Dienstag, 17. Mai 2016

Wie das Bloggen - und das Alter - mein Verhältnis zu Büchern verändert hat

Hallo Leute,
ich habe mich vor einiger Zeit mit meiner Schwester, als sie mich besucht hat, unterhalten, weil ich zu diesem Zeitpunkt Fangirl (→REZENSION) gelesen habe und schwer enttäuscht war. Und wir beide wurden uns schnell einig: Mit der Zeit hat sich das Verhältnis zu Büchern und zum Lesen an sich verändert. Bei mir ist die Veränderung natürlich stärker zu beobachten, da ich durch den Blog aktiver lese und mich mit dem Medium Buch intensiver befasse als meine Schwester. Und weil auch das Bloggen meine Einstellungen zu Büchern mit der Zeit verändert hat.

Ich habe vor ziemlich genau vier Jahren mit dem Buchbloggen begonnen. Wie genau ich dazu kam? Gute Frage. Ich hatte den Blog im Dezember 2011 gestartet, aber nicht wirklich weitergeführt. Und dann im Mai 2012 fuchste mich eine damals gute Freundin mit den Buchblogs an. Und da fiel mir ein, dass auch ich ja einen Blog im Internet brach liegen hatte. Also grub ich ihn aus der Versenkung, strukturierte ihn um, und startete einen Buchblog. 

Im Mai 2012 war ich "noch" 20 Jahre jung und auch wenn man im ersten Moment denkt, dass zwischen 20 und 24 Jahren ja jetzt nicht so ein gewaltiger Altersunterschied liegt, so ist man dann am Ende doch überrascht, wie sehr sich ein Mensch in diesen vier Jahren dann doch noch verändert und (weiter)entwickelt. Als ich also mit dem Buchbloggen begann, war ich von der Buchblogger-Szene sehr angetan und beeindruckt. Das erste Mal in meinem Leben setzte ich mich bewusst und aktiv mit Büchern auseinander. Gelesen habe ich zwar schon immer, aber es hat davor praktisch nie interessiert, welches Buch wann erscheint, welcher Autor an welchem Buch momentan schreibt, und so weiter und so fort. Dadurch, dass ich dann auf einmal mit dieser gewaltigen Informationsflut erschlagen wurde, setzte ich mich natürlich auf einmal anders mit dem Lesen und mit Büchern auseinander. Insofern änderte das Bloggen ab dem ersten Moment schon mein Verhältnis zu Büchern.

Diese ganze Geschichte mit den Rezensions- und Leseexemplaren hat mich damals natürlich auch beeindruckt und angesprochen. Ich würde lügen wenn ich sage, dass mich das völlig kalt ließ. Also fragte ich vorsichtig bei den ersten Verlagen an - und wurde natürlich überall abgelehnt. Kein Wunder. Mein Blog existierte damals gerade einige Monate und ich hatte bloß eine handvoll Leser. Aber das schreckte mich nicht ab, alles lesen zu wollen, was gerade so in war. Und ich las wirklich alles. Irgendwann bekam ich dann auch meine ersten REs, aber ich merkte schnell, dass dieses gezwungene Lesen nichts für mich ist, daher hörte ich schnell auf, welche anzufragen und nahm nur sehr selten Angebote an.

So viel zu meiner Background-Story. Ich weiß, spannend, nicht war?

Jedenfalls unterhielt ich mich letztens mit meiner Schwester, weil ich Fangirl so unsagbar dämlich fand. Und da meinte sie nur schlicht zu mir: "Tja, du bist ja auch nicht mehr in dem Alter der angesprochenen Zielgruppe. Du bist erwachsen, da ändert sich schon mal der Geschmack - und die Anforderungen und Ansprüche, die man an ein Buch stellt." (Joa, O-Ton ist das sicherlich nicht, aber ungefähr das hat meine Schwester gesagt). Und was soll ich sagen? Sie hat Recht. So sehr ich YA immer geliebt habe, und so sehr ich die letzten Jahre wegen des Hypes viele YA Bücher gelesen habe, so sprechen sie mich doch immer weniger an. Zudem ist mir oft aufgefallen, dass ich bei einigen populären Büchern sehr skeptisch war, mich wegen des Hypes dann doch dazu aufraffte, diese Bücher zu lesen - und meist enttäuscht wurde. Ich hätte häufiger mal auf meinen ersten Eindruck hören sollen^^

