Mittwoch, 5. Juni 2013

Rezension ~ Die Rückkehr des Highlanders von Kinley MacGregor

Hallo Leute,
eigentlich wollte ich die Rezension ja schon viel früher tippen, aber gestern bin ich wirklich nicht mehr dazu gekommen. Wahrscheinlich nerve ich euch auch mit den ganzen Rezensionen zu den Highlander-Romanen, aber ich hoffe dennoch, dass ihr sie billigt. Es werden nach dieser hier auch nur noch zwei weitere kommen, danach seid ihr auch erlöst :D Das heute ist übrigens mein 300. Blogeintrag :3

Inhalt

Christian of Acre genießt seine Freiheit. Nachdem er seine Jugend eingeschlossen und einsam in einem Kloster und danach viele Jahre in den Gefängnissen der Sarazenen verbracht hat, will er nur noch seine Freiheit. Nichts und niemand soll ihn jemals wieder in Ketten legen und an sich binden. Bis eines nachts eine fremde Frau bei ihm auftaucht und ihre Rechte als seine Ehefrau einfordert. Erschrocken muss er feststellen, dass er Königin Adara von Taagaria nach all den Jahren längst vergessen hat und erst recht, dass er im Alter von acht Jahren mit ihr verheiratet wurde. Nun wird Taagaria von dem Truchsess seines Königreiches Elgederia bedroht und Adara setzt alles daran, Christian auf seinen Thron zurück zu bringen und beide Königreiche in Frieden miteinander zu vereinen - so wie es einst der Wunsch seiner und ihrer Eltern war. Doch nichts liegt Christian ferner als seinen Thron zu besteigen, geschweige denn eine Ehefrau zu haben. Seine einzige Sicherheit ist, die Ehe noch nicht vollzogen zu haben. Doch da Adara ihm leid tut, willigt er ein, ihr Land zu unterstützen, sollte der Usurpator Taagaria angreifen. Die Ehe würde er aber anullieren lassen - sollte er ihrem Charme bis zum Schluss widerstehen können.

Meine Meinung

Also ich verstehe wirklich nicht, was die sich bei der deutschen Übersetzung immer denken. Die Rückkehr des Highlanders? Also wirklich! Christian ist kein Highlander. Er ist noch nicht einmal Engländer. Er ist der verschollene, oder eher umtriebige Prinz des erfundenen Königreiches Elgederia, das in der Nähe von Byzanz liegen soll. Dass er sich zu Beginn der Geschichte in England aufhält liegt an den Ereignissen der vorherigen Bände und da er zur Bruderschaft des Schwertes gehört. Abgesehen davon habe Christian und der Rest des Buches nichts mehr mit England, geschweige denn Schottland zu tun. Der Originaltitel lautet The Return of the Warrior, welcher eindeutig besser zur Geschichte passt.

Christian ist einem als Charakter schon aus dem Vorgängerband NACHT ÜBER DEN HIGHLANDS bekannt, in dem er einen guten Freund und Schwertbruder von Stryder of Blackmoor spielt. Aufgrund seiner Jugendzeit im Kloster wurde er damals von seinem Mitgefangenen im Heiligen Land immer Der Abt genannt, was dazu führte, dass er auch Jahre später noch hauptsächlich in Mönchskutte rumläuft. Unter dieser Kutte ist er jedoch durch und durch Krieger und glaubt auch selber gar nicht mehr an Gott, was unter anderem an dem liegt, was er im Heiligen Land erleben musste. Über die Ereignisse während der Gefangenschaft erfuhr man schon im Vorgängerband, in Die Rückkehr des Highlanders erfährt man nun  ein wenig mehr von Christians Leben vor seiner Gefangenschaft und der Tücke, der letzte legitime Thronfolger eines Königreichs zu sein. Gleichzeitig erfährt man aber auch mehr von Christians Aufgabe in der Bruderschaft als Der Abt und bekommt so noch einmal mehr mit, wie schrecklich die Erfahrungen in dem sarazenischen Gefängnis gewesen sein müssen. Mit Königin Adara wurde nun erstmals seit langen ein komplett neuer Charakter eingeführt, wobei sie schon einen kurzen, namenlosen Auftritt im Epilog von Nacht über den Highlands hatte. Gut gefallen hat mir, dass eben jener Prolog auch gleichzeitig das erste Kapitel von Die Rückkehr des Highlanders war. Im Gegensatz zu den bisherigen Heldinnen der Reihe ist sie nun von südländischer Gestalt und nicht hellhäutig und blond oder rothaarig und fällt somit völlig aus dem Rahmen. Ebenso ist besonders an ihr, dass sie vieles selber in die Hand nimmt und auch recht viel abbekommt, während in den anderen Büchern die Frauen meist doch recht behütet waren, so ist Adaras Leben mehr als einmal bedrohlich in Gefahr - unter anderem weil man sie für eine Sarazenin hält, was zu einer schwerwiegenden und gefährlichen Verwechslung führt.

