Sonntag, 2. Juni 2013

Rezension ~ Nacht über den Highlands von Kinley MacGregor

Hallo Leute,
da ich ja ganz gerne wissen möchte, wie die Geschichte um die MacAllisters und deren Freunde weiter geht, vor allem da TAMING THE SCOTSMAN mit einem Cliffhanger endete, habe ich mir auch noch die anderen Bücher, Band fünf und sechs, ertauscht, die ich noch nicht besessen habe. Da ich noch auf ein paar andere Neuzugänge warte, werde ich den Post diesbezüglich auch erst die nächsten Tage tippen. Nun, zurück zum Thema, Band fünf, Nacht über den Highlands, und sechs, Die Rückkehr des Highlanders, haben nicht direkt etwas mit der MacAllister-Saga zu tun, sind dennoch für den siebten und letzten Band von entscheidender Bedeutung - so viel ich verstanden habe. Beide Bände habe ich schon gelesen und morgen geht es dann an den letzten, den ich aber nur auf Englisch besitze.

Inhalt

Stryder of Blackmoor ist ein Ritter durch und durch. Minnesänger und Liebeslieder sind ihm ein Graus und so ist er gar nicht darauf erpicht, Rowena de Vitry, die "Lady of Love" kennen zu lernen, die berühmt ist für ihre höfischen Liebeslieder. Rowena dagegen hasst alles, was ritterlich ist, seit ihr Vater einst auf dem Schlachtfeld erschlagen wurde. Gewalt und Kämpfe sind ihr ein Gräuel und alle Ritter sollten ihrer Meinung nach tunlichst ihre Waffen ablegen. So ist es nicht verwunderlich, dass beide sich auf Anhieb nicht ausstehen können, als sie sich bei einem Turnier über den Weg laufen. Schlimmer kommt es noch, als bekannt wird, dass derjenige, der das Turnier gewinnt, Rowena zur Frau bekommen soll. Jeder weiß, dass dies Stryder sein wird und beide sind gleichermaßen entsetzt, da beide unter keinen Umständen heiraten wollen. Um vor diesem Schicksal bewahrt zu werden nennt König Henry II. Stryder und Rowena nur eine Möglichkeit: Sollte Stryder den Musikwettbewerb gewinnen, welcher kurze Zeit nach dem Turnier stattfinden soll, so dürfte Rowena selbst entscheiden, ob oder wen sie heiraten will. Doch dafür muss Stryder sich erstmal dazu bereit erklären, bei einem solchen Wettbewerb mitzumachen... 

Meine Meinung

Also ganz vorneweg muss ich sagen, dass ich dieses Cover wirklich scheußlich finde. Von allen Büchern aus der Reihe ist das mit Abstand das hässlichste. Und es stimmt auch gar nicht, da Stryder of Blackmoor nicht blond, sondern schwarzhaarig ist. Zudem ist der Titel absolut falsch, denn Nacht über den Highlands spielt nicht eine Sekunde in den Highlands. Die Handlung findet in England statt und auch kein Charakter ist Highlander. Stryder ist Engländer. Die MacAllisters werden nur mal nebenbei erwähnt, aber sonst hat dieses Buch wenig mit Highlandern zu tun. Der Originaltitel The Dark Champion passt da schon um einiges besser, da sich Champion gut auf das Turnier bezieht, worum es in dem Buch geht und man gleichzeitig mehrere Personen hat, auf die der Titel passen würde.

Der Prolog des Buches hat mir außerordentlich gut gefallen, da er so geschrieben war, als würde ein Troubadour oder ein Geschichtenerzähler vor einem sitzen und die Geschichte von Stryder of Blackmoor und seinen treuen Rittern, welche die Bruderschaft des Schwertes bilden, erzählen. Dabei wird deutlich, dass Stryder, ebenso wie Sin MacAllister aus DIE SCHOTTISCHE BRAUT einst im Heiligen Land war und dort von den Sarazenen gefangen gehalten wurde. Die Hintergründe dieser Gefangenschaft und die Traumata, die Stryder und seine Freunde dadurch erlitten haben, und was das alles mit der Bruderschaft des Schwertes zu tun hat, diese Dinge ziehen sich durch das gesamte Buch und vermitteln einen guten Einblick in die Leiden der Männer, weswegen man nachträglich auch Sin MacAllister noch ein wenig mehr versteht und mit ihm mitfühlt.

