Hallo Leute,
wer meinen Blog schon länger verfolgt und meine Rezensionen regelmäßig liest, dem ist sicherlich schon aufgefallen, dass ich Bücher fast nur äußerst positiv bewerte. Ich habe mir in den letzen Tagen Gedanken darüber gemacht, ob ich vielleicht einfach zu nett, zu leicht zu begeistern bin oder zu niedrige Anforderungen an die Lektüre stelle, wodurch sie mich ja nur positiv überraschen kann. Oder ob es an etwas ganz anderem liegt.
Besonders aufgefallen ist mir das bei den Rezensionen zu
BEASTLY von Alex Flinn,
DAS UNENDLICHE LICHT von Thomas Finn und
MEISTER DER STIMMEN von Rachel Aaron. Ersteres habe ich mit voller Punktzahl bewertet, die anderen beiden "nur" mit vier Punkten, obwohl sie mir mindestens genau so gut gefallen haben. Warum habe ich die beiden Bücher nun schlechter bewertet? Oder das eine besser als die anderen?
Mit meiner Schwester habe ich gestern eine Unterhaltung darüber geführt und habe ihr mein Problem dargelegt, dass ich es meist sehr schwierig finde Bücher zu bewerten, beziehungsweise den Vergleich zu anderen Büchern zu ziehen.
Der größte offensichtliche Unterschied zwischen den drei Büchern ist das Genre. Während Das Unendliche Licht und Meister der Stimmen ganz klar dem Genre Fantasy zuzuordnen sind, gehört Beastly in die Young-Adult Riege mit Urban Romantasy Elementen und einem Hauch Contemporary.
Da ich ein großer Fantasy-Fan - und nebenbei auch wieder im Fantasy-Fieber - bin, stelle ich an solche Bücher natürlich einen recht hohen Anspruch. So konnten mich die beiden besagten Bücher zwar begeistern und überzeugen, aber im Vergleich zu manch anderen Romanen dieses Genres fehlte ihnen streng genommen das gewisse Etwas.
Beastly konnte mich in dem Moment, in dem ich es gelesen habe, komplett begeistern und unterhalten. Da ich aber noch nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten habe, beziehungsweise das Genre nicht so intensiv lese, konnte es mich noch positiv überraschen und daher einen Maßstab legen.
Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich scheinbar unbewusst genreabhängig bewertet habe, obwohl ich nur ein Bewertungssystem benutze. Wie ich dieses Problem lösen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen. Wie geht ihr mit dem Problem um oder seht ihr das gar nicht so eng wie ich? Sollte ich eine genreabhängige Bewertung einführen oder ist das übertrieben?
Ich habe nämlich die Befürchtung manchen Büchern unrecht zu tun - sowohl im negativen als auch im positiven Sinne. Beastly war nicht besser als Das Unendliche Licht, hatte aber durch fehlende Vergleichsmöglichkeiten eine bessere Chance auf gute Bewertung.
Meine Schwester merkte vor Kurzem an, dass ich sehr selten Bücher mit weniger als vier Sternen bewerte und sie ganz gerne mal wieder einen Verriss von mir lesen würde. Daraufhin ist mir bewusst geworden, dass ich meinen Geschmack anscheinend recht gut und treffend einschätzen kann und mir dadurch selten schlechte Bücher über den Weg laufen (außer Eragon^^). Da muss meine Schwester wohl noch eine Weile auf den nächsten Verriss warten. Außerdem ist mir aufgefallen, dass auf vielen Blogs Drei-Sterne-Rezensionen noch als ziemlich positiv zu erachten sind, während in meinen Augen drei Sterne schon eine recht schlechte Bewertung sind. Und die meisten Bücher gefallen mir dann, trotz Mängel, doch so gut, dass ich ihnen einfach mehr als drei Sterne geben muss. Manchmal bringe ich es auch einfach nicht über's Herz, ein Buch schlecht zu bewerten.
Wie streng bewertet ihr nach Punkten? Gebt ihr eher selten fünf Sterne, also nur, wenn das Buch ein absolutes Lieblingsbuch ist? Versteht ihr meine Problematik? :D