Montag, 24. Februar 2014

Rezension ~ Der Herr der Ringe - Die Zwei Türme von J. R. R. Tolkien

Hallo Leute,
endlich bin ich auch mit dem zweiten Band von Der Herr der Ringe durch. Der Grund, dass ich so lange für das Buch gebraucht habe, lag nicht daran, dass es langweilig oder langatmig gewesen wäre, sondern weil ich immer nur während der Bahnfahrten zum Lesen gekommen bin und nie in meiner Freizeit. Daher kam ich täglich nur wenige Seiten weiter. Aber nun bin ich endlich mit dem Buch fertig und habe es insgesamt das zweite Mal gelesen. HIER könnt ihr meine Rezension zum ersten Band, Die Gefährten, lesen. 

!Achtung, hierbei handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie. Diese Rezension wird Spoiler zum ersten Band enthalten!

Inhalt

Die Ereignisse am Amon Hen haben sich überschlagen und Frodo blieb nichts anderes übrig, als sich von der Gemeinschaft zu trennen und mit Sam einen eigenen, anderen und gefährlicheren Weg nach Mordor zu finden, da der Ring sich Boromirs bemächtigt hatte. Boromir zahlte für seine Schwäche und wurde, als er versuchte, die Hobbits Merry und Pippin zu retten, von den jagenden Uruk-Hai erschossen. Während Frodo und Sam den Anduin überschritten haben, liegt eine neue Bürde auf Aragorns Schultern: Dem Ringträger zu folgen, oder den Uruk-Hai, die Merry und Pippin entführt haben. Schweren Herzens beschließt er, Frodo und Sam ziehen zu lassen und nimmt gemeinsam mit dem Elben Legolas und Gimli, dem Zwerg, die Verfolgungsjagd auf. Doch die Uruk-Hai scheinen einen zu großen Vorsprung zu haben und die Ebenen von Rohan, durch die die Jagd führt, ist, ebenso wie ihre Bewohner, hoffnungslos und misstrauisch geworden...

Meine Meinung

Der zweite Band der Trilogie, des großen Ringkrieges, schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Frodo und Sam haben sich gerade von ihren Gefährten getrennt und Aragorn kämpft noch gegen die Uruk-Hai, welche die Hobbits gefangen nehmen sollen. Der Anfang des Buches erschüttert direkt mit einem Schicksalsschlag, denn Boromir stirbt im Kampf mit den Uruk-Hai und kann nicht verhindern, dass Merry und Pippin verschleppt werden. Den Tod von Boromir fand ich schon immer sehr traurig und werde ich auch immer traurig finden, wobei man sagen muss, dass er im Buch sehr nüchtern und knapp erzählt wird. Wie auch schon in meiner Rezension zum ersten Band muss man einfach sagen, dass Tolkien kein leidenschaftlicher oder pathetischer Autor ist. Während ich bei Boromirs Tod in der Verfilmung fast immer weinen muss, so berührt er mich im Buch eher wenig, auch wenn ich ihn immer noch, wie bereits erwähnt, traurig finde. 

Etwa 60% des Buches erlebt man die Geschichte nun aus der Sicht von Aragorn und von Merry und Pippin. Zum einen verfolgt man gemeinsam mit Aragorn, Legolas und Gimli die Uruk-Hai durch die Ebene von Rohan, zum anderen ist man direkt bei Merry und Pippin und erlebt beinahe hautnah mit, wie sie von den grausamen und gefährlichen Uruk-Hai gequält werden. 

Am zweiten Band mag ich besonders, dass die Handlung viel in Rohan stattfindet und die Charaktere Eomer, Éowyn und Theoden vorkommen, die zu meinen Lieblingsfiguren der Trilogie gehören. Sowieso finde ich die Beschreibungen vom Volke Rohans immer wieder sehr interessant und faszinierend und gehören, ebenso wie die Beschreibungen des Auenlandes in Die Gefährten, zu meinen Lieblingsstellen in den Büchern. Zudem gibt es in diesem Band die erste große und wichtige Schlacht, nämlich die an Helms Klamm, und sie ist, wenn auch nicht so ausschweifend dargestellt wie in der Verfilmung, spannend und gut beschrieben. Außerdem wird die Freundschaft zwischen Legolas und Gimli immer fester und beide sorgen für recht amüsante Situationen, wenn sie im Wettstreit miteinander liegen, wer die meisten Feinde erschlagen hat. Auch wenn die Bücher insgesamt eher nüchtern geschrieben sind und wenig Humor aufweisen, so sind Legolas und Gimli gemeinsam doch recht lustig.