Anfangs war ich ja ein wenig skeptisch ob mir ein Buch so ganz ohne irgendeinen der MacAllister Brüder gefallen würde, da ich sie alle wirklich gerne mag und in den MacGregor Büchern eigentlich nicht missen möchte. Doch ich war überrascht, wir leicht es mir fiel, Stryder und Rowena zu mögen und mit ihnen ebenso mitzufiebern wie mit Braden, Sin oder Ewan. Die Quintessenz des Buches ist natürlich von Anfang an klar und man weiß auch, wie es enden wird, da alle Bücher dieser Reihe ein Happy End haben, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, beide zu begleiten und mitzuerleben, wie ihre anfängliche Abscheu sich langsam in tiefe und ehrliche Zuneigung füreinander verwandelte. Ebenso sehr hat mir das Setting mit dem Turnier sehr gut gefallen, auch wenn das Buch hauptsächlich während der Vorbereitungszeit stattfand und das Turnier selber dann recht schnell abgehandelt war, so lernte man doch ein wenig über das strenge Hofzeremoniell und die Regeln ein wenig besser kennen. Hauptstrang der Geschichte waren dann doch die Intrigen, die am Hofe gesponnen wurden, Attentate auf Mitglieder der Bruderschaft des Schwertes, teils sogar tödlich, und eben die Ereignisse im Heiligen Land. Lange rätselt man mit Stryder und seinen Freunden mit, wer hinter den Mordanschlägen stecken könnte, und da Stryder selber verdächtigt wird, ist die Auflösung der Morde umso dringlicher. Gut gefallen hat mir, dass man als Leser immer wieder Einblicke in die Sicht von Aquarius erhielt, der ganz offensichtlich hinter den Attentaten steckte, und man so immer wieder ein paar interessante Informationen zugesteckt bekam.

Stryder als männlicher Protagonist hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn er Schreckliches durchlebt hat, so ist er bei Weitem nicht so zynisch und düster wie Draven of Ravenswood oder Sin MacAllister, sondern hat sich immer noch ein Lächeln bewahrt. Selbstverständlich fühlt er sich sofort von Rowena angezogen, als er sie das erste Mal trifft, auch wenn er da noch nicht weiß, wer sie ist. Wie alle Romanhelden dieser Reihe hat er eigentlich nicht vor, zu heiraten, und hat schon mehrere Brautvorschläge von König Henry II. grundweg abgelehnt. Ebenso verhält es sich mit Rowena, die zu den reichsten Frauen Englands gehört und noch immer nicht verheiratet ist. So lechzen viele Männer um ihre Gunst, doch noch keiner konnte sie gewinnen. Sie wünscht sich einen sanftmütigen Dichter, da sie in ihrer Kindheit gelernt hat, dass Ritter nicht liebevoll sein können. Zwar lehnt sie an sich die Ehe komplett ab, wünscht sich insgeheim doch aber eine leidenschaftliche und vor allem liebevolle Beziehung zu einem Mann. Auch sie fühlt sich zu Stryder of Blackmoor bei ihrer ersten Begegnung hingezogen und ist von den Gefühlen, die er in ihr auslöst, völlig verwirrt, besonders da sie ihn als Ritter ja eigentlich grundsätzlich ablehnt. Die verschiedenen Ansichten der beiden führen zu vielen lustigen und unterhaltsamen Szenen, da sie oft aneinander geraten, sich aber ihrer Anziehungskraft gleichzeitig nicht entziehen können. Ständig rennen sie ineinander rein und liegen sich in Haaren, um sich im nächsten Moment dann leidenschaftlich zu küssen.

Neben Stryder und Rowena ist auch Stryders Halbbruder Kit ein sehr wichtiger Charakter, der als Minnesänger genau das verkörpert, was Rowena liebt und Stryder verabscheut. Dennoch haben die Brüder ein sehr inniges Verhältnis zueinander und Kit wird von seinem älteren Bruder immer verteidigt, wenn ein anderer Mann Kits Männlichkeit anzweifelt. Recht bald merkt man jedoch, dass Kit auch einige Geheimnisse hat, die erst nach und nach gelüftete werden und einen im puren Erstaunen zurücklassen. Neben diesen Geheimnissen ist auch die Auflösung der Morde sehr überraschend und überrumpelt einen als Leser schon ein wenig, was daher kommt, dass verschiedene Personen enttarnt werden, mit denen man so nicht gerechnet hätte. Somit versteht sich Kinely MacGregor nicht nur auf Erotik, sondern auch ein wenig auf Krimis. Doch wie schon im Band davor ist das Ende an sich nicht ganz abgeschlossen und die ein oder andere Frage bleibt noch unbeantwortet, die sicherlich noch wichtige Rollen in den nächsten Bänden spielt. So ist auch der Epilog an sich unpassend zum Rest der Geschichte, gleichzeitig leitet er den nächsten Band, Die Rückkehr des Highlanders, ein.

Fazit

Nacht über den Highlands kann auch ganz ohne die MacAllisters überzeugen und hat mich gut unterhalten. Styder war nicht ganz so ein finsterer Geselle und war viel wärmer und offener, als man hätte vermuten können. Das Katz' und Maus' Spiel mit Rowena war sehr amüsant und hat mich mehrmals zum Lachen gebracht, wenn auch die Nebenstory mit der Bruderschaft des Schwertes an sich sehr ernst, bedrückend und erschreckend war. Man merkt auf jeden Fall, dass noch nicht alle Geheimnisse und Rätsel gelöst sind und ich bin schon gespannt, was noch alles ans Tageslicht kommt. Ich vergebe dem Band abschließend



Sonstige Infos
Titel: Nacht über den Highlands
Orig. Titel: The Dark Champion
Reihe: 5/7
Verlag: Blanvalet, Taschenbuch
Seiten: 405
Preis: gebraucht zu bekommen

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