Dienstag, 4. März 2014

Rezension ~ Three von Kristen Simmons

Hallo Leute,
oh mann, ich konnte es gar nicht abwarten, endlich Three von Kristen Simmons zu lesen, den letzten Teil der Article 5-Trilogie. Die anderen beiden Bände mochte ich total gerne und ich war gespannt, wie alles zu einem Ende kommen würde. Daher habe ich gestern noch die letzten 180 Seiten in einem Rutsch gelesen, da ich einfach wissen musste, wie es ausgeht!

!Achtung, hierbei handelt es sich um den letzten Band einer Reihe. Diese Rezension wird Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten!


Inhalt

Ember und Chase stehen, zusammen mit anderen Überlebenden aus Chicago, vor den Trümmern des Safe House. Die MM kam ihnen zuvor und konnte den letzten bekannten Zufluchtsort zerstören. Nach kurzer Beratung trennt sich die Gruppe - Ember, Chase, Sean und die verletzte Rebecca, die sie endlich befreien konnten, machen sich in die eine Richtung auf, um mögliche Überlebende zu suchen, während Tucker und einige andere, die nicht verletzt sind, in die entgegen gesetzte Richtung gehen. Auf ihrer Suche stoßen Ember und die anderen auf ein neues Safe House, auf eins, von dem sie noch nie gehört haben: Endurance. Bald schon finden sie heraus, dass es sich hierbei um den Hauptsitz von Three handelt, dem mysteriösen Rebellen, der im ganzen Land seine Spuren hinterlassen hat. Und Three ist nun endlich bereit, zurückzuschlagen, doch Ember ist skeptisch, denn die Aussichten sind gering und seine Mittel skrupellos. Doch dann bekommt sie die Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen, das zu verbreiten, was die MM und das FBR in Wirklichkeit tun und so, eine Revolution zu starten, die alles zu einem Ende bringen kann...

Meine Meinung

Wie schon bereits mehrfach erwähnt war ich wirklich schwer gespannt auf das Ende der Reihe. Der vorherige Band endete mit einem Cliffhanger, nämlich dass Ember, Chase und die anderen vor den Ruinen des Safe House stehen und somit die letzte Chance auf Sicherheit zunichte gemacht wurde. Außerdem wollte ich ja unbedingt auch wissen, wer nun hinter Three steckt, wie es zwischen Ember und Chase und Sean und Rebecca weiter geht und auch, was noch alles hinter Tucker steckt.

Ich muss ja gestehen, dass ich ein totaler Fan von Chase bin. Er ist der erste männliche Protagonist, der bei mir einen sogenannten "Fangirlie"-Modus freischaltet :D Normalerweise kann ich diesen Hype um Buchcharaktere wie Edward Cullen oder Jace Wayland oder wie sie alle heißen nicht nachvollziehen, aber mit Chase ist Kristen Simmons ein Charakter gelungen, den ich wirklich gerne mag, der mir unheimlich sympathisch war und einfach mal, in meinen Augen, perfekt war. Und das nicht, weil er alles perfekt konnte, nie Fehler gemacht hat und dergleichen, sondern weil er menschlich, verletzlich und gleichzeitig stark und mutig war, für seine Sache eingetreten ist und nicht tatenlos rumsaß. Er ist und bleibt bis zum Ende ein etwas geheimnisvoller Charakter und seine innere Zerrissenheit macht ihn in meinen Augen zu etwas Besonderem. Einige neue Informationen über ihn kommen in diesem Band ans Tageslicht und machten ihn noch zugänglicher.

Aber nicht nur Chase ist ein toller Charakter, tatsächlich hat es Kristen Simmons geschafft, dass ich auch Ember, Sean, Rebecca und sogar Tucker mochte. Ember macht in diesem Band eine weitere erstaunliche Entwicklung durch, besonders in Bezug auf Chase und Tucker. Endlich wird ihr klar, was Chase für sie wirklich bedeutet und dass er es wert ist, für ihn zu kämpfen, bis ans Äußerste zu gehen. Die Beziehung zwischen den beiden ist wirklich sehr schön zu lesen, nicht zu kitschig aber auch nicht zu langweilig. Zwar gibt es zu Beginn des Buches noch einige Unstimmigkeiten zwischen den beiden, aber endlich haben sie gelernt, miteinander zu reden, statt sich ständig alles zu verschweigen, so wie sie es die Bände zuvor getan haben.  Sean ist und bleibt einfach cool und ich freute mich immer wieder, wenn er vorkam und Ember bei ihren Problemen geholfen hat. Er ist einfach der perfekte beste Freund. Rebecca ist durch ihre Erlebnisse nach ihrer Gefangennahme und Rettung immer noch nicht ganz auf dem Damm, aber sie überzeugte durch ihre Willensstärke und ihren Mut, gleichzeitig sorgte sie für locker-leichte Momente in der Geschichte, die kurz vergessen ließen, dass Kriegszustand herrscht.