Aragorn macht in dem Buch eine weitere Entwicklung durch, denn sein Erbe und sein Schicksal werden immer deutlicher und ihm immer bewusster. Es ist ihm klar, dass er nicht mehr lange unter dem Deckmantel des Waldläufers Schutz findet und dass er bald wichtige Entscheidungen treffen muss. Auch die Rückkehr von Gandalf stellt einen Wendepunkt in der Geschichte dar und gibt neue Hoffnung im Kampf gegen die Dunkle Macht im Osten, denn gemeinsam mit den Menschen von Rohan stellt er sich Saruman in den Weg und findet in Isengart Verbündete, die ungewöhnlicher nicht sein könnten. Der Titel des Buches bezieht sich außerdem auch auf die Verbindung, die zwischen dem Turm von Isengart, Orthanc, und dem Turm von Mordor, Barad Dûr, bestand und wird noch weitreichende Folgen für den letzten Band haben.

Während in den ersten 60% des Buches Frodo und Sam kein einziges Mal auftauchen, so geht es im Rest des Buches nur um diese Beiden und ihre Suche nach einem geeigneten Weg nach Mordor. Im Vergleich zum Abschnitt davor ist dieser ein wenig langatmiger und weniger spannend, aber bei weitem nicht so langweilig, wie die Gerüchte hartnäckig behaupten. Tatsächlich benötigt Tolkien mehrere Seiten, um zu beschreiben, wie Frodo und Sam eine steile Felswand hinabklettern wollen, aber ansonsten sind die Beschreibungen durchaus interessant und erträglich zu lesen. Durch das Auftauchen von Gollum, der sich notgedrungen den beiden Hobbits anschließt, nimmt die Geschichte an Fahrt auf und fasziniert durch diesen einzigartigen Charakter. Doch nicht nur Gollum stößt zu Frodo und Sam, sondern auch Faramir, Boromirs jüngerer Bruder, und abermals müssen die Hobbits sich dem Willen und der Macht der Menschen ausgeliefert fühlen. Doch schon bald merken sie, dass Faramir seinem Bruder bei Weitem nicht so ähnlich ist, wie sein Äußeres vermuten lässt.

Wenn man diesen Band mit dem Film vergleicht, so fällt auf, dass der Film um Einiges früher endet als das Buch. In dem Teil, in dem man Aragorn, Gandalf und die anderen begleitet, erlebt man die Auseinandersetzung mit Saruman schon in diesem Band, während dieser Handlungsstrang in den Filmen erst im letzten zum Tragen kommt. Und auch das Vorankommen von Frodo und Sam geht im Buch weit über das Treffen mit Faramir hinaus. Dennoch schafft Tolkien es auch hier, für die nötigen Cliffhanger zu sorgen, die auf jeden Fall zum Weiterlesen anregen, auch wenn man die Geschichte mittlerweile schon fast auswendig kennt.

Fazit

Von vielen Leuten hört man immer wieder, dass der zweite Band der "schlechteste" sein soll, dabei finde ich, dass er, ebenso wie der erste Band, viele interessante Geschehnisse und Wendungen und auch Beschreibungen liefert, die beim Lesen Spaß machen. Ich mochte es, dass man im ersten Teil des Buches hauptsächlich Aragorn begleitete, da er ein faszinierender Charakter ist, aber auch der Teil um Frodo und Sam und das Dazustoßen von Gollum ließ sich gut lesen. Durch den Cliffhanger am Ende freut man sich auf jeden Fall, weiter zu lesen. Ich vergebe abschließend


Sonstige Infos
Autor: John Ronald Reuel Tolkien
Titel: Die Zwei Türme
OT: The Two Towers
Reihe: 02 von 03
Verlag: Klett-Cotta, Taschenbuch
Seiten: 406
Preis: Diese Übersetzung 49,95€ Gesamtausgabe, Krege Übersetzung 14,95€

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo lieber Leser,
ich freue mich, dass Du einen Kommentar schreiben möchtest. Ich freue mich über jeden - außer über Werbe- und Spamkommentare. Die werden unkommentiert wieder gelöscht. Möchtest Du, dass ich Deinen Blog besuche, kannst Du gerne Deine Blog-URL dalassen - aber bitte mit einem sinnvollen, kontextbezogenen Kommentar zu meinem Post. Danke :) Und vor allem Danke an meine eifrigen Kommentatoren :)