Ich schaue sehr gerne die US-amerikanischen BookTuber, viele von denen sind auch in meinem Alter. Und auch wenn ich sie gerne schaue, so sprechen mich viele Bücher von denen, die sie lesen, einfach nicht mehr an. Die amerikanischen BookTuber lesen allesamt viel YA, die meisten das gleiche, und sie sind oftmals schnell zufriedenzustellen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass die deutschen Buchblogger, die ich lese, im Vergleich zu den amerikanischen BookTubern, die ich schaue, viel kritischer und bei Weitem nicht so euphorisch bei extrem populären Büchern sind (zudem lesen die amerikanischen BookTuber auch fast ausschließlich englische Originale und so unheimlich selten Übersetzungen). Habe ich zu Beginn meiner Bloggerzeit 5- und 4-Sterne-Rezensionen praktisch verteilt wie Bonbons, so bin ich mittlerweile viel kritischer geworden. Vor vier Jahren hätte The Pirate's Wish (→REZENSION) von mir vielleicht noch 4 Sterne bekommen, jetzt habe ich dem Buch jedoch nur 1 Stern gegeben. 

Ich kann einfach nicht mehr von 16jährigen Teenies lesen, die der Meinung sind, das Wichtigste im Leben sei, dass der heiße Typ, auf den man steht, einen liebt. Und seien wir mal ehrlich: in den meisten YA geht es doch in erster Linie darum. Es gibt Wichtigeres im Leben als das - und davon möchte ich lesen. Ich verstehe natürlich, dass es für 16jährige Teenager in dem Alter oft nichts Größeres und Wichtigeres gibt als "die Liebe", aber wenn man dann doch mittlerweile fast neun Jahre älter ist, dann hat man doch noch ein paar andere Dinge im Leben erlebt und man weiß, dass die Liebesleiden von Teenagern oftmals mehr Schall als Rauch sind. Auch meine Liebeskummer und Schwärmereien aus dieser Zeit kann ich heute nur noch belächeln. Daher fällt es mir schwer, solche Bücher ernst zu nehmen. Sie nerven mich. Und meine Geduld und Toleranz reicht da einfach nicht mehr aus.

Es ist ja nicht so, dass ich YA jetzt nie wieder lesen werde, aber ich siebe vorher aus, informiere mich genau, und entscheide dann nach sorgfältiger Auswahl, ob das Buch auch wirklich was für mich sein könnte. Denn nachwievor gibt es tolle YA- und auch Middlegrade-Literatur, die ich auch weiterhin lesen möchte. Nur sind sie für mich nun schwieriger zu finden.

Mittlerweile fesseln mich andere Bücher mehr, andere Genres. Und ich lege viel mehr Wert auf den Schreibstil. Während ich den Schreibstil von Scott Lynch feier, weil dieser "erwachsen" ist, so schrecken mich Bücher von Rainbow Rowell oder auch Cassandra Clare einfach nur noch ab. Es macht nicht mehr klick bei mir, ich fühle nichts, wenn ich die Sätze aus den Büchern dieser Autorinnen lese. Scott Lynch, Patrick Rothfuss, Tad Williams, aber auch ganz aktuell Robin Sloan, die haben für mich persönlich das gewisse Etwas. Sie schreiben für eine ganz andere Ziel- und Altersgruppe. Und dieser fühle ich mich nun, mit fast 25 Jahren, zugehörig.