Zu Tucker baut Ember endlich mehr Vertrauen auf, obwohl sie bei ihm Gefühlsmäßig immer noch im Zwist ist, da er einerseits der Mörder ihrer Mutter ist, andererseits ihr auch mehrmals geholfen und sogar das Leben gerettet hat. Immer wieder geht Ember durch den Kopf, was sie von ihm halten soll. Ein wenig schade fand ich es, dass er selber so wenig vorkam, da er die ganze Zeit von den anderen getrennt ist und nur über Funk Kontakt halten kann. Tucker ist ein wenig so aufgebaut wie Severus Snape: Ist er gut, ist er böse, ist er irgendwas dazwischen? Immer wieder sorgt er für Situationen, in denen man anders von ihm denkt als ein paar Seiten davor. Zudem kommen am Ende noch einige Wahrheiten über ihn ans Tageslicht, die ganz schön überraschen.
"Things weren't black and white, but that didn't mean you couldn't pick a side." (S. 170)
Für das Finale der Reihe hat die Autorin wirklich schwere Geschütze aufgefahren. Ständig passiert etwas, niemals kehrt Ruhe ein, selbst wenn Ember und Chase mal ein paar Kapitel am selben Ort verweilen und nicht gerade unterwegs sind. Immer wieder passieren Schlimme und auch Wichtige Dinge, die Embers Einsatz und Handeln erfordern und nicht nur einmal endet ein Kapitel mit einem Cliffhanger, sodass man nichts anderen tun kann als weiterlesen. Um die Spannung noch etwas anzuheizen kommen ein paar neue Charaktere vor, die den Leser eher unschlüssig zurücklassen, denn man weiß einfach nie, was man von ihnen halten soll. Sei es Three an sich oder Billy, der in diesem Band eine etwas andere Seite von sich zeigt. Ember, die sich immer etwas zuständig für Billy fühlte, erkennt ihn einfach nicht mehr wieder und auch ich als Leser wusste nicht mehr, was ich von ihm halten sollte. Ich mochte es wirklich gerne, dass Charaktere, die eigentlich zu den "Guten" gehören, nicht unbedingt immer ganz sympathisch waren, Entscheidungen getroffen haben, die nicht okay waren und teilweise einfach Fehler gemacht haben. Dies verdeutlichte einfach anschaulich, dass man, auch wenn man vielleicht Sachen falsch gemacht hat, trotzdem immer noch zu den "Guten" gehören kann.
"One bad turned good, one good turned bad. In the end it didn't matter. We were all the same." (S. 371)
Gleichzeitig erfährt man auch endlich etwas mehr von der "Bösen" Seite, warum die Lage nach dem Krieg (von dem man leider nichts genaueres erfährt) so eskalierte und die Regierung das FBR und die MM einsetzte. So erhält man neue Informationen über den Präsidenten und seinen Chief of Reformation, Chancellor Reinhardt, der schon im Band zuvor erwähnt wurde. Es ist interessant zu wissen, dass es nicht immer die Menschen an der obersten Spitze sind, die ein Land in den Abgrund stürzen, sondern auch etwas kleinere Fische, die sich gerne mit der zweiten Reihe begnügen, da sie dort einfach mehr Platz zum Ausbreiten und weniger Konkurrenz haben und so die Spitze unbemerkt manipulieren und infiltrieren können.

Das Ende ist ein großer Showdown durch und durch und Ember muss sich nun entgültig entscheiden, für was sie stehen will und was ihr wichtig ist. Steht sie hinter Three oder kämpft sie für sich alleine? Wieder mal werden einige Geheimnisse aufgedeckt, die den Leser wirklich sehr überraschen und mit denen man nicht gerechnet hätte, beziehungsweise die auf viele Geschehnisse und Personen ein anderes Licht werfen. Zudem müssen einige Charaktere ihr Leben lassen und tatsächlich konnte ich mir die Tränen am Schluss nur schwer verkneifen. Das Buch beantwortet sicherlich nicht alle Fragen und es weist hier und da durchaus auch ein paar kleine Unschlüssigkeiten und Mängel auf, aber die Geschichte ist fesselnd, die ganze beschriebene Umgebung vom zerstörten Amerika unheimlich atmosphärisch und die gesamte Idee hat mir einfach sehr gut gefallen. Dazu trägt auch der Schreibstil der Autorin bei, der meiner Meinung nach gut zur Geschichte passt, auch wenn das Englisch in diesem Fall etwas anspruchsvoller und schwieriger ist als in manch anderen Jugendbüchern. Ich könnte noch viele andere Punkte ansprechen, die mir an dem Buch gefallen haben, aber dann würde ich einerseits zu viel verraten, andererseits wäre ich dann morgen noch nicht fertig und die Rezension ist jetzt eh schon zu lang, daher belasse ich es jetzt dabei und hoffe nur, dass ihr den Büchern vielleicht mal eine Chance gebt und sie euch genauso gut gefallen wie mir.

Fazit

Insgesamt handelt es sich bei Three für einen äußerst gelungenen Abschluss der Article 5-Trilogie. Die Handlung war ungemein spannend, viele Fragen wurden beantwortet, die Charaktere machten allesamt eine erstaunliche und authentische Entwicklung durch und man wurde nicht einfach mit einem schwarz-weiß-Bild abgespeist. Irgendwie bin ich ein wenig traurig, dass die Reihe zu Ende ist, gleichzeitig bin ich mit ihrem Ende komplett zufrieden. Ich vergebe abschließend sehr gerne


Informationen
Autorin: KRISTEN SIMMONS
Titel: Three
Dt. Titel: Noch nichts bekannt
Reihe: 03 von 03
Verlag: Tor Teen, Hardcover mit Schutzumschlag
Seiten: 384
Preis: 13€
 
 
Hier das Lied Monster von Imagine Dragons, das zusammen mit Bleeding Out und Demons einfach am Besten zu Chase passt:


Tatsächlich hat Kristen Simmons eine Playlist für Three zusammen gestellt und in der kommt auch Demons von Imagine Dragons vor. Eben erst gelesen :D

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