Freitag, 30. Mai 2014

Rezension ~ A Ministry of Peculiar Occurrences - Phoenix Rising von Pip Ballantine & Tee Morris

Hallo Leute,
schon vor einiger Zeit habe ich mir A Ministry of Peculiar Occurrences - Phoenix Rising gekauft, da ich ganz gerne SteamPunk lese und ich viel Gutes über das Buch gehört hatte. Da es nun dann aber einige Zeit bei mir rumgesubt hat und ich gerade sowieso auf dem Trip bin, englisch zu lesen, habe ich es mir nun endlich zu Gemüte geführt.

"You're late," he reminded her, punching into the engine his tea sequence. Eliza's hand dropped to her lap as she let her head fall back. "Yes, Books, I know. I'm such a bad, bad agent. I should be put across your knee and spanked." "Your fantasies are not my concern," he observed dryly.
(Pip Ballantine & Tee Morris // Phoenix Rising (Harper Voyager Books) // S. 167)

Inhalt

Wellington Books und Eliza Braun arbeiten beide für das Ministry of Peculiar Occurrences im Dienste des British Empire, mit nur einem Unterschied: Während Eliza bei Außeneinsätzen und Auslandsmissionen regelmäßig ihr Leben riskiert, mit Pistolen um sich schießt und den Gegnern des British Empire gehörig einheizt, arbeitet Wellington in den Archiven und kümmert sich um den Schreibkram. Eigentlich haben die beiden Agenten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, nichts miteinander zu tun. Bis Eliza wegen eines verpatzten Einsatzes zur Strafe ins Archiv versetzt wird und mit Wellington zusammen arbeiten muss. Bei ihren Sortierarbeiten stößt Eliza auf eine Abteilung, gefüllt mit ungeklärten Fällen. Unter diesen ist auch einer dabei, an dem sie bis vor einigen Monaten mit ihrem ehemaligen Kollegen gearbeitet hat. Von Neugier gepackt geht sie den Hinweisen nach, die ihr ehemaliger Kollege gesammelt hat und Wellington muss ihr dabei, mehr oder weniger freiwillig helfen...

Meine Meinung

Gegen ein bisschen guten SteamPunk habe ich nie etwas einzusetzen. Bücher, die im Viktorianischen London spielen mag ich sowieso sehr gerne, noch lieber mag ich sie, wenn sie einfallsreiche Fantasyelemente beinhalten und richtig coole Waffen, gepaart mit spannender Action. All das erwartete ich von A Ministry of Peculiar Occurrences - Phoenix Rising. Und ich wurde nicht enttäuscht. Nur das Cover finde ich nicht so schön...

Allein schon der Anfang, als Wellington und Eliza das erste Mal aufeinander treffen, ist genial und an Action und Spannung kaum zu überbieten. Sofort geht es los mit einer Explosion, gefolgt von einer Schießerei und einer wilden Flucht. Dabei wird direkt deutlich, von welchem Kaliber die beiden Protagonisten jeweils sind. Eliza ein Engel der Zerstörung, Wellington der intelligente Buchliebhaber. Doch obwohl beide so unterschiedlich sind, agieren sie schon bei ihrem ersten gemeinsamen Erlebnis sehr gut miteinander, denn jeder hat seine Stärken, die dem anderen sehr nützlich sein können.

Insgesamt geht es in dem Buch sehr rasant her. Eliza liebt Action, Rauch, Explosionen und Dramatik. Das macht sie direkt zu Beginn des Buches mehr als deutlich. Dass ihre Handlungen teilweise sehr unüberlegt sind und Folgen haben können, darüber macht sie sich keine Gedanken, was der Grund ist, warum sie zu Wellington ins Archiv strafversetzt wird. Wellington, von Eliza meist nur Welly genannt, um ihn zu ärgern, ist zwar auch Agent, doch er verlässt sein Archiv nie und liebt es, für das Archiv zu arbeiten. Er ist hochintelligent und zudem sehr erfinderisch, da er ein Organisationssystem für das Archiv entwickelt hat, das über Knöpfe und Schalter funktioniert. Doch Wellys ruhiges Leben nimmt schlagartig eine andere Wendung, als Eliza in sein Leben tritt. Gemeinsam setzten sie sich daran, ungelöste Fälle zu sortieren und finden dabei den alten Fall von Eliza und ihrem ehemaligen Kollegen Harrison, der nicht mehr für das Ministerium arbeiten (warum wird nicht verraten!). Vor einigen Monaten hat man viele verschiedene Leichen gefunden. Einige waren blutleer, anderen hatten keine Knochen mehr und wieder andere keine Haut. Die damaligen Spuren verliefen sich im Sande, doch Eliza hat das Gefühl, dass sie dem Ganzen noch mal nachgehen muss, denn sie findet neue Hinweise von ihrem ehemaligen Kollegen. Mehr oder weniger freiwillig wird Wellington in den Fall mit hineingezogen und verlässt das erste Mal das Archiv für einen Außeneinsatz. Die Entwicklung, die Wellington durch diesen Fall macht hat mir sehr gut gefallen, denn endlich hat er wieder mal gelernt, was es heißt, zu leben. Da gab es gegen Ende auch eine sehr schöne Szene, die mich richtig berührt hat...