Die Idee hinter den beiden Fantasie-Königreichen fand ich sehr gut und ebenso war sie umgesetzt. Beide Königreiche sind im Vergleich zum Weltgeschehen unbedeutend und klein, aber füreinander sind sie sehr wichtig, denn entweder leben sie im Frieden oder im Krieg miteinander. Seit Christian lange Zeit als tot galt und seinen Anspruch auf seinen Thron nicht erhoben hat, hat ein Usurpator den Platz als König eingenommen und droht Taagaria mit Krieg, sollte Adara nicht bereit sein, den Sohn des Usurpators zu heiraten, damit die Königsansprüche geltend gemacht werden können. Während schon seit Jahren alle möglichen Berater von Adara ihr dazu raten, die Ehe zu lösen und Christian für tot zu erklären, weigert sich Adara, daran zu glauben. Tatsächlich hat sie ihren Ehemann erst einmal gesehen, doch seitdem denkt sie jeden Tag an ihn und spürt, dass er noch lebt. All die Jahre hat sie sich ein Traumbild von ihm geschaffen, an dem sie hängt und weswegen sie beschließt, ihn zu suchen. Christians Schock, seine Ehefrau vor sich stehen zu haben war ziemlich amüsant, vor allem da er sie wirklich komplett vergessen hat. Doch anstatt mit ihr zu streiten, oder ihrem Charme zu erliegen, geraten beide erstmal in große Schwierigkeiten, da Attentäter des Usurpators hinter den beiden her sind und nach ihrem Leben trachten. Mit Adara reist auch ihr Narr und guter Freund Lutian mit, der seit einem Unfall ein wenig "langsam" ist, aber zu Adaras engsten Vertrauten gehört. Zwischendurch fragt sie sich auch, wie es wäre Lutian zu lieben, aber die Standesunterschiede verbieten das.

Neben diesen drei wichtigen Charakteren lernt man auch Phantom kennen, der ebenfalls zur Bruderschaft des Schwertes gehört und damals von Christian aus dem Gefängnis der Sarazenen gerettet wurde. Phantom mochte ich gerne, da er sehr undurchsichtig ist und viele Geheimnisse birgt und man lange überlegen muss, ob er gut oder böse ist. Jedenfalls denkt er zunächst erstmal an sich selbst. Dennoch ist er Christian und Adara auf dem Weg nach Taagaria eine große Hilfe und bewahrt sie vor manch einem Unglück.

Trotz seiner Absicht, die Ehe nicht zu vollziehen und dadurch anullieren zu lassen, kann Christian natürlich nicht ewig Adaras Avancen standhalten und gibt schließlich seiner Leidenschaft nach. Ich mochte sehr, dass er sich den Konsequenzen vollends bewusst ist und dass er so bereit ist, ihr Ehemann und König zu werden, auch wenn er von Anfang an klar macht, dass er sie nie lieben wird. Dass dies natürlich anders kommt, kann man sich ja denken. Während man in den anderen Büchern die Charaktere meist nur für wenige Wochen, wenn nicht gar Tage begleitet hat, so dauert die Reise von Christian und Adara mehrere Monate, aufgrund dessen die Entwicklung ihrer Beziehung sehr authentisch ist und sie wachsen sieht.

Fazit

Auch dieser Band hat mir sehr gut gefallen, obwohl er, im Zusammenhang mit der gesamten Reihe, ein wenig aus dem Rahmen fällt, da keine bekannten Figuren auftauchen und das Geschehen nicht in England oder den Highlands, sondern in Frankreich, Italien und so weiter stattfindet. Dennoch waren die Charaktere wie immer sehr sympathisch - Christian ein mutiger Held und Adara eine starke Heldin - und man erfuhr noch ein wenig mehr über die Bruderschaft des Schwertes und deren Vergangenheit. Auf jeden Fall kann man diesen Band getrost als Zwischenband lesen ohne große Vorkenntnisse, dennoch ist er im Rahmen der Serie stimmig und sehr gefällig. Ich vergebe abschließend


Sonstige Infos
Titel: Die Rückkehr des Highlanders
Orig. Titel: The Return of the Warrior
Reihe: 6/7
Verlag: Blanvalet, Taschenbuch
Seiten: 335
Preis: 7,00€

1 Kommentar:

  1. Huhu :),

    ich hab dich getaggt:
    http://keinezeitfuerlangeweile.blogspot.de/2013/06/tag-tratsch-buchopfer-ein-verstorender.html#more
    Hoffe, du machst mit! =)

    LG
    Charlie

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