Zudem ist mir aufgefallen, dass ich so unendlich viel entspannter bin, was den Zustand meiner Bücher betrifft! Schon vor dem Bloggen war ich extrem pingelig. Und durch das Bloggen bin ich damals noch pedantischer geworden. Bloß kein durchgeknickter Buchrücken, wehe die Ecken werden angestoßen und von Eselsohren ganz zu schweigen. Deswegen verlieh ich echt ungern Bücher an andere. Einerseits, weil ich nicht wollte, dass sie meine Bücher "zerstörten", andererseits, weil ich auch wusste, dass ich mich total albern anstellte. Heute, naja, heute ist mir das alles irgendwie herzlich egal geworden! Was kümmert es mich, ob im Buchrücken eine Leserille ist? Was ist das Problem, wenn mal der Buchdeckel knickt, weil ich das Buch beim Aussteigen aus der Bahn schnell in meine Tasche stopfe? Es ist mir mittlerweile völlig Wurscht. Nicht, dass ich die Bücher jetzt bewusst zerschludern würde, aber ich behandle sie nicht mehr wie Heilige Grale. Bücher sind dazu da, um gelesen zu werden. Und wenn man es den Büchern aus meinem Regal ansieht, dass sie gelesen, vielleicht sogar geliebt wurden, dann soll es mich nicht stören.

Sicherlich geht es vielen von euch auch so. Mit der Zeit ändert sich einfach alles. Und bei uns Buchbloggern auch durch das Bloggen. Wir gehen viel aufmerksamer durch die Lesewelt und entdecken Bücher, die uns sonst entgangen wären - und manchmal wäre das vielleicht sogar besser gewesen. 



12 Kommentare:

  1. Ich lese ein anderes Genre, kann aber die Entwicklung absolut nachvollziehen! Ich habe auch mein Leseverhalten weiterentwickelt, eben weil man kritischer wird, mehr liest und Dinge "anders" beurteilt, als "andere ohne Blog oder Leser ohne Kritiken).

    Nur die Sache mit der Pflege habe ich nicht geändert.
    Im Gegenteil, ich bin eher pingeliger geworden XD

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    1. Hallo TheReal Kaisu,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, irgendwann entwickelt man sich einfach weiter, weil man natürlich, mit mehr gelesenen Büchern, auch mehr vergleichen kann. Und weil man älter wird und an sich schon höhere Ansprüche stellt.

      Haha, das mit der Pflege, ich kann das schon verstehen :D Ich habe das ja auch Jahrelang so gemacht. Aber gegen Ende hat es mich einfach nur genervt. Da ich fast ausschließlich Taschenbücher lese und diese besonders anfällig für Knicke und dergleichen sind, war ich schließlich nur noch genervt, da man dieses und jenes Buch nicht weiter als soundso viel Grad aufklappen darf, damit keine Leserillen entsehen. Für mich hatte das schließlich nichts mehr mit Lesevergnügen zu tun.

      Liebe Grüße, KQ

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  2. Ich stimme dir auf jedem Fall dahingehend zu, dass ich kritischer geworden bin. Es gibt einfach viel mehr Möglichkeiten zum Vergleich dadurch, dass ich mittlerweile dutzende Bücher aus den jeweiligen Genres gelesen habe. Und besonders bei YA fallen mir immer wieder die gleich gestrickten Story auf, die mit künstlichen Problemen in die Länge gezogen werden, anstatt wirkliche Handlung stattfinden zu lassen.

    Amerikaner reden, glaube ich, grundsätzlich enthusiatischer als Deutsche. Aber ich kenne auch genug deutsche Blogger, bei denen ein Buch schon praktisch durchgefallen ist, wenn es weniger als 5 Sterne bekommt.

    Interessant finde ich, dass einige der von dir positiv genannten Autoren bei mir ziemlich durchgefallen sind. Natürlich gab es keine Probleme mit Teenie-Liebeleien. Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, wie sich ein Autor in seinen Geschichten verzetteln kann. Generell habe ich auch schon mit Büchern für Erwachsene einige durchwachsene Erfahrungen gemacht. Und andersherum auch schon Bücher bejubelt, mit denen dann andere so gar nichts anfangen konnten.

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    1. Hallo Elena,

      danke, dass du diesen Kommentar geschrieben hast :) Klar, je mehr man liest und je mehr man sich austauscht, desto mehr kann man die einzelnen Bücher miteinander vergleichen. Und YA bedient sich, wie du ja selbst sagst, oftmals der gleichen Muster, da fängt man beim Lesen irgendwann nur noch an zu gähnen.

      Da wirst du auch recht haben. Deutsche gelten sowieso ja eher als reservierter, aber die amerikanischen BookTuber sind wirklich sehr oft sehr enthusiastisch, wenn es um manche Bücher geht. Da kann ich oft nur den Kopf schütteln^^

      Haha, tja, so sind, zum Glück, alle Geschmäcker verschieden :) Ich kann auch verstehen, dass die von mir gelobten Autoren bei anderen Lesern nicht so gut ankommen. Aber meine Anforderungen an einen - aus meiner Sicht - guten Schreibstil erfüllen sie.

      Auch da hast du Recht. Hier ist nichts in Stein gemeißelt und natürlich sind nicht alle YA Bücher gleich, so wie nicht alle New Adult-Bücher super oder genial sind. Da heißt es einfach: aussieben und am besten auch den eigenen Geschmack schon von vornherein gut kennen.

      Liebe Grüße, KQ

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  3. Amen!

    Das was du in diesem Artikel beschreibst habe ich in den letzten vier Jahren auch durchgemacht. Damals habe ich auch fast jedes Buch gelesen, dass gerade angesagt war und eben auch viel Jugendliteratur. Jetzt mit meinen 21 Jahren, lese ich Jugendbücher eher selten, zumindest, kaufe ich weniger dieser Sorte Bücher. In den letzten Monaten sind eher viele Klassiker und "erwachsenere" Bücher bei mir eingezogen. Aber das soll eben auch nicht heißen, dass ich keine Jugendliteratur lesen werde. Wenn mich eine Geschichte aus diesem Genre anspricht, warum nicht? Aber ich bin im Vorfeld skeptischer geworden. Klingt die Geschichte wirklich so spannend? Passt sie wirklich in deinen Lesegeschmack? So ähnlich ging es mir mit "All die verdammt perfekten Tage" von Jennifer Niven. Ich war vorher ziemlich skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde. Denn diese Art von Büchern, hatte ich vorher nie gelesen, und um Schnulzen und Liebesgedöns mache ich normalerweise einen großen Bogen, denn wenn man ehrlich ist: kennt man eine Romanze, kennt man alle, finde ich jedenfalls. Aber um den Bogen wiederzukriegen: "All die verdammt perfekten Tage" hat mir im Endeffekt doch ganz gut gefallen. Aber ich muss es nicht ständig lesen. War wohl ein One-Hit-Wonder, für mich, wenn du verstehst, was ich meine. ;D
    Aber diese Entwicklung von Jugendliteratur bis zu Klassikern bzw. der "Erwachsenen"-Literatur und das kritischer werden, sehe ich als eine Art der literarischen Selbstfindung an, die wohl jeder Leser mitmacht. Ob der Leser diese Selbstfindung wahrnimmt, sei mal dahingestellt. Aber ich habe diese Entwicklung spürbar in den letzten zwei Jahren wahrgenommen und bin gespannt, wohin sie mich noch treiben wird. Vielleicht dreht sich alles auch im Kreis und ich werde mit 60 Jahren wieder durchweg Jugendliteratur en masse lesen.

    Was die Pflege meiner Bücher angeht: Ich achte schon sehr darauf, dass meine Taschenbücher keine Rillen bekommen. Und wenn doch, bleibt mir das Herz stehen (bei Harry Potter bin ich fast umgekippt XD).

    Ich habe auch eine Zeit lang die BookTuber aus Amerika geschaut. Aber fand diese dann nach einigen Monaten nur noch ermüdend, da die jedes vorgestellte Buch bis in den höchsten Tönen gelobt haben. Was mich wiederum an der Authentizität zweifeln lässt. Ich glaube auch, dass einige BookTuber mit ihren Videos und Lobeshymnen sogar Geld mit verdienen. Anders kann ich mir diese Loberei der Bücher nicht vorstellen. Aber die Wahrnehmung der Blogger/BookTuber in Amerika scheint wiederum eine ganz andere zu sein, als hier in Deutschland. Hier wird man doch von den Medien nur belächelt. Eine Chance sich zu beweisen, bekommt man doch nur im seltensten Fall. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht.
    (Das hatte ich in meinem vorigen Kommentar vergessen zu erwähnen.)

    Ich lese dann mal "Die Lügen des Locke Lamora" weiter. Nächstes Jahr erscheint ja schon der vierte Band. Da habe ich wohl einiges nachzuholen. :D

    Liebe Grüße,
    Nico

    P.S. Mir fehlen bei Blogger in den Kommentaren die "Bearbeiten"-Funktion, wenn man denn diese schon veröffentlicht hat. Immer dieses "Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt" sieht doch doof aus. XD

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    1. Hallo Nico,

      vielen lieben Dank für deinen langen und ausführlichen Kommentar :)

      Ja, das Alter verändert einen einfach. Jugendbücher mit den klassischen Jugendproblemen reizen ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr. Bei mir ist das sogar so schlimm geworden, dass ich in meiner Geschichte, die ich schreibe, das Alter der Protagonisten von 18 auf 20 Jahre hochgesetzt habe.

      Haha, ja ich verstehe das, dass man möchte, dass die liebsten Bücher nicht verschandelt werden. Aber dieses vorsichtige Lesen meiner Taschenbücher trübt mittlerweile sehr mein persönliches Lesevergnügen. Daher achte ich da einfach nicht mehr so penibel drauf.

      Ich schaue noch einige amerikanische BookTuber, aber es gibt nur eine handvoll, die ich wirklich sehr gerne mag und deren Empfehlungen ich mir auch zu Herzen nehme, da sie in meinen Augen sehr authentisch rüberkommen (A Clockwork Reader zum Beispiel!). Und natürlich verdienen viele amerikanische BookTuber Geld mit ihren Videos. Aber das ist auf YouTube ja nichts neues.

      Hehe, ich hoffe, dass dir Locke Lamora gefällt :)

      Liebe Grüße, KQ

      P.S.: Oh ja, ich weiß, was du meinst! Mir fehlt so ein Button auch xD

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  4. Hallihallo! :)

    Ein toller Beitrag den ich super gerne gelesen hab. Und das nicht nur, weil mich Fangirl trotz vieler positiver Leserstimmen auch so gar nicht begeistern konnte. :3 Ich finde das Thema lesen und wie sich Geschmäcker mit der Zeit entwickeln grundsätzlich sehr spannend, vor allem im Bezug auf das Bloggen. Auch ich habe eine große Änderung auf meinem Blog vor, aber das soll sich alles erst im Sommer realisieren.

    Liebst
    Nina ♥

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    1. Hallo Nina,

      vielen lieben Dank, es freut mich wirklich sehr, dass du meinen Beitrag mochtest und Spaß hattest, ihn zu lesen :)

      Haha, Fangirl kann eben nicht jedeN LeserIn überzeugen^^ Das beruhigt mich sehr!

      Genau das dachte ich auch. Die Diskussion, die ich mit meiner Schwester hatte, war wirklich sehr interessant und ich denke, dass sie und ich wirklich beide Spaß daran hatten, darüber zu reden.

      Ich bin sehr auf deine Änderungen gespannt :)

      Liebe Grüße, KQ

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  5. Huhu :)

    Ich hab mich vor einiger Zeit mit demselben Thema beschäftigt, allerdings denke ich, geht es mir noch etwas anders. Eigentlich bin ich weiblich, 17, und volle damit ja eigentlich total in das Beuteschema vieler YA Bücher, aber auch schon ich habe für mich selbst gemerkt, dass sich mein Büchergeschmack extrem verändert hat. Ich lese immer noch gerne YA, aber kritscher und vor allem anders. Früher habe ich immer noch mal gerne ein Contemporarybuch gelesen, einen Ya Roman, der in der Highschool oder so spielt. Aber ich kann mich einfach damit nicht identifizieren, die Teenager, die in diesen Bücher präsentiert werden, fühlen sich kalt und künstlich an und sind ganz und gar anders, als die Jugendlichen, die ich kenne, beziehungsweise, die Jugendliche, die ich bin. Deswegen ziehe ich mich mehr und mehr in das Fantasygenre zurück, welches schon immer irgendwie mehr mein Zuhause war, mehr als jedes andere Genre. Wenn ich nun Ausflüge aus meiner Comfortzone plane, dann meistens um historische Romane, Science Fiction oder sogar Sachbücher wie Biografien etc. zu erkunden. Wenn es Adult Romane sind, habe ich andere Ansprüche an sie als an YA Romane. Und auch wenn ich immer noch primär YA Bücher lese, so merke ich, dass sich bei mir einfach die Ansprüche geändert haben. Ich muss mich nicht unbedingt mit der Protagonistin identifizieren können, aber sie muss mich interessieren, die Geschichte des Buches muss mich faszinierend, es mich dazu bringen mit den Charakteren durch die Welt und die Story reisen zu wollen. Im Idealfall verliebe ich mich dann von ganz alleine in die Charaktere und die Welt, dann gibt es 5 Punkte, aber wenn nicht, kann ein Buch, das mit einen guten Schreibstil und einem genialen Worldbuilding punkten konnte immer noch eine gute Bewertung bekommen. Ich glaube, dass das die Sache ist, die sich bei mir durch den Blog sehr geändert hat, nicht nur, dass ich sowieso kritischer Bücher auswähle, und auch bewerte, sondern dass ich auch auf andere Dinge wert lege, nicht mehr nur noch darauf, dass es mich unterhält und ich die Charaktere mag. Was mir auch zunehmend wichtiger wird, ist, dass es eine Botschaft enthält, eine wichtige und richtige und kritische Botschaft, und, wie schon mal erwähnt, nicht Jugendlichen sagt, das mit 16 eine Liebesbeziehung das Zentrum ihres Lebens sein sollte.

    Auch kann ich dir zustimmen, das man durch das Bloggen eine gewaltige Informationsflut bekommt, siehe mein SuB und meine Wunschliste, so viele Bücher, wie man kennt und lesen möchte sind wirklich echt krass, vor allem, da es irgendwie jedem Blogger so geht. Was ich dadurch ein bisschen vermisse, ist, einfach ohne Erwartungen ein Buch zu lesen, ohne schonmal eine Meinung dazu gelesen zu haben, bzw. auch im Buchladen einfach mal irgendein Buch mitzunehmen, und es dann auch sofort zu lesen.

    Aber, natürlich, wie du schon sagst, es gibt auch so viele positive Dinge, die der Blog auf mein Leseverhalten hatte, sodass ich im großen und ganzen unendlich froh bin, meinen Blog zu haben.

    Ein toller Beitrag! :)

    Liebe Grüße
    Kücki ♥

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    1. Hallo Kücki :)

      ich weiß genau, was du meinst. Auch wenn ich immer gerne YA gelesen habe, so habe ich schon früher (vor allem bei Contemporary) gemerkt, dass da irgendwie das Identifikationspotential fehlt. Ich konnte mich in den seltensten Fällen mit den Protagonistinnen identifizieren, da sie entweder zu cool oder zu uncool waren. Selten etwas dazwischen.

      Für mich ist auch das Fantasy-Genre mein go-to Genre. Ich versinke viel lieber in solchen Welten als in denen, die meiner zu ähnlich sind.

      Ich habe auch andere Ansprüche an Adult Bücher als an YA, aber dennoch ist meine Toleranzgrenze bei YA stark gesunken. Manchmal habe ich beim Lesen solcher Bücher das Gefühl, dass die Autoren uns Leser für dumm verkaufen wollen, wenn sie uns so manche Protagonisten vorsetzen. Fehlt jüngeren Lesern da der Weitblick? Oder der Vergleich? Ist es das Alter oder die Erfahrung? Das ist schwer zu beantworten.

      Mit der Botschaft, da muss ich dir vollkommen zustimmen. Das vermisse ich in sehr vielen Büchern. Planetenwanderer von GRRM ist zwar kein YA, aber auch hier kam der Protagonist für mich viel zu ungeschoren mit allen möglichen Sachen durch. Von Konsequenzen für ihn: Keine Spur. Oder Ananna aus The Pirate's Wish. Prinzipiell war dort die "Botschaft": Sei zickig und ekelhaft zu dem Typen, den du liebst, jammer die ganze Zeit rum, zergehe in Selbstmitleid, und am Ende wird der Typ dich unwiderstehlich finden. In meinen Augen eher unAUSstehlich.

      Wo sind die YA Bücher, in denen es darum geht, den Menschen zu zeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt? Mut, Freundschaft, den Glauben an das Gute. In YA geht es leider in erster Linie nur darum, ob der heiße Typ einen selber auch heiß findet. Nichts gegen ein bisschen Liebe und Romantik, aber es gibt Wichtigeres als das!

      Das mit der Informationsflut, das ist wirklich heftig. Ich habe letztens meine Goodreads-Wunschliste ausgemistet und etwa 50% der Bücher von ihr runtergeschmissen, die ich nur drauf hatte, weil irgendwelche Blogger oder BookTuber diese Bücher gehyped haben. Bei den meisten wusste ich gar nicht so genau, worum es gehen soll. Und sie haben mich dann doch gar nicht mehr so interessiert. Daher mussten sie weg.

      Ich möchte auch viel lieber wieder Bücher lesen, ohne dass ich vorher bei Goodreads oder dergleichen sehen muss "Ah, Blogger XY hat das Buch mit 4 Sternen bewertet, BookTuber Z hat ihm aber nur 2 Sterne gegeben" Du glaubst gar nicht, wie glücklich ich immer bin, wenn ich ein Buch entdecke, das (bei Goodreads) noch keiner von meinen (Goodreads-)Freunden gelesen/bewertet/gelistet hat.

      Die positiven Aspekte des Bloggens und Austauschens überwiegen auf jeden Fall, sonst würden wir das alle nicht machen :)

      Liebe Grüße, KQ

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  6. Ein toller, sehr interessanter Post - ich hatte letztens auch mal die Idee, etwas ähnliches zu schreiben, weil mir die Veränderung in letzter Zeit ganz drastisch aufgefallen ist. Du hast das ziemlich gut zusammengefasst.

    Wobei ich teilweise nicht unbedingt glaube, dass das Mögen oder Nicht-Mögen von Büchern unbedingt etwas mit dem echten Alter zu tun hat - sondern mit den Erfahrungen und dem, ich sag mal, "inneren Alter". Ich fand nämlich teilweise schon mit 14-16 Bücher doof, für die ich genau die Altersgruppe war, eben weil sie genau die typischen Elemente beinhalteten. ("Flames n Roses" *schüttel*) Das aber nur am Rande.

    Ansonsten sprichst du mir aber wirklich vollkommen aus der Seele - gerade dieses große Schmachten in den Romanen, diese immer noch so oft praktizierte Insta-Love und unendliche Verliebtheit geht auch mir mittlerweile total auf die Nerven, obwohl ich so etwas früher gern gelesen habe. Wie du auch sagst, das Leben dreht sich eben nicht nur um schöne Kerle. Und wenn man dann nicht nur älter ist als die Protagonistinnen sondern sich auch so FÜHLT, wird's schwierig.

    So, hab ich auch meinen Senf dazu gegeben ;) Danke dir jedenfalls für den tollen Post, ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht!

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    1. Hallo Kittyzer,

      vielen lieben Dank für das Lob, es freut mich sehr, dass dir der Beitrag gefallen hat :) Ich wäre auf jeden Fall interessiert, einen Beitrag aus deiner Sicht zu lesen!

      Hmm, das ist denke ich recht schwierig. Sicherlich hat vieles mit der (Lese-)Erfahrung zu tun. Aber ich glaube auch, mit dem Alter. Es gibt bestimmt 16 jährige, die in ihrem Alter jetzt schon mehr gelesen haben als ich mit 25, und die dennoch die YA Bücher abgöttisch lieben und mit den "Klischees" zufrieden sind, weil eben genau ihr Alter bedient wird. Ich denke, da ist einfach jeder anders.

      Puh, hör mir bloß mit dem Schmachten auf xD Und von der Insta-Love wollen wir gar nicht erst anfangen. So sehr ich mit meinen 16 Jahren verliebt war, so sehr wusste ich aber auch, dass man schwerlich vin der großen Liebe sprechen konnte. Daher finde ich es immer schwierig, wenn es in YA in erster Linie darum geht. Ich vermisse die platonischen Freundschaften.

      Vielen lieben Dank für deinen Senf, er hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt :)

      Liebe Grüße, KQ

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