Einerseits ist Eliza grob, moralisch flexibel und gar nicht fein, dann hat sich gleichzeitig aber auch ihre Momente, in denen sie ganz Lady und ein bisschen versnobt ist. Dieses Gegensatz fand ich sehr herrlich. Aber auch Wellington ist nicht einfach nur ein Archivar und es gibt ein paar Situationen im Buch, in denen er dem Leser ein etwas anderes Gesicht zeigt, was deutlich macht, dass hinter ihm viel mehr steckt, als man zunächst vermutet und das hat mir richtig gut gefallen. Wie sagt man so schön? Stille Wasser sind bekanntlich tief. Wellington hat auf jeden Fall seine Geheimnisse, die hoffentlich in den nächsten Bänden noch ausreichend behandelt werden, denn von ihm möchte ich auf jeden Fall viel mehr erfahren. Er war ein richtig einzigartiger Protagonist, der sich ganz stark von der Menge abhebt. Eliza hat mir auch sehr gut gefallen, mit ihrer richtig schönen Kick-Ass-Heldinnen-Art, da sie immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat, aber Wellington ist einfach was Besonderes. So habe ich das zumindest empfunden. Und beide zusammen sind ein unschlagbares Team!

An verschiedenen Stellen merkt man, dass das Buch auf jeden Fall kein Kinder- oder Jugendbuch ist. Freilich können auch Jugendliche das Buch lesen, aber die Anspielungen und die Worte, die teilweise verwendet werden, richten sich doch eher an ältere Leser. Auch der Humor ist teilweise ein bisschen derb, aber ich hatte meine große Freude beim Lesen und musste mehrmals über die versauten Sprüche von Eliza lachen, die Wellington immer die Sprache verschlagen haben. Manchmal geht es auch ein bisschen anzüglich zu, aber es ist nie pervers oder verdorben, wobei es eine Szene gab, bei der ich "Hoppla o.O!" dachte, aber auch das war noch ziemlich jugendfrei. Natürlich erkennt man auch ein gewissen Potential in einer ElizaxWellington Konstellation und ich bin schon sehr gespannt, wie die beiden Autoren dies in den nächsten beiden Bänden ausarbeiten werden. Mir haben die Szenen zwischen den beiden jedenfalls gut gefallen, ohne dass es zu erzwungen gewirkt hätte.

Interessant und gut umgesetzte fand ich die Verstrickung von den zwei verschiedenen Fällen - der zu Beginn des Buches, bei dem sich Wellington und Eliza kennen lernen und der, den beide zusammen lösen wollen. Gegen Ende kommt alles zu einem großen Ganzen und dennoch ist bei Weitem noch nicht alles geklärt. Vieles wird noch Auswirkungen in den nächsten Bänden haben und ich bin schon sehr gespannt. Außerdem verlaufen auch noch andere Handlungsstränge parallel, die in diesem Band nur angerissen wurden und viel Potential liefern für Folgebände. Meine einzige Kritik ist, dass ich den eigentlichen Fall an ein, zwei Stellen etwas undurchsichtig fand und ich den Erkenntnissen nicht ganz folgen konnte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Englisch ein bisschen anspruchsvoller ist. Dennoch ließ sich das Buch sehr gut und angenehm lesen, auch wenn die Seiten sehr voll beschrieben waren und man dadurch ein bisschen länger für das Buch brauchte.

Fazit

Phoenix Rising hat die Reihe A Ministry of Peculiar Occurrences von Pip Ballantine und Tee Morris mehr als gut eingeleitet und macht Lust auf mehr. Die Charaktere, allen voran Wellington, sind wirklich einmalig und sehr sympathisch, die SteamPunk-Elemente waren auch ausreichend vertreten und die verschiedenen Fälle waren sehr interessant, auch wenn ich zwischendurch kurze Zeit nicht mehr ganz durchsteigen konnte. Das Buch ist jedenfalls für alle etwas, die gerne ein Buch aus dem Genre lesen und einen guten Sinn für Humor haben. Ich vergebe jedenfalls abschließend, mit starker Tendenz nach oben, sehr gute


Infos
Titel: Phoenix Rising
Dt. Titel: Das Zeichen des Phönix
Reihe: 01 von bisher 03
Verlag: HARPER VOYAGER BOOKS, Taschenbuch
Seiten: 402
Preis: 5,80€

3 Kommentare:

  1. Hi,
    Ich selbst hab bisher noch keinen Steampunk-Roman gelesen, aber in letzter Zeit stoße ich auf immer mehr Romane in diesem Genre, die mich ansprechen und mittlerweile auf meiner Wunschliste stehen. Auch dieser Roman wird gleich auf die Liste wandern. Sehr schöne Rezi, die richtig Lust aufs Lesen macht, danke.
    Liebe Grüße
    Alesha
    (rogue-books.de)

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    1. Hallo Alesha,
      es freut mich, dass meine Rezension deine Lust auf das Genre und vor allem auf das Buch gestärkt hat :) Genau sowas möchte ich ja mit meinen Rezensionen erreichen.
      Liebe Grüße, KQ

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