Emmas Mutter sofort erkannt, was die Pläne ihrer Stieftochter sind, dennoch fand ich es unmöglich, wie sie sich einem Kind gegenüber verhält. So merkt man natürlich, dass die original Konstellation von Aschenputtel - böse Stiefmutter, böse Stiefschwester, arme und liebe Waise - hier nicht zutrifft, sondern man es eher so sehen muss: böse Stiefmutter, liebes und schüchterne Stiefschwester, böse Waise.

Emmas Leidensweg, der sich über mehrere Jahre hinweg zieht, wird immer wieder von eingeschobenen Geschichten in der eigentlichen Geschichte unterbrochen, in denen Kendra davon berichtet, wie sie versuchte, Menschen zu ihrer Liebe zu verhelfen. Dies geschieht in Form von einer Neuerzählung von Die Prinzessin auf der Erbse und Die kleine Meerjungfrau, die wiederum aus der Sicht der dortigen Protagonisten erzählt werden. Die neue Version von Die Prinzessin auf der Erbse fand ich wirklich amüsant, die von Die kleine Meerjungfrau sehr traurig und bedrückend, so wie das Original. Doch glücklicherweise kann das Buch, trotz einiger sehr trauriger Szenen, eher durch seinen Witz und Humor unterhalten und besonders die Szenen mit Kendra in Emmas Gegenwart sind wirklich komisch und brachten mich mehrmals zum Lachen.

Das Ende ist dann doch eher ein wenig überraschend, hat mir aber gut gefallen, da es zeigt, dass Emma über sich selbst hinausgewachsen ist und über Dinge drüber stehen kann. Sie schafft es, mit sich, ihrem Stiefvater, ihrer Mutter und vor allem mit Lisette Frieden zu schließen und positiv in die Zukunft zu blicken.

Fazit

Magical von Alex Flinn hat mich zwar nicht ganz so vom Hocher reißen können wie Beastly, weil es schon eine gewaltige Spur ernster war, konnte mich aber dennoch gut unterhalten. Die Charaktere waren stereotypisch aber sympathisch, beziehungsweise wenigstens authentisch - im Fall von Lisette - und schafften es, dass man mit ihnen fühlte oder sich über sie ärgerte. Gut gefallen hat mir, dass man in diesem Band einiges über Kendra selber erfahren konnte und die Art und Weise, wie die Märchen in die Geschichte eingebunden waren. Ich vergebe dem Buch abschließend


Sonstige Infos
Autorin: ALEX FLINN
Titel: Magical
Orig. Titel: Bewitching
Reihe: 2/3?
Verlag: Baumhaus, gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 480
Preis: 12,99€



Dieses Buch habe ich im Rahmen der
gelesen